Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
Vom Netzwerk:
Lokal.
    »Wie viele Personen?« Die Kellnerin, eine junge Asiatin, die laut Namensschild Leiha hieß, holte eine Karte vom Stapel und lächelte freundlich. Ihre Bluse war so tief ausgeschnitten, dass man die Tätowierung eines Dolches am Ansatz ihrer linken Brust sehen konnte.
    »Nur eine.« Marc sah sich im Restaurant um, entdeckte Sophie und den Kerl und suchte sich den geeigneten Platz aus. »Ich hätte gerne den kleinen Tisch dort ganz hinten.«
    »Hier entlang, bitte«, bat Leiha und strahlte ihn an.
    Er setzte sich an den Tisch, so dass er Mr. Schnurrbarts Rücken, Sophie und die Eingangstür des Restaurants sehen konnte.
    Eine andere Asiatin mit langem schwarzem Haar trat mit einem kleinen Tablett an seinen Tisch. Auf dem Tablett befanden sich ein Glas Wasser mit Zitrone und ein heißer Waschlappen.
    »Guten Tag, ich bin Su. Ich bin heute Ihre Kellnerin.«
    Su informierte ihn über die Tagesangebote, während sie ihn in Augenschein nahm, als sei er das Mittagessen, und ließ ihn dann allein, damit er sich in Ruhe entscheiden konnte. Er wusch sich die Hände und begann, die Bestellkarte zu studieren.
    Thunfisch. Lachs. Makrele. Snapper. Shrimps.
    Wie lang war es her, seit er Sushi gegessen hatte? Verdammt, er hatte vergessen, dass es so etwas gab.
    Und dann konnte er sich nicht länger beherrschen.
    Erst als er die Karte ausgefüllt hatte, stellte er fest, dass er Mengen bestellt hatte, von denen ein Hai satt geworden wäre. Sorgsam strich er das meiste von dem, was er angekreuzt hatte, wieder aus. Ein Lunchteller Sashimi und etwas zum Mitnehmen würden reichen. Dann hörte er Sophie lachen, und ihm fiel wieder ein, dass er nicht gekommen war, um sich den Bauch vollzuschlagen.
    Heute war der dritte Tag. Heute musste das DOC laut Gesetz Sophies Bitte um Aktenherausgabe beantworten. Er war ihr gefolgt, um dafür zu sorgen, dass sie ihm ein Exemplar des Berichts aushändigte, ob sie ihm die Information nun zur Verfügung stellen wollte oder nicht.
    Er beobachtete, wie eine andere Kellnerin Sophie und Mr. Schnurrbart zwei Schalen Miso und eine Kanne Tee brachte. Sophie lächelte und sagte etwas, was den Kerl zum Lachen brachte. Dann berührte sie leicht seinen Arm.
    Sie flirtete.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Faustschlag.
    Der Mistkerl hätte ihr Vater sein können. Die Hälfte der Haare auf seinem Schädel war wahrscheinlich in China fabriziert worden, und Marc hätte wetten können, dass er Viagra brauchte, um überhaupt einen hochzukriegen.
    Du bist eifersüchtig, Hunter.
    Na klar war er eifersüchtig!
    Aber der Kerl ist viel besser für sie, und das weiß sie auch, du Idiot.
    Dieser Gedanke ernüchterte ihn – wenn auch nur kurz.
    Dann neigte Sophie den Kopf zur Seite, lächelte und zeigte den wunderschönen, verletzlichen Hals, und Marc merkte, wie er die Kiefer zusammenpresste.
    Es war ein Glück für sie alle, dass sich ausgerechnet in diesem Moment Mr. Schnurrbarts vielleicht schon schwache Blase meldete, er die Toiletten aufsuchte und Sophie allein ließ.
    Marc fixierte sie mit seinem Blick, lehnte sich zurück und wartete.
    Das Lächeln verschwand im selben Moment, in dem der Mann sich von ihr abgewandt hatte, aus ihrem Gesicht, und nun wirkte sie eher verärgert denn aufgeregt oder auch nur in Flirtlaune. In Gedanken sah sie sich flüchtig im Raum um – und entdeckte ihn.
     
    Sophie war so verdutzt, dass sie ihn nur anstarren konnte.
    Hunt!
    Er saß nicht weiter als drei Meter entfernt und trug einen schwarzen, einreihigen Anzug und eine graue Seidenkrawatte. Das Gesicht war glatt rasiert, sein Blick rasiermesserscharf, und er sah unglaublich … umwerfend aus.
    Das hinderte sie allerdings nicht daran, ihm am liebsten den Kopf abreißen zu wollen. Dass er hier war, konnte kein Zufall sein. Er war ihr gefolgt.
    »Was machst du hier?«, bildete sie lautlos mit den Lippen.
    »Mittagessen«, gab er ebenso lautlos zurück. »Wer ist der Typ?«
    War er eifersüchtig? Sehr gut.
    Sie lächelte und hob das Kinn.
    »Ein Date.«
    Er schnaubte und schüttelte den Kopf.
    Sie hob ihre Stimme zu einem wütenden, lauten Flüstern.
    »Ein Bewährungshelfer und ein netter Kerl. Und er ist bewaffnet.«
    »Ein netter Bewährungshelfer? Na, das erklärt den scheußlichen Anzug.«
    Eine der Kellnerinnen kehrte zurück und stellte Miso und Salat auf den Tisch.
    »Die Sashimi kommen gleich.«
    Hunt bedachte das Mädchen mit einem trägen, sexy Lächeln. »Danke, Su.«
    Wollte er sie etwa auch eifersüchtig

Weitere Kostenlose Bücher