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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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alles Notwendige zu der kommenden Anhörung erzählte, während sein Blick immer wieder von Hollys rundem Hinterteil abgelenkt wurde. Und Sophie war klar, dass Holly es vor allem mit diesem Körperteil geschafft hatte, den ehrwürdigen Anwalt zu überreden, einen Tag lang seine Assistentin zu mimen.
    »Es tut mir leid, dass wir uns unter diesen Umständen kennenlernen müssen, Miss Alton.« Er trug einen dunkelgrünen Anzug, der bestimmt einige Monatsgehälter wert war. »Ich bewundere Ihre Arbeit.«
    Sophie sagte das Erste, was ihr in den Sinn kam.
    »Das Heroin war nicht meins.«
    »Natürlich nicht.« Kirschner hörte sich an, als sei es ihm ohnehin vollkommen egal. »Der Staatsanwalt wird wahrscheinlich hunderttausend Dollar Kaution fordern, aber auf dem Beweisstück wurden keine Fingerabdrücke gefunden, und die Durchsuchung Ihrer Wohnung ergab ebenfalls nichts.«
    Sophie fiel die Kinnlade herab.
    »Die haben meine Wohnung durchsucht?«
    »Selbstverständlich. Dreißig Gramm Heroin ist mehr als genug, um eine Durchsuchung zu rechtfertigen. Um aufs Thema zurückzukommen: In Anbetracht der Tatsache, dass Sie kürzlich in Geiselhaft waren, dass Ihr Beruf Sie zu einem Zielobjekt macht und dass Sie keinerlei Vorstrafen haben, werde ich auf zehntausend Dollar plädieren. Wahrscheinlich können Sie dann für fünfzigtausend gehen.«
    Sophie drehte sich der Magen um.
    »Ich habe keine fünfzigtausend.«
    »Sie müssen nur zehn Prozent aufbringen. Schaffen Sie das?«
    »Ja.« Wenn sie jeden Cent zusammenkratzte, den sie für David zurückgelegt hatte.
    Gott, wie sollte sie ihm das erklären?
    »Gibt es etwas, das ich wissen sollte, bevor wir zum Gericht gehen?«
    Ja, da gab es etwas.
    Sie erzählte ihm schnell von dem Wachmann, der in der vergangenen Nacht an ihrer Zelle gewesen war, und erklärte, dass sie glaube, er könne nicht nur mit den Drogen zu tun haben, sondern ebenfalls mit ihrer Recherche zu den Vergewaltigungsfällen in der Jugendstrafanstalt von Denver. »Ich habe keine Beschwerde eingereicht, weil ich nicht weiß, wer er ist oder welchen Einfluss er hat. Ich hielt es für sicherer, es jemandem außerhalb der Einrichtung zu erzählen.«
    Kirschner machte sich Notizen. Tiefe Falten erschienen über seiner Nasenwurzel.
    »Sie glauben also, dass die Person, die damals die Jugendlichen missbraucht hat, Sie daran hindern will, ihre Identität aufzudecken, und dass sie nicht nur das Heroin in Ihren Wagen gelegt, sondern auch gestern Nacht versucht hat, Sie anzugreifen?«
    »Ich weiß nicht, was er vorgehabt hat, aber wir müssen herausfinden, wer es war.«
    Kirscher nickte.
    »Unbedingt.«
    »Sag mal gerade nichts.« Holly zog Sophies Lippenkonturen nach, dann trug sie Gloss auf. »Und jetzt mach ›muah‹. Gut. Wisst ihr, das genau ist der Grund, warum ich lieber im Bereich Kunst und Unterhaltung arbeite. Sänger und Filmstars laufen dir selten mit einer Waffe hinterher.«
    Kirschner warf einen Blick auf die Uhr.
    »Mögen Sie Hunde, Miss Alton?«
    Die Frage kam vollkommen unvermittelt.
    »Hunde?«
    »Als man Ihre Wohnung durchsuchte, gab der Drogenhund an Ihrem Nachttisch Laut, aber man fand darin keinesfalls Drogen, sondern Hundebiskuits.«
    Sophie wollte gerade sagen, dass sie keinen Hund und noch nie Hundebiskuits im Nachtschränkchen gelagert hatte, als etwas in Kirschners Miene sie verstummen ließ. Und sie begriff.
    Jemand hatte illegale Substanzen in ihrer Wohnung versteckt, und jemand anderes hatte sie wieder entfernt und durch Hundekekse ersetzt. Jemand, der wusste, dass eine Hundestaffel-Einheit unterwegs gewesen war.
    Sie war nicht sicher, welche Empfindung stärker war, Schock und Wut, weil das Schwein, das ihr das Heroin untergejubelt hatte, auch in ihre Wohnung eingebrochen war, oder Erleichterung und Dankbarkeit, dass offenbar jemand aufgepasst hatte. Falls die Polizei Drogen in ihrer Wohnung gefunden hätte …
    Wie Hunt hätte auch sie kein Schwurgericht von ihrer Unschuld überzeugen können.
    Hunt.
    Er musste es gewesen sein. Er musste gehört haben, was geschehen war, und sich darum gekümmert haben. Er war das Risiko eingegangen, von der Polizei geschnappt zu werden, um dafür zu sorgen, dass man nichts Belastendes mehr finden würde.
    »Ich liebe Hunde«, sagte sie schließlich.
    Kirschner lächelte.
    »Tun wir das nicht alle?«
    Einige Lagen Mascara später verkündete Holly, Sophie sei nun für Ihren Auftritt bei Gericht bereit.
    »Du siehst toll aus. Nur der Overall, die Schuhe und

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