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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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Arbeit machen.«
    Glynnis ignorierte sie.
    »Sobald Sie von jeder Schuld freigesprochen worden sind, erwarten wir Sie zurück. Falls nicht, endet Ihr Beschäftigungsverhältnis mit unserer Zeitung. Bis dahin können Sie von Ihrem Schreibtisch mitnehmen, was immer Sie wollen. Die Sicherheitsleute werden unseren Hausausweis und die Keykarte entgegennehmen und Sie hinausbegleiten.«
    Ihren Ausweis und die Keykarte entgegennehmen? Sie hinausbegleiten?
    Man behandelte sie ja, als sei sie bereits gefeuert worden!
    Sophie atmete langsam und hörbar aus.
    Tom stand auf. Er überragte die Herausgeberin um etliche Zentimeter.
    »Das wird nicht nötig sein, Glynnis.«
    Auch Glynnis erhob sich.
    »Das ist das übliche Vorgehen.«
    »Das ist Bullshit!« Toms Gebrüll ließ Sophie zusammenfahren. »Alton ist seit Jahren ein wichtiges Mitglied unserer Redaktion, und Sie werden sie nicht wie eine dahergelaufene Verbrecherin behandeln.«
    Glynnis starrte ihn an und presste die Lippen zusammen. Als sie sprach, klang ihre Stimme glatt und kalt wie Eis.
    »Melden Sie sich in meinem Büro. In zehn Minuten.«
    Und dann war sie weg. Das Klicken ihrer Absätze verklang.
    Mit einer steifen Bewegung nahm Sophie die Ausweise, die sie an einem Band um den Hals hängen hatte, und legte sie auf Toms Tisch.
    »Danke, Tom.«
    »Tut mir leid, Alton.« Verlegen streckte er den Arm aus und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Wenn es nach mir ginge, säßen Sie an Ihrem Platz und schrieben.«
    Sophie nickte und kämpfte mit den aufsteigenden Tränen.
    »Ich weiß.«
    Draußen in der Redaktion empfingen sie die Blicke von Kat, Natalie, Matt und Joaquin, die darauf warteten, dass sie berichtete, was das Geschrei gerade zu bedeuten gehabt hatte. Doch sie bekam nur vier Worte heraus, bevor ihr die Kehle zu eng wurde.
    »Glynnis hat mich suspendiert.«
    »Oh, Liebes.« Natalie sah so schockiert aus, wie sich Sophie fühlte. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    Sophie stellte ihre Aktentasche auf ihren Tisch, öffnete sie, nahm Dokumente vom Schreibtisch und legte sie wieder hin, als sie merkte, dass sie planlos agierte.
    Denk nach, Alton. Jetzt!
    Sie brauchte die Unterlagen über Hunt und Megan. Und eine Kopie der Anfrage. Dann ihr Adressbuch und wahrscheinlich auch …
    Sie spürte eine Hand auf dem Arm und sah auf. Kat stand neben ihr. Und dann tat sie etwas, was sie noch nie getan hatte. Sie schlang die Arme um Sophie und drückte sie an sich.
    »Das ist unfair.«
    Zutiefst gerührt unterdrückte Sophie blinzelnd die Tränen und erwiderte die Umarmung.
    »Ich finde das absolut daneben!«, fauchte Matt, der aufgesprungen war. »Ich werde dieser dummen alten Hexe sagen, was ich davon halte.«
    »Ich komme mit«, erbot sich Natalie. »Ich hätte auch ein paar Dinge, die ich immer schon loswerden wollte.«
    Joaquin legte resolut seine Kamera auf den Tisch.
    »Ich bin dabei.«
    »Harker, Benoit, Ramirez, bleiben Sie auf Ihren Plätzen. Das Privileg, mit unserer geschätzten Herausgeberin in den Ring zu steigen, habe ich, und ich sehe nicht ein, den Spaß mit Ihnen zu teilen. Stattdessen könnten Sie sich nützlich machen und zum Beispiel überlegen, wer Altons Sparte übernimmt, solange sie nicht hier ist. Und, Alton, was mich betrifft, ist Ihre Story noch immer heiß. Was immer Sie brauchen, um sie zu beenden, sollen Sie haben. Ich erwarte, täglich von Ihnen zu hören.«
    Mit wütenden Schritten entfernte Tom sich in Richtung Verlegerbüro.
    »Da wäre ich jetzt gerne Mäuschen.«
    »Ja. Kampf der Titanen.« Joaquin grinste.
    Sophie packte weiter zusammen und hoffte, dass sie nichts vergessen würde. Dann trat sie einen Schritt zurück und betrachtete ihren Schreibtisch.
    Sie hatte viel getan und hart gearbeitet, um dort sitzen zu können. Vier Jahre Journalistenschule, zwei äußerst anstrengende Praktika, lange, tödlich langweilige Monate in der Nachrichtenabteilung. Durchgearbeitete Nächte. Vergessene Mahlzeiten. Geplatzte Privattermine. Anfeindungen per Mail. Drohbriefe.
    Wenn man sie entließ … was sollte sie tun?
    Wenn man dich feuert, heißt das, dass du weit üblere Probleme hast. Zum Beispiel eine Gefängnisstrafe vor dir.
    »Soll ich dich nach Hause fahren«, unterbrach Kat ihre Gedanken.
    Aber Sophie konnte nicht nach Hause gehen.
    Julian hatte ihr das heute Morgen deutlich gemacht, als sie das Gefängnis verlassen hatten.
    »Du kannst zu uns kommen und bleiben, bis wir diesen Kerl haben. Wenn er verzweifelt genug ist, dir Drogen

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