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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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stand ihr Anwalt auf.
    »Euer Ehren, meine Klientin ist der ihr zur Last gelegten Verbrechen nicht schuldig und ganz im Gegenteil Opfer einer Reihe von Vorfällen, die unmittelbar mit ihrer Arbeit als Journalistin zusammenhängen und von denen der letzte vergangene Nacht just in diesem Gefängnis stattgefunden hat.«
    Wie bitte?
    Marc rutschte unwillkürlich bis zur Sitzkante vor. Was zum Teufel war vergangene Nacht passiert?
    Ihr Anwalt gab sich keine Mühe, sich näher zu erklären. »Miss Alton hat keine Vorstrafen und ist ein geachtetes Mitglied unserer Gesellschaft. Sie im Gefängnis zu behalten ist eine grobe Ungerechtigkeit, die nur den Interessen jener Personen dient, die sie einzuschüchtern versuchen. Ich bitte also darum, dass die Kaution zehntausend Dollar nicht übersteigt.«
    Die Richterin sah auf eine Akte herab, bei der es sich wahrscheinlich um Sophies Verhaftungsprotokoll handelte.
    »Das Gericht hört mit Besorgnis von den Versuchen, die Presse einzuschüchtern, zumal hier offenbar eine Strafverfolgungsbehörde beteiligt sein soll. Ich hoffe sehr, dass Sie Ihre Klientin ermutigen, den entsprechenden Behörden zu melden, was gestern Nacht passiert ist. Das Gericht erkennt an, dass Miss Alton kein Vorstrafenregister hat und bisher einen wertvollen Beitrag für die Allgemeinheit geleistet hat, und ist außerdem zudem über das informiert, was sie kürzlich hat erleiden müssen. Dennoch wurden in ihrem Besitz dreißig Gramm Heroin gefunden. Bis nicht festgestellt werden konnte, wie es dorthin gelangt ist, bleibt diese Tatsache eine Straftat. Das Gericht legt die Kaution auf fünfundzwanzigtausend Dollar fest.«
    Und mit einem Hammerschlag war es vorbei.
    Sophie erhob sich und wurde sofort von der platinblonden und mit stattlicher Oberweite gesegneten Assistentin des Anwalts umarmt. Dann wandte sie sich zu einer Gruppe Frauen um, eine davon hochschwanger, und ließ sich ebenfalls drücken.
    Und plötzlich entdeckte sie ihn. Einen Moment lang weiteten ihre Augen sich, dann sah sie hastig weg, um ihn nicht zu verraten. Als sei nichts gewesen, wandte sie sich wieder ihren Freundinnen zu. Aber einer Person war es nicht entgangen.
    Der Mann mit dem Pferdeschwanz beobachtete ihn.
    Es war allerhöchste Zeit zu verschwinden, bevor der Kerl ihn wirklich erkannte.
    Marc streifte sich seinen Trenchcoat über und verließ gemächlich den Saal. Es würde noch mindestens zwei Stunden dauern, bis alles geregelt war, so dass sie gehen konnte. Er würde auf sie warten.

[home]
17
    W ie Sie sicherlich wissen, ist Glaubwürdigkeit das wichtigste Gut einer Zeitung.« Glynnis saß in Toms Büro, die Hände mit den falschen, im French Look manikürten Nägeln im Schoß. »Der
Independent
kann nicht ohne eine angemessene öffentliche Reaktion über diese Vorfälle hinweggehen. Sie sind bis zur endgültigen Auflösung dieses Falls freigestellt.«
    »Wie bitte?« Sophie starrte Glynnis mit offenem Mund an. Sie konnte einfach nicht glauben, was sie da hörte. »Freigestellt? Aber das kann doch Wochen dauern.«
    »Monate«, korrigierte Tom.
    »Wie lange es dauert, ist hier nicht von Belang.« Glynnis zupfte an der Jacke ihres Hosenanzugs, heute trug sie Rot. »Die Redaktion kann Sie nicht beschäftigen, solange Ihr guter Ruf in Zweifel gezogen ist.«
    »Aber die Drogen waren nicht von mir. Man hat mich reingelegt.« Der Zweifel, den sie in Glynnis’ kaltem Blick sah, traf sie wie ein Messerstich. »Tom, Sie wissen, dass ich die Wahrheit sage, nicht wahr?«
    »Natürlich. Ihre Unschuld wird hier nicht in Frage gestellt, Alton. Dies ist eindeutig ein Racheakt, der Sie in Ihrer Funktion als Journalistin treffen soll.« Seine Stimme klang nüchtern, aber man konnte sehen, dass er wütend war. »Unglücklicherweise ist diese Zeitung aber wohl zu besorgt um ihren Ruf, als hinter ihren Mitarbeitern zu stehen, obwohl es sich bei diesem Vorfall unmittelbar um ein Resultat ihrer Arbeit handelt.«
    Sophie hätte ihm ein Bier ausgeben, ihn umarmen, ihn sogar küssen mögen.
    Glynnis dagegen sah aus, als wollte sie ihn erwürgen.
    »Hier geht es um Umsatz und Image. Oder muss ich Sie daran erinnern, dass dies bereits das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit ist, dass Miss Altons Integrität in Frage gestellt wird?«
    Tom verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.
    Glynnis fuhr unbeirrt fort. »Betrachten Sie es als bezahlten Urlaub. Ich kenne eine Menge Leute, die sich darüber freuen würden.«
    »Ich will aber keinen Urlaub. Ich will meine

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