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Sueß, naiv und intrigant

Sueß, naiv und intrigant

Titel: Sueß, naiv und intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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coolen Girl aufgestiegen. Ein cooles Mädchen, das dem schmierigen Heath Ferro warmes Bier ins Gesicht geschüttet hatte, rief sich Brett ins Gedächtnis. Und jetzt? Jetzt lag Kara neben Brett auf dem Bett, in einem schwarzweiß getupften Rock und einer figurbetonten weißen Buttondown-Bluse, und sie hörten kitschige Achtzigerjahre-Musik und studierten die Körper von Superheldinnen. Ein paar Tage nur und was für ein himmelweiter Unterschied.
    » Grrr «, machte Brett und drehte an ihrem rotgoldenen Ring-Set. »Ich hab einfach so eine... Mordswut auf diesen Kerl.«
    »Ja, wenn du an ihn denkst, wird dein Gesicht fast so rot wie dein Haar.« Kara lachte und drehte sich auf den Rücken. Sie hatte ihre weitstehenden grünlich braunen Augen ganz wenig mit Bretts Urban-Decay-Twice-Baked-Lidschatten betont. Sie sah hübsch aus – als ob sie keine Angst mehr hätte, dass sie den Leuten auffiel.
    »Apropos.« Brett zog eine Strähne ihrer glänzenden Haare vor die Augen und inspizierte sie. Sie hatten fast die gleiche Farbe wie ihr Bourjois-Code-Red-Nagellack, den sie frisch aufgetragen hatte. »Mein Haaransatz macht sich bemerkbar. Ich muss dringend nachfärben lassen. Ich überlege, ob ich es diesmal ein bisschen weniger rot machen lassen soll.« Als ihr Farbenspezialist Jacques beim ersten Mal den Fehler gemacht und ihr ein bläuliches Rot verpasst hatte, anstelle eines gelblichen Rots, war Brett entsetzt gewesen. Sie hatte befürchtet, dass man ihr Buntstift oder Muppet oder so was nachrufen würde. Aber inzwischen hatte sie sich an die Punkrock-Farbe gewöhnt. Auch wenn sie damit wie ein bunter Hund auffiel unter all ihren naturblonden und astrein brünetten Mitschülerinnen.
    »Auf keinen Fall.« Kara neigte den Kopf und schüttelte entschieden das honigfarbene Haar. »Niemand in Waverly hat Haare wie du. Du siehst aus wie Jean Grey.« Schnell blätterte sie durch einen der X-Men -Comics, dann hielt sie Brett ein Bild unter die Nase.
    »Wow. Na, wenn du meinst.« Brett lachte. Der Gedanke, dass sie irgendwie einzigartig war, gab ihr ein gutes Gefühl. Nicht freakig-einzigartig oder geschmacklos-einzigartig, sondern einmalig wie »das coole Mädchen mit dem ungewöhnlichen roten Haarschopf« eben. Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare und zerzauste sie, um den dunklen Ansatz zu verstecken. »Übrigens, heute in der Mittagspause hatte ich DA-Sitzung. Da ging es in einem Fall um die Mitglieder des – jetzt halt dich fest – Wettesser-Clubs. Nicht Mitesser, nein, Wettesser. «
    »Bitte?« Kara setzte sich auf und warf ihr Haar hinter die Schultern. Winzige blonde Flaumsträhnen umrahmten ihre Stirn. »Was ist denn das um Gottes willen?«
    »Tja, so unglaublich es klingt, aber die werten Mitglieder dieses Clubs schließen zum Beispiel Wetten darüber ab, wer sich innerhalb von zehn Minuten die meisten Hotdogs in den Rachen schieben kann.« Brett setzte sich ebenfalls auf. »So. Jetzt kommt’s. Zwei Typen aus der Neunten – wahrscheinlich die einzigen beiden Clubmitglieder – haben sich letzte Woche dabei erwischen lassen, wie sie vier Pfund rohe Hotdogs aus der Tiefkühltruhe im Speisesaal geklaut haben.« Kara zog ungläubig die Augenbrauen hoch. »Und jetzt rate mal, womit sich diese Jüngelchen vor dem DA verteidigt haben? Ihre Verteidigung lautete, dass sie lediglich »Material für ihre Clubaktivitäten« gesammelt hätten« – Brett deutete mit ihren langen Fingern Gänsefüßchen an – »und dass sie gezwungen gewesen wären, auf verdeckte Methoden zurückzugreifen, weil sie nicht gesponsert worden seien.« Sie verdrehte die Augen. »Leiden denn sämtliche Männer an der totalen Unfähigkeit, über ihre fleischlichen Begierden hinauszublicken?«
    Kara gluckste und zuckte mit den schmalen Schultern. »Na komm, sei gnädig, Brett. Es sind halt noch Neuntklässler .« Das Comic-Heft glitt vom Bett und klatschte neben Bretts säuberlich gestapelten Schulheften auf den Parkettboden.
    »Schon. Aber viel entscheidender ist: Sie sind männlichen Geschlechts . Mit anderen Worten, sie denken nur an unmittelbare Bedürfnisbefriedigung, ohne Weitblick in die Zukunft. Also wirklich, schau mal – was ist zum Beispiel mit Easy.« Brett hatte sich richtig in Fahrt geredet. »Der leidet doch unter demselben Syndrom. Nimmt statt Jenny einfach Callie mit zum Essen mit seinem Vater. Denkt der nicht für fünf Cent?«
    Kara biss sich auf die rosige, von ChapStick-Pflegebalsam glänzende Lippe. »Ich hab Jenny gestern

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