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Sueß, naiv und intrigant

Sueß, naiv und intrigant

Titel: Sueß, naiv und intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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rasch ab. Einen Moment mal. Wusste Callie auch über Kara und Brett Bescheid? Wie das? Und warum verplapperte sie sich vor Sage und Benny? Na, vielleicht hatten die zwei nicht kapiert, was Callie meinte. Oder sie schrieben es als Gelaber eines betrunkenen Mädchens ab.
    Aber der Ausdruck in Bennys Gesicht verriet ihr, dass die sehr genau wusste, was Callie meinte.

     
     
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  Freitag, 11. Oktober, 19:09 Uhr 
 Betreff: 
  verspätet 
B,
bin sauspät dran und muss auch noch unter die Dusche. (Lass das Grinsen...) Ich treff dich dann dort, okay? Küsschen
El

     
     
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 EasyWalsh: 
  schon da? 
 CallieVernon: 
  ja. frisch mit den mädels eingetroffen. film läuft, wo bist du? 
 EasyWalsh: 
  in der scheune. warte darauf, dass du dich herpirschst. 
 CallieVernon: 
  oh, ja? gut, sobald es geht. 
 EasyWalsh: 
  beeil dich, liebling  ...

32
    Waverly-Eulen zieren sich nur so lange, bis sie erobert sind
    Callie stellte sich mit Benny und Sage für das Bier an. In dem Gedränge wurde sie ständig geschubst und jeder schien ihr auf den Zehen herumzutrampeln (als ob ihr die nicht schon genug schmerzten in den Taryn-Rose-Schuhen aus Lackleder, die eine halbe Nummer zu klein waren). Und nach der SMS von Easy war sie auch gar nicht mehr so wild auf das Bier. Sie wusste, dass sie nach dem Genuss enthemmenden Alkohols lieber nicht mit Easy allein sein sollte. Sie musste ja schon im nüchternen Zustand gegen den Drang ankämpfen, sich auf ihn zu stürzen, wann immer sie ihn sah. Es war, als ob sie etwas in sich hatte, das raubtierartig auf seine Wellenlänge reagierte.
    Jedenfalls war sie nicht bereit, sofort angerannt zu kommen, sobald er nach ihr pfiff. Er konnte mal schön warten. Sie wollte die Party erst ein Weilchen genießen. Callie rieb sich mit den Händen die Arme, um sich aufzuwärmen. Sie blickte hinauf in den herrlichen tiefblauen Nachthimmel. Die paar Sterne, die zu blinken begannen, sahen wie Eiskristalle aus. Sie klopfte sich auf die flache Ausbuchtung der Seitentasche ihres Minirocks. Ehe sie aus ihrem Zimmer in Dumbarton gestöckelt war, hatte sie auf der Suche nach einem Haarclip die Schublade ihres Nachttischs aufgezogen, und da war ihr die XXL-Packung Kondome ins Auge gesprungen. Die lag dort seit Schuljahresbeginn, von Callie aus dem Wunschdenken heraus gekauft, ihre Beziehung zu Easy mit Sex kitten zu können. Wahr war das allerdings nicht geworden – erst durch die Trennung war es ihnen gelungen, ihre Beziehung zu retten. Für heute Abend hatte sie eines der silbern eingewickelten Dinger mitgenommen. Sicherheitshalber. Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste.
    Zwei Sekunden nachdem sie beschlossen hatte, Easy noch ein bisschen zappeln zu lassen, latschte ihr wieder jemand auf die Zehen, und da hatte Callie die Nase voll. In der Scheune würde es vielleicht ein bisschen wärmer und garantiert weniger überfüllt sein, entschied sie und schälte sich aus der Bierschlange. Sie ging um die Scheune herum, in ihrer winzigen roten Ledertasche von Hobo International wühlend, als würde sie lediglich nach Zigaretten suchen. Die Geräusche des Films und der Partymeute wurden leiser, während sie auf das Scheunentor zusteuerte. Sie benutzte das Licht ihres Handys als Taschenlampe, um bloß nicht in Kuhfladen oder irgendwelche anderen schrecklichen bauernhofmäßigen Sachen zu treten. Als sie durch das halb geöffnete Tor spähte, sah sie im hinteren Teil der Scheune schwaches Licht, das unheimlich wirkende Schatten auf die riesigen Wände warf. Sie fröstelte ein wenig, nicht nur weil ihr kalt war, sondern weil sie sich auch fragte, ob es in Scheunen vielleicht Gespenster gab, wie in alten Häusern? Und war Easy auch wirklich da drinnen oder war sie hier mutterseelenallein?
    »Easy?«, flüsterte sie hörbar, und ihre Stimme bebte in der Dunkelheit.
    »Hey!« Beim Klang seiner Stimme schlug Callies Herz schneller, und als sein Kopf über der Abtrennung ganz hinten im Stall auftauchte, musste sie nach Luft schnappen. Ihr war nicht bewusst gewesen, wie sehr sie dem Treffen mit ihm entgegengefiebert hatte, bis sie für eine Sekunde befürchtet hatte, er könnte nicht da sein. »Hier hinten.« Das schwache Licht verschwand und tauchte kurz darauf wieder auf, als Easy aus der Box trat, eine Taschenlampe in der

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