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Sueß, naiv und intrigant

Sueß, naiv und intrigant

Titel: Sueß, naiv und intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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sie.
    »Was? Ach so.« Easy hatte die Hand auf ihren linken Arm gelegt und rieb ihre Haut. »Frierst du?« Er griff nach der Fleece-Decke und zog sie über ihre Körper.
    Callie schüttelte seine Hand ungeduldig ab. »Es hat ihr nicht gefallen?«
    Seine Mundwinkel verzogen sich zu dem vertrauten schiefen Grinsen. »Sie fand es toll. Sie wollte wissen, woher ich so ein bildschönes Modell hatte.«
    »Lügner!« Callie legte die Hände auf Easys Schultern und drückte ihn auf die Decke hinunter. »Jetzt bist du dran.« Ungeduldig machte sie sich an den Knöpfen seines Flanellhemds zu schaffen. Vor ein paar Minuten hatte sie noch den Wunsch gehabt, ihr Gesicht daran zu reiben, jetzt auf einmal reichte ihr das nicht mehr – sie wollte mehr. Sie wollte seine Haut berühren, die Wärme seines Körpers an ihrem fühlen. Er spürte ihr Drängen und kam ihr zu Hilfe, Knopf für Knopf seines Hemds zu öffnen.
    »Hey.« Easy hielt inne, fasste Callie sanft unter das Kinn und sah sie direkt an. »Was, äh, wird das hier?«
    »Muss ich es noch buchstabieren?« Sie griff in ihre Rocktasche, zog das kleine türkis und silbern eingewickelte Päckchen heraus und drückte es ihm unauffällig in die Hand.
    Easy streichelte ihr über das Haar. »Wirklich? Du bist dazu bereit?« Sie stellte fest, dass sie ihn noch nie zuvor so glücklich gesehen hatte.
    Sie zog ihm das Hemd von den Schultern und legte ihr Ohr auf seine Brust. Sie konnte sein Herz fast durch die Haut platzen hören. Noch nie im Leben war sie so bereit für irgendetwas gewesen.

33
    Auch ein Waverly-Schüler kann nicht immer gegen seine Natur an
    Brandon stand seitlich neben der Scheune, nuckelte an seinem Bier und scannte die Menge auf der Suche nach Elizabeths blondem Schopf. Vergeblich. Er hatte ihre E-Mail bekommen, dass sie sich verspäten würde, aber inzwischen war der Film schon halb vorbei. Nicht dass er sich den Streifen angeschaut hätte. Genau genommen tat das keiner. Alle hatten es sich auf Decken bequem gemacht, rauchten, tranken das scheußliche Fassbier von Heath und kuschelten sich aneinander, um sich zu wärmen. Beim Anblick der schmusenden Paare vermisste er Elizabeth umso mehr. Wer zum Teufel mochte schon dem vertrottelten Alan St. Girard zusehen, wie er sich an der süßen kleinen Alison Quentin festsaugte? Der Kerl hielt es ja nicht mal für nötig, sich die Bartstoppeln aus dem Gesicht zu rasieren. Brandon wandte sich ab.
    Und dann sah er sie. Sie stand drüben bei den Fässern und unterhielt sich. Sie trug wieder die Motorradjacke aus Kunstleder, in der er sie kennengelernt hatte, und dazu einen roten Paschmina-Schal plus passende Handschuhe. Brandon atmete erleichtert auf und machte sich auf den Weg zu ihr.
    Er hatte kaum den ersten Schritt getan, da beugte sie sich vor, und Brandon sah, wie sie den Arm ihres Gegenübers berührte. An der Art, wie sie die Hand bewegte, konnte Brandon ablesen, dass sie ihn drückte. So wie sie schon mal seinen Arm gedrückt hatte. Und jetzt drückte sie diesen ekligen Brian Atherton!?
    Brandon zählte auf zwölf. Sein Vater hatte ihm das eingeschärft. Wenn er wütend war, sollte er auf zwölf zählen, denn »nach zwölf Sekunden sehen schlimme Dinge nur noch halb so schlimm aus«. Zwölf Sekunden! Sekunden, in denen sich Elizabeth immer näher zu diesem Arschloch beugte und den Kopf lachend zurückwarf, sodass die weiße Linie ihres Nackens im Mondlicht schimmerte, während Atherton sie anstarrte, als sei sie ein Big Mac und er am Verhungern. Brandon preschte los, ohne Rücksicht auf irgendwelche Decken anderer Leute in seinem Weg. »Runter da vorne«, rief jemand. Die Leute kicherten.
    Abrupt blieb Brandon stehen. Was sollte er eigentlich unternehmen? Den Kerl zusammenschlagen? Nein, kam nicht infrage. Er würde sich vor so einem Blödmann wie Atherton doch nicht lächerlich machen. Er versuchte, an das zu denken, was Easy ihm geraten hatte. Gib ihr Freiraum und sie kommt zu dir? Brandon ballte die Hand zur Faust. Er hatte Elizabeth ja versprochen, sie nicht zu bedrängen. Und es war sicherlich nicht angebracht, seine Meinung nach vierundzwanzig Stunden zu ändern.
    Mit steifem Schritt ging er auf die beiden zu, immer noch bebend vor Zorn, aber fest entschlossen, es sich nicht anmerken zu lassen. Elizabeth lächelte, als sie ihn sah, und winkte ihm mit der rot behandschuhten Hand zu. Sie sah richtig erfreut aus, ihn zu sehen. »Hallo, Süßer!« Sie beugte sich vor und pflanzte ihm einen Kuss auf die Wange, der

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