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Sueß, naiv und intrigant

Sueß, naiv und intrigant

Titel: Sueß, naiv und intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Sie schüttelte den Kopf. Ihr Blick war nicht besonders wütend, eher traurig wie der eines Hundebabys. »Hast du das nur so dahingesagt?«
    Callie stand beklommen auf. Es fiel ihr furchtbar schwer, mit Enttäuschung umzugehen, obwohl sie ja eigentlich lang genug mit ihrer Mutter zusammengelebt hatte, um es zu lernen. Wenn jemand Callie gegenüber behauptete, sie habe ihn oder sie im Stich gelassen, konnte sie nicht anders, sie ging in die Defensive, ganz automatisch. Sie trat vor ihren Spiegel und tat so, als wolle sie sich die Haare kämmen. In Wahrheit suchte sie ihren Hals nach Knutschflecken ab. »Ich verstehe echt nicht, was das große Problem ist.« Die Worte kamen Callie eisiger aus dem Mund, als sie vorgehabt hatte, aber einen Rückzieher wollte sie auch nicht machen. »Was ist mit Julian? Ich dachte, du hättest dich in ihn verliebt. Du warst doch neulich ganz aus dem Häuschen wegen ihm.«
    »Du kapierst es nicht mal, was?« In Jennys Augen blitzte plötzlich richtige Wut auf und sie stapfte hinüber zu Callies Kommode. So billig wollte sie ihre Mitbewohnerin nicht davonkommen lassen. »Es geht überhaupt nicht um Easy. Es geht um dich .« Sie spielte mit der Schale, in der Haarspangen lagen, und ihre Stimme wurde wieder sanfter. »Ich dachte, wir wären wirklich Freundinnen geworden, aber ich hab mich offensichtlich getäuscht.«
    Jetzt wurde Callie sauer. Sie waren doch Freundinnen! Zumindest waren sie Freundinnen gewesen, bis Jenny auf einmal meinte, vorschnell über sie urteilen zu müssen. Callie kniff die grünen Augen zusammen und sah Jenny an. »Findest du das nicht ein bisschen ironisch? Du blaffst mich an, weil ich mit Easy zusammen bin, der mein Freund war, ehe du ihn mir weggeschnappt hast?«
    Jenny zog scharf die Luft ein, taumelte zurück und wurde rot vor Zorn. »Es geht doch gar nicht um Easy!«, schrie sie.
    »Komisch«, zischte Callie, zog ihren Pullover aus und hoffte, dass auch sonst nirgends Knutschflecken zu sehen waren. Es hatte sich vor einer Stunde so angefühlt, als hätte Easy jeden Zentimeter ihres Körpers abgeknutscht. »Haargenau so klingt es aber.«
    »Wie bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, dass du zu deinem Wort stehst!« Jenny schleuderte die Decke ihres Betts zurück und schüttelte ihr Kopfkissen wütend auf. »Ich hätte es besser wissen müssen. Und ich sollte wohl auch nicht überrascht darüber sein, dass ihr beide, du und Easy, so blöd und selbstsüchtig seid, eine ganze Scheune mit eurem ekligen Gerauche in Brand zu stecken!«
    Callie, die gerade in ihre rosa-weiß gestreifte Schlafanzugjacke von Ralph Lauren schlüpfen wollte, war wie vor den Kopf geschlagen. »Was fantasierst du da?«, fragte sie mit einem Anflug von Panik. »Wir haben das Feuer garantiert nicht ausgelöst!«
    »Ach, wirklich?« Jenny hatte die Hände in die runden Hüften gestemmt. Sie sah aus, als würde sie Callie gleich den Kopf abreißen – oder dafür sorgen, dass sie aus Waverly rausgeworfen wurde. Noch nie hatte sie so aufgewühlt ausgesehen. »Tja, ich hab euch beide in der Scheune gesehen, rauchend . So total abwegig ist es also nicht.«
    »Du hast uns gesehen ?«, stieß Callie hervor und zog das Band der Schlafanzughose um ihre schmalen Hüften fest. »So, und woher weiß ich, dass nicht du das Feuer gelegt hast, um uns umzubringen, weil du so eifersüchtig warst?« Callie kam das plötzlich völlig logisch vor. Jenny hatte die Scheune angezündet und tat nur so, als ob sie sich über eine andere Sache aufregte. In Wirklichkeit nagten an ihr Schuldgefühle, und sie hatte Angst, dass sie von der Schule fliegen könnte. » Das klingt mir in der Tat nach einem handfesten Motiv.«
    Jenny schlüpfte in ihre dicken gehäkelten Hausschuhe mit dem Kunstpelzfutter, die wie aus den Achtzigern aussahen. »Genau, für dich klingt das wohl so.« Dann stelzte sie mit ihren wippenden hippiemäßigen Zöpfen zur Tür hinaus.
    Was sollte das nun wieder bedeuten?

     
     
 Eulen.Net 
  SMS-Eingang 
     
     
 BennyCunningham: 
  das war vielleicht schauerlich. nicht zu fassen, dass wir fast in flammen aufgegangen sind... ich kam mir so hilflos vor. 
 LonBaruzza: 
  du warst doch gar nicht in der nähe der scheune, jammersuse. spielst wohl gern die jungfrau in nöten. 
 BennyCunningham: 
  egal. wie callie und easy halb nackt aus der scheune gelaufen sind, vergess ich jedenfalls so schnell nicht. ende gelände mit der geheimniskrämerei. 
 LonBaruzza: 
  du weißt doch: es geht

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