Sueß, sexy - skandaloes
Botswana gekauft haben musste – sie hatte die Schnitzerei entdeckt, als sie ein Dorf besucht hatten. War ihm aufgefallen, dass sie das Kunstwerk bewundert hatte?
Eine Karte aus feinstem Büttenpapier lag, versehen mit einer kurzen Botschaft, auf der Schnitzerei.
Ich freue mich darauf, mehr über die Frau zu erfahren, die sich hinter den Schlagzeilen versteckt.
Natürlich versucht er nur, mich zu umwerben, redete Amelia sich ein, trotzdem schlug ihr Herz auf einmal schneller. Seine Geste berührte sie. Sie nahm die Schnitzerei mit ins Schlafzimmer und stellte sie auf die Kommode. Jetzt konnte sie sie von überall im Zimmer aus bewundern.
Gegen elf erhielt Geoff einen Anruf von Steven, der fragte, ob er sich mit ihm und Henry auf einen Drink treffen wollte, damit sie sich besser kennenlernten. Zeitlich würde es ein wenig eng werden – denn Geoff hatte vorgehabt hatte, mit Amelia in sein Flugzeug zu steigen und der Stadt zu entfliehen. Amelia genoss das Scheinwerferlicht, aber von seiner Mutter wusste Geoff auch, dass es schwierig war, wenn man sein Leben lang unter Beobachtung stand. Vielleicht war sie ganz froh, dem einmal entkommen zu können.
„Sicher, das können wir gern machen, wenn es nicht zu spät wird. Ich habe noch eine andere Verabredung. Warum treffen wir uns nicht in einem meiner Clubs?“, schlug Geoff vor.
„Gut, sag mir, wo, und ich schicke Henry eine SMS“, meinte Steven.
Geoff vermerkte sich den Termin und schrieb sich Stevens Handynummer auf. Er hatte nie darüber nachgedacht, Brüder zu haben, und jetzt, mit achtunddreißig, fürchtete er fast, schon zu alt zu sein, um eine enge Beziehung zu Henry und Steven aufzubauen, aber er war gern bereit, es zu versuchen.
„Kann ich dir eine persönliche Frage stellen?“
„Sicher“, antwortete Geoff.
„Hast du dir je gewünscht, du wärst nach Eton gegangen? Sodass wir uns eher einmal hätten begegnen können?“
Geoff hatte die Entscheidung seiner Mutter damals nicht hinterfragt. Während er mit zwei Schwestern in der Familie seiner Mutter und seinem Stiefvater aufgewachsen war, hatte er jedoch häufig über seinen Vater und die beiden Halbbrüder nachgedacht, die er nie getroffen hatte. Aber er hatte das Thema tunlichst vermieden, um seiner Mutter nicht das Herz zu brechen. Sie wollte nichts mit den Kindern der anderen Geliebten von Malcolm zu tun haben.
„Manchmal. Aber ich glaube, es war wichtig, dass wir unser eigenes Leben gelebt haben“, erwiderte Geoff.
„Stimmt. Ich freue mich auf das Treffen nachher“, sagte Steven und verabschiedete sich.
Geoff lehnte sich zurück und drehte seinen Stuhl zum Fenster. Von hier, der Chefetage der Everest-Airline, hatte er eine gute Sicht auf den Flughafen von Heathrow. Ein Ausblick, der so ganz anders war als der aus seinem Büro in der Londoner Innenstadt. Aber sein Leben war immer in Bewegung, und das gefiel ihm – was vielleicht an der Art und Weise lag, wie er aufgewachsen war.
Warum war er auf einmal so philosophisch? Hatte es etwas mit Malcolm zu tun? Geoff schüttelte den Kopf und drehte sich wieder herum zum Schreibtisch.
Er reservierte einen Tisch in seinem Club und überlegte, wie viel Zeit er brauchen würde, um Amelia abzuholen.
Auch im Laufe des Nachmittags spukte sie immer wieder in seinen Gedanken herum, bis Caroline kam, um mit ihm über die Gartenparty zu sprechen, die seine Mutter am Ende des Monats ausrichten wollte.
„Ich brauche deine Hilfe, Geoff.“
„Wie immer“, meinte er lächelnd.
Seine Schwester streckte ihm die Zunge raus. „Mum ist es sehr wichtig, dass wir nicht von Reportern belästigt werden.“
„Kein Problem, Caro. Bis nach Hampshire sind sie noch nie gekommen, und diese Party ist für sie auch nicht interessant. Henry ist derjenige von uns drei Brüdern, der im Zentrum des Interesses steht. Mum braucht sich keine Sorgen zu machen.“
Sie nickte. „Ich sage es ihr.“
„Mach das.“
Sie lächelte ihn an. „Wie geht es deiner jungfräulichen Braut?“
„Sie ist nicht meine Braut“, fuhr er sie an. Nachdem er gestern mit Amelia geflirtet hatte, hatte Geoff kaum einen Gedanken mehr an Mary verschwendet. Die Heftigkeit, mit der er auf die Frage seiner Schwester reagierte, überraschte sie beide.
„Nicht? Ich dachte, euch ist es ernst.“
Er schüttelte den Kopf, hatte aber nicht vor, sein Liebesleben mit Caro zu besprechen. „Mit wem bist du denn gerade liiert?“
„Paul Jeffries.“
„Dem Fußballer?“, fragte er entsetzt.
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