Sueß, sexy - skandaloes
du nicht, wie du dich ihm gegenüber verhalten sollst?“, fragte Bebe.
„Ich bin mir nicht sicher“, entgegnete Amelia und schaute aus dem Fenster.
„Was auch immer es ist, sei vorsichtig, dass du nicht irgendwas Schockierendes tust.“
Amelia schluckte. Bebe hatte recht. Sie konnte es sich nicht leisten, sich von ihrer Nervosität überwältigen zu lassen – sie neigte dann nämlich dazu, impulsiv zu handeln, und das bereute sie anschließend häufig genug.
„Ich kriege das schon hin. Ich trinke noch ein Glas Wein, und dann bin ich bereit.“
Bebe lächelte sie an. „Du siehst fantastisch aus. Türkis steht dir wirklich ausgesprochen gut.“
„Danke, Darling. Meine Mutter hat es mir empfohlen.“
„Wie war’s in Mailand?“
„Großartig“, antwortete Amelia. „Übrigens, ich habe dir was mitgebracht.“
Sie reichte Bebe eine Tüte.
Bebe nahm sie, sah jedoch weiter Amelia an. „Was ist los mit dir? Du bist nicht du selbst. Steckt mehr als dieser gut aussehende Devonshire-Erbe dahinter?“
Amelia schüttelte den Kopf. Bebe war die Einzige, die von Auggies Problemen wusste, und Amelia hätte ihr gern das Herz ausgeschüttet. Aber sie wusste genau, was Bebe sagen würde. Hör auf, dich von ihm ausnutzen zu lassen .
Hatte sie das nicht immer wieder von allen Seiten gehört? Sie wusste, sie hatte selbst schuld. Sie könnte sich einfach zurückziehen, aber die Munroe-Hotelkette anderen zu überlassen, war für sie auch keine Option.
„Nein, es ist nichts.“
„Macht Auggie mal wieder Ärger?“
Amelia schüttelte ungläubig den Kopf. „Woher weißt du das?“
„Ich kenne dich. Außerdem ist es auch nicht allzu schwierig, dahinterzukommen. Du warst gerade bei deiner Mutter, und da ist alles okay. Dein Dad erholt sich gut von seiner OP, also bleibt nur noch Auggie. Was hat er diesmal angestellt?“
„Er braucht eine Woche Auszeit.“
„Und du hast mal wieder seine Pflichten übernommen?“, mutmaßte Bebe.
„Bitte, hör auf. Ich weiß, ich hätte es nicht tun sollen, aber ich bin einfach noch nicht bereit, die Hotelkette aufzugeben.“
Bebe griff über den Tisch und drückte ihre Hand. „Ich möchte nicht, dass du dich noch schlechter fühlst, weil ich mit dir schimpfe. Erzähl mir alles.“
Amelia verbrachte die nächsten dreißig Minuten damit, Bebe zu berichten, dass der Vorstand ihr ein Ultimatum gestellt hatte: Wenn Auggie weiterhin nicht zu den Sitzungen kam, würde sie die Leitung der Hotelkette übernehmen müssen.
„Machst du das?“
„Ich weiß es nicht. Ich könnte sowohl die Stiftung als auch die Hotels leiten, aber dann hätte ich kein Privatleben mehr, weil ich rund um die Uhr arbeiten müsste.“
„Das kannst du nicht“, stellte Bebe klar.
Amelia wusste das. Manchmal wünschte sie, sie wäre tatsächlich die skandalumwitterte Erbin, zu der die Klatschpresse sie gern machte, denn dann wäre sie so oberflächlich, dass sie vor all ihren Verpflichtungen davonlaufen könnte. Sie brauchte einen Ausgleich und wünschte sich ein Leben, das mehr bot als nur die Aufgaben, die die Wohltätigkeitsarbeit und das Familienunternehmen umfassten. Sie wollte nach Hause kommen und nicht nur von Lady Godiva begrüßt werden, sondern von jemandem, der sich um sie kümmerte, so wie sie sich um Auggie kümmerte.
„Ich habe bis zur nächsten Vorstandssitzung Zeit, mich zu entscheiden, das heißt drei Monate.“
„Dir wird schon was einfallen“, sagte Bebe. „Ich bin für dich da, wie auch immer du dich entscheidest. Aber achte darauf, dass du das tust, was das Beste für dich ist.“
Bebe umarmte sie, als sie aufstanden, um zu gehen. Auf dem Weg zum Ausgang hörte Amelia, wie man über sie flüsterte. Sie setzte ein sorgenfreies Lächeln auf und ging weiter. Ob sie das Lächeln den ganzen Abend aufrechterhalten konnte, war fraglich, aber sie würde es versuchen.
Bebe war die einzige Freundin, die wusste, dass sich hinter der Fassade des Partygirls weit mehr verbarg, und Amelia wollte, dass das auch so blieb. Unabhängig davon, wie viel Zeit und Geld sie für karitative Zwecke spendete, die Presse interessierte sich nicht dafür. Stattdessen erschienen nur Geschichten darüber, mit wem sie gerade gesehen worden war. Sie hatte Angst, anderen Menschen ihre wahre Persönlichkeit zu zeigen, Angst davor, dann einen Teil von sich zu verlieren, denn damit könnte sie nicht umgehen.
Geoff schien anders als die Männer zu sein, mit denen sie sonst ausging. Allerdings hatten Männer
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