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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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identifizieren?«
    »Niemanden außer dem Kind, Sir. Es gab keine ungewöhnlichen Besuche, niemand hat das Haus verlassen, sodass es uns aufgefallen wäre oder irgendwelche Hinweise auf …«
    »Miguel, stellen Sie sich nicht dümmer an, als es unbedingt sein muss«, unterbrach sein Herr ihn harsch. »Oder glauben Sie wirklich, dass ein Mann wie die Natter es uns auf dem Silbertablett präsentiert, dass er in seinem Haus ein Spionagezentrum eingerichtet hat? Bisher durften wir annehmen, dass Sie gut genug ausgebildet sind, um Licht in die dunkelsten Winkel seines Lebens bringen zu können.«
    »Ja … ja, selbstverständlich, Don Antonio.« Miguels Wangen röteten sich. »Aber ich schwöre, dass es nichts zu bemerken gibt.«
    Nachdenklich schweigend blickte Don Antonio ihn an. Dann setzte er sich in den Lehnstuhl neben dem Kamin und erwiderte in gemäßigtem Tonfall: »Sehr gut. Wenn Sie schwören, werde ich Sie beim Wort nehmen.«
    Es war einer der seltenen Momente, in denen sein Herr ihm Vertrauen schenkte, und Miguel blühte förmlich auf. »Wie wollen wir als Nächstes verfahren, Sir?«
    Don Antonio legte die Stirn in Falten. »Bis jetzt hat die Natter nicht zu erkennen gegeben, dass sie meine Maskerade durchschaut hat. Solange unser Mann sich in dem Glauben wähnt, unser Auftrag sähe nur vor, Informationen zu sammeln, wie es ihm sein Netzwerk in Madrid fälschlicherweise gemeldet hat, werden wir genauso handeln, wie unser Plan es vorsieht. Es liegt auf der Hand, dass unsere Landung in Dover sie in der Sicherheit wiegt, sie sei Teil unserer Mission, noch mehr Informationen zu erlangen. Deshalb hat die Natter den Schritt gewagt, mich bei Doña Bernardina aufzusuchen.«
    Es klang gänzlich unrhythmisch, als er mit dem schweren Rubin in seinem Ring auf den hölzernen Arm seines Lehnstuhls klopfte. »Aber durch seine Ehe hat unser Freund uns die Sache ein wenig einfacher gemacht«, fuhr er gefährlich leise fort. »Ich war lange überzeugt, dass die Natter sich Ihren Methoden widersetzen wird, sich trotz der unbestreitbaren beruflichen Fähigkeiten, über die Sie zweifellos verfügen. Denn der Mann ist keineswegs gewöhnlich. Oder aber er wird dafür sorgen, dass er nicht bei Bewusstsein ist, um sich nicht brechen zu lassen. Aber … eine Frau und ein Kind befinden sich in seinem Schutz. Seltsam, dass ein professioneller Agent wie er sich eine solche Bürde aufgeladen hat. Eine Bürde, die ihn hoffentlich entscheidend schwächen wird … ein kleiner Kratzer auf seiner glänzenden Rüstung, der sich zu einem Riss entwickeln kann. Wir werden uns um die Frau kümmern, nicht um die Natter. Dann werden wir sehen, ob er in der Lage ist, ihren Todeskampf so zu ertragen, wie es bei seinem eigenen zweifellos der Fall wäre. Wenn wir von ihm bekommen haben, was wir wollen, werde ich sie umbringen.«
    Er schlug ein Bein über das andere und schwang das Augenglas an dem schwarzen Samtband sanft hin und her, während er Miguel anschaute. »Können Sie sich vielleicht denken, warum ausgerechnet ich und niemand sonst mit diesem besonderen Auftrag betraut worden ist, mein lieber Freund?«
    Miguel verkniff es sich, lange zu raten. »Sie sind weit und breit der Beste, Sir«, erwiderte er schlicht.
    Don Antonio nickte. »Ja, mein Freund, ich glaube, das bin ich«, stimmte er mit sanfter Stimme zu, »aber das ist nicht der einzige Grund, mein lieber Miguel. Ich pflege, mir meine Aufgaben mit größter Sorgfalt auszuwählen, und ich habe mich aus persönlichen Gründen für diese Mission entschieden.« Ein grimmiger Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Ich habe keinerlei Verständnis für Versager.«
    »Nein, Don Antonio.«
    »Am wenigsten für das eigene Versagen.« Er schürzte die Lippen. »Anders als viele Kameraden in unseren Diensten habe ich noch niemals mit der Natter den Säbel gekreuzt. Und doch wäre es mir gelungen, ihn aus dem Weg zu räumen, wenn er mich nicht bei einer Gelegenheit ausgetrickst hätte … Aber glauben Sie mir, Miguel, das wird ihm kein zweites Mal gelingen.« Der weiche Tonfall betonte die Gefährlichkeit, die in dieser Ankündigung lag.
    Miguel nickte eilfertig. »Sie sind unübertrefflich, Don Antonio«, wiederholte er unterwürfig.
    Aber sein Herr schien ihn nicht mehr zu hören, sondern fuhr beinahe grüblerisch fort: »Bei der Natter handelt es sich um den einzigen Mann, den ich niemals unterschätzen darf. Über viele Jahre hinweg hat er unserem Netzwerk immer wieder schwere Verwundungen zugefügt

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