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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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lag die Gasse still und verlassen in der Dunkelheit. Aus den offenen Fenstern des Anwesens drangen die Klänge der Musik nach draußen, Stimmen, Gelächter, die üblichen Geräusche eines rauschenden Festes, und sie fühlte sich, als spazierte sie durch ein zweites Universum.
    Die Nacht war kühl, und Aurelia fror in ihrem dünnen Kleid. »Es wäre ritterlich gewesen, wenn Sie wenigstens für einen Umhang gesorgt hätten«, schnappte sie in Richtung ihres Begleiters. Die Beschwerde heiterte sie auf. Denn trotz ihrer Entführung hatte sie weder verängstigt noch verwirrt geklungen, sondern nur verärgert, wie jeder andere es unter gewöhnlichen Umständen auch gewesen wäre. Sein überraschter Blick trug noch mehr zu ihrer Erheiterung bei.
    Die Kutschentür flog auf, kaum dass sie angekommen waren. Das Anwesen der Bonhams im Rücken, blieb Aurelia stehen. »Ich verlange einen Beweis, dass Franny bei Ihnen ist. Sonst steige ich nicht ein.«
    Ohne den Griff um ihren Ellbogen zu lockern, rief Don Antonio leise nach Miguel.
    Aber der Mann, der vom Bock sprang, war nicht Miguel, sondern Carlos. »Er ist nicht zurückgekehrt, Sir.«
    Don Antonio verstärkte den Griff um den Arm seiner Gefangenen. Plötzlich spürte sie, wie sich der Lauf einer Pistole in ihren Rücken presste. »Steigen Sie ein«, zischte er dicht an ihrem Ohr, »wenn Sie Ihre Tochter jemals lebendig wiedersehen wollen … Auf der Stelle steigen Sie in die Kutsche.«
    Irgendetwas muss schiefgegangen sein, dachte sie unwillkürlich. Aber wie sollte sie es für sich nutzen? Würde er wirklich schießen? Wenn er sie lebendig brauchte, welchen Vorteil hätte er davon, sie zu töten? Entschlossen wehrte sie sich gegen seinen Griff. »Wo ist der Beweis?«
    »Sie werden ihn früh genug bekommen. Und Ihrem Ehemann werden wir Ihr Ohr schicken, falls auch er einen Beweis verlangt.« Seine Stimme klang leise und so tödlich wie der kalte Stahl, den er ihr jetzt ans Ohr presste.
    Dann spürte sie den scharfen Schmerz eines Schnittes und Blut, das in ihren Nacken sickerte. Angst durchflutete sie. Schusswaffen waren eine Sache; Messer eine ganz andere. Schon seit den frühesten Kindertagen hatten blanke Messer grauenhafte Ängste in ihr ausgelöst.
    Aurelia stolperte, als er sie zur offenen Tür schubste, und während sie stolperte, presste sie ihre Hand auf das Blut in ihrem Nacken, schüttelte dann die Hand, sodass das Blut auf den Boden spritzte. Falls Greville die Blutstropfen sah, hätte er keinerlei Grund mehr, an seinem Verdacht zu zweifeln, gleichgültig, wie flüchtig ihre Spur auch sein mochte.
    Der Mann, der neben der Kutschentür stand, gab ihr einen Schubs, und sie stürzte mehr in die dunkle Kutsche, als dass sie hineinkletterte, konnte aber einmal mehr die monatelange Übung mit Greville für sich nutzen. Sie musste unbedingt nachdenken - mit größerer Klarheit und Schärfe als je zuvor. Wieder ließ sie sich Don Antonios letzte Worte durch den Kopf gehen.
    Offenbar wollen sie Greville, nicht mich, grübelte Aurelia, ich bin nur Mittel zum Zweck. Das Wissen darum ließ sie innerlich noch ruhiger werden, wie auch die Gewissheit, dass im Plan des Spaniers irgendetwas nicht funktioniert hatte. Leise, aber aufgeregt unterhielt er sich vor der Kutschentür mit dem anderen Mann auf Spanisch. Sie konnte die beiden nicht besonders gut verstehen, denn ihre Spanischkenntnisse waren zu schlecht. Aber Don Antonios Wut machte Sprachkenntnisse ohnehin überflüssig, und sie hörte öfter den Namen »Miguel«.
    Vasquez kletterte in das Gefährt, schlug die Tür hinter sich zu. Der zweite Mann sprang auf den Bock, und die Kutsche setzte sich in Bewegung, bog aus der Gasse in die Hauptstraße ein. Don Antonio hatte sich Aurelia gegenüber hingesetzt und schlug sich mit der glänzenden Klinge des Messers auf die behandschuhte Hand. Wenn gelegentlich das Licht von den Straßenlaternen ins Wageninnere fiel, beobachtete er sie aus zusammengekniffenen Augen.
    Aurelia bemühte sich um einen gleichmütigen Gesichtsausdruck, rührte sich kaum und verharrte anscheinend entspannt in der Ecke. Am liebsten hätte sie die immer noch schmerzende Schnittwunde am Ohr berührt, um den Schaden einzuschätzen; aber sie zwang sich, die Wunde zu ignorieren. Nein, diese Befriedigung wollte sie ihm nicht gönnen. Und keinesfalls wollte sie sich vor ihm ängstlich zeigen.
    Sie nährte ihre Haltung aus der schwachen Hoffnung, dass er Franny womöglich gar nicht in seiner Gewalt hatte. Denn dieser

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