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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Dinge, die Sie lernen müssen. Nicht solche, die man am Cavendish Square oder in Ihren Kreisen aufschnappen kann.«
    »Ich habe eine Tochter«, gab sie zu verstehen, »das wird schlecht möglich sein.«
    »Ich muss darauf bestehen«, wiederholte er hartnäckig, »Sie müssen einen Weg finden, sich für fünf Tage freizunehmen.«
    Aurelia starrte ihn an. »Ist das wirklich notwendig?«
    »Andernfalls würde ich es nicht verlangen«, behauptete er mit derselben Ruhe wie vorher.
    Zum ersten Mal beschlich Aurelia eine Ahnung, was es hieß, für diesen Mann zu arbeiten. Er würde jeden Schritt kontrollieren, jeden Schachzug in ihrem Spiel, und sie hätte wenig oder auch gar nichts allein zu bestimmen. Aber hatte sie ernsthaft etwas anderes erwartet? Schließlich wusste sie nichts über die Arbeit, die vor ihr lag. Und wenn sie sich schon für diesen Dienst entschieden hatte, dann musste sie alles daransetzen, ihn nach besten Kräften zu verrichten.
    Aurelia zögerte immer noch, als Greville weitersprach. »Ihre Tochter wird doch bereits in der Mount Street unterrichtet«, schlug er vor, »könnte sie dort nicht ein paar Nächte verbringen?«
    »Ja, natürlich könnte sie.« Nachdenklich strich Aurelia sich mit den Fingerspitzen über die Wangen. »Ich finde es nur schwierig, mir einen schlüssigen Grund auszudenken, warum sie es tun sollte.«
    Greville neigte den Kopf zur Seite und blickte sie zweifelnd an. »Ich bin mir sicher, dass Ihnen eine überzeugende Geschichte einfallen wird.« Er griff nach ihren Händen und hielt sie sanft fest, während er sie eindringlich musterte. Wieder hatte sie das Gefühl, dass er ihre geheimsten Gedanken lesen konnte. »Aurelia, wir werden zusammenarbeiten.« Es klang nach einer Absichtserklärung. »Und ich freue mich darauf.«
    Aurelia zog sich ein wenig zurück, überließ ihre Hände seinem Griff, ohne allerdings auf seine Worte zu reagieren. »Treffen Sie Vorbereitungen für eine Abreise in drei Tagen. Ich werde Sie rechtzeitig über das Arrangement informieren.«
    »Wohin fahre ich?«
    »Das darf ich Ihnen nicht verraten.«
    »Und wie können meine Freunde zu mir Kontakt aufnehmen?«
    »Gar nicht … sie dürfen es auch nicht.«
    »Aber ich habe eine Tochter«, wiederholte Aurelia.
    »Fünf Tage. Länger wird es nicht dauern. In der Mount Street wird man sich in diesen fünf Tagen bestens um Franny kümmern.«
    Ich mache es hauptsächlich für Frederick, beschwichtigte sich Aurelia, als die Wut in ihr aufkeimte. Obwohl Frederick bei seinen Einsätzen nicht in der Verlegenheit gewesen war, die Spuren seines Verschwindens beseitigen zu müssen. Er hatte sich nicht um seine Tochter gesorgt … oder um seine Frau.
    »Ich werde es schon schaffen«, erwiderte sie grimmig und löste ihre Hände aus seiner sanften Umklammerung.
    »Natürlich werden Sie es schaffen.« Er streckte die Hand aus und berührte ihr Kinn mit der Fingerspitze. Überrascht drehte sie den Kopf zur Seite. »Gewöhnlich zählt man ein paar Vertraulichkeiten zu den notwendigen Gesten eines romantischen Interesses, meine Liebe«, bemerkte er lächelnd.
    »Kann sein. Aber vielleicht sollten wir unser romantisches Interesse samt vertraulicher Gesten auf die öffentliche Sphäre beschränken. Dort könnte ich die Notwendigkeit besser begreifen.«
    Er lachte sanft, verbeugte sich und wandte sich zur Tür. »Ich finde selbst hinaus. In Kürze werden Sie weitere Instruktionen erhalten.«
    Aurelia schwieg, als er das Empfangszimmer verließ. Nachdenklich verharrte sie auf ihrem Platz, während sie ihre Fingerspitze genau auf die Stelle an ihrem Kinn presste, wo sie seine warme Berührung noch immer spüren konnte.
    Drei Tage später trafen die neuen Instruktionen in Gestalt einer knappen Nachricht ein. The Bell, Woodstreet, Cheapside, morgen früh um acht Uhr. Auf der Suche nach einer verborgenen Botschaft las Aurelia die Notiz wieder und wieder; der Zettel trug weder Unterschrift noch einen Gruß. Nicht dass sie das eine oder andere brauchte, um den Absender zu identifizieren. Außerdem gab es keine verborgene Botschaft. Es handelte sich eindeutig um eine Instruktion. Natürlich, überlegte sie, es gehört zur Arbeit des Colonels, den schriftlichen Austausch auf das Nötigste zu beschränken und sich möglichst anonym zu äußern. Vermutlich würde sie genau richtig reagieren, wenn sie die Nachricht sofort nach Erhalt vernichtete. Also zerknüllte sie den Zettel, warf ihn ins Feuer und lachte über sich selbst, weil sie sich

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