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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Großstadt jemand an die Fersen geheftet hatte.
    Greville hatte ihr gezeigt, wie sie es unter gewöhnlichen Umständen erkennen konnte, dass sie observiert wurde. Aber keinesfalls durfte sie darauf vertrauen, dass es ihr immer gelang. Wie dem auch sei, wenn sie es richtig begriffen hatte, war ihre Rolle in der Partnerschaft ohnehin nur als Ergänzung ihres gewöhnlichen Lebens in der Gesellschaft gedacht. Sie würde an denselben Aktivitäten teilnehmen, sich in denselben sozialen Kreisen bewegen. Nur ihre Absichten würden sich leicht verschieben, denn sie würde Greville ihre Augen und Ohren leihen. Es war äußerst unwahrscheinlich, dass sie in den dunklen Gassen Londons irgendeinen Verfolger abschütteln oder eine Pistole abfeuern musste.
    »Wenn Sie wünschen, dürfen Sie morgen etwas länger schlafen«, kündigte Greville bei ihrem letzten Dinner im schäbigen Wohnzimmer an, »wir müssen nicht vor neun Uhr aufbrechen. Dann haben wir immer noch genügend Zeit, die Mittagskutsche nach London zu erreichen.«
    »Wir reisen nicht allein mit der Kutsche?« Aurelia schaute über den Rand ihres Weinglases. »Wir könnten doch bestimmt einen Wagen für uns allein bekommen.«
    »Sie können es versuchen«, schlug Greville vor und schnitt sich ein Stück Käse ab, »aber ich muss mit der Postkutsche reisen.«
    »Oh.« Aurelia spürte leichten Widerwillen. »Wir müssen uns trennen?« Die Ausbildung war also zu Ende. Ab jetzt war sie auf sich allein gestellt.
    »Nur vorübergehend.« Er nagte an dem Käsestück. »Sie werden mit einer gemieteten Kutsche an den Cavendish Square zurückreisen, und zwar schnurstracks aus Bristol, wo Ihre Tante sich erholt hat. Ich dagegen werde so unsichtbar nach London zurückkehren, wie ich die Stadt verlassen habe. Übermorgen wird Colonel Sir Greville Falconer Ihnen am Cavendish Square offiziell die Aufwartung machen.«
    Aurelia nickte. »Und dann?«
    »Als Erstes werde ich einen Mietvertrag für ein möbliertes Haus in der South Audley Street unterschreiben. Das wird mir als Basis dienen.« Er nahm einen Schluck Wein. »Es wäre angemessen, wenn Sie sich ein wenig für die Renovierung, die Möbel und so weiter interessieren würden, sobald unsere Verlobung offiziell bekannt gegeben worden ist. Wir hätten dann einen verschwiegenen Ort für unsere Treffen. Das Haus ist zwar nicht so groß wie das Anwesen am Cavendish Square oder gar Viscount Bonhams Villa in der Mount Street, besitzt aber durchaus eine gewisse Eleganz.«
    »Ich bin mir sicher, dass es ausgezeichnet zu Ihnen passen wird«, meinte Aurelia, denn es schien die einzig angemessene Bemerkung zu sein. »Und danach?«
    »Eine Wirbelwindromanze, würde ich vorschlagen. Unsere Bewegungsfreiheit wird sehr eingeschränkt sein, bis wir die Angelegenheit offiziell gemacht haben. Bei Viscount Bonham sind wir schon eingeführt. Diese Hürde haben wir also bereits genommen. Von jetzt an werde ich Ihre Schwelle belagern, und Sie werden auf diskrete Art das Gerücht streuen, dass Sie meinen Aufmerksamkeiten nicht abgeneigt sind. In drei Wochen wird meine Tante mir zu Ehren eine Begrüßungsparty ausrichten. Ich würde vorschlagen, dass wir die Gelegenheit nutzen, unsere Verbindung bekannt zu geben.«
    »In drei Wochen … das ist wirklich eine kurze Zeit« - Aurelia verzog das Gesicht -, »wie soll ich meinen Freundinnen glaubhaft beibringen, dass ich mich Hals über Kopf in einen Mann verliebt habe, den ich erst seit einem Monat kenne?«
    Greville schwieg kurz, schaute sie so merkwürdig an, als würde er sie zum ersten Mal sehen, schob dann seinen Stuhl zurück und erhob sich langsam. Er umrundete den Tisch, ergriff ihre Hände und zog sie ebenfalls hoch. »Vielleicht war ich in der Vorbereitung unserer Mission in einer Hinsicht nicht gründlich genug«, murmelte er.
    Plötzlich rauschte ihr das Blut erregt durch die Adern. Es rumorte in ihrem Magen, und ihre Schenkel strafften sich unwillkürlich, als sie spürte, wie ihre Knospen sich gegen das baumwollene Mieder drückten.
    Mit den Händen umschloss er ihr Gesicht, strich mit den Fingerspitzen über ihre Wangen und fuhr die Konturen ihres Mundes nach. Dann beugte er sich vor und küsste ihr rechtes Ohr, knabberte mit den Zähnen am Ohrläppchen, spürte mit einer Fingerspitze den Puls an ihrem Hals, als sie den Kopf nach hinten bog und ihm die Lippen zum Kuss bot.
    Aurelia schlang die Arme um seine Hüfte und legte die Hände zitternd auf seinen Hintern, als sein Mund sich ihrem

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