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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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jemanden wartete und selbst an die Tür gehen würde, wenn es klopfte. Morecombe hatte wie immer eine lakonische Antwort gegeben und war anschließend im hinteren Teil des Hauses verschwunden. Wenn man davon absah, dass ein tageweise angeheuertes Dienstmädchen sich mit Bohnerwachs und Staubwedel im vorderen Teil des Hauses zu schaffen machen würde, hatte sie den Bereich für sich.
    Sie bemerkte, dass Greville sich dem Haus vom kleinen Park in der Mitte des Squares her näherte. Munter schwang er seinen schlanken Spazierstock, von dem sie wusste, dass er eine tödliche Waffe verbarg. Das vertraute Prickeln rann ihr über den Rücken, als sie beobachtete, wie er die Straße überquerte.
    Aurelia schätzte seine zurückhaltende Art, sich zu kleiden. Es machte den Eindruck, als würde er sich nicht für die Launen der Mode interessieren. Seine mächtige Gestalt konnte in der Tat auf jede Betonung verzichten, konnte darauf verzichten, seine äußere Erscheinung mit modischen Zierstichen oder gepolsterten Schultern zu verbessern. Der dunkelgraue Mantel saß ihm perfekt auf den breiten Schultern, die taubengrauen Wildlederhosen schmiegten sich an seine kräftigen Schenkel, und bei jedem Schritt konnte man das Spiel seiner straffen Muskeln unter dem Leder beobachten. Das gestärkte weiße Krawattentuch war weder besonders hoch noch besonders aufwendig gebunden. Aber er hatte es nicht nötig, es den jungen Männern nachzutun, die sich das Tuch übertrieben kompliziert banden, um den Nacken zu verlängern und das Kinn zu betonen.
    Jeder Zoll an Greville Falconer strahlte Kraft und Stärke aus. Auf dem Gehweg vor dem Haus blieb er stehen und ließ den Blick an der Fassade hinaufschweifen. Er betrachtete die Fenster und sah Aurelia im Schatten der Vorhänge stehen. Grüßend hob er die Hand und stieg dann die Treppe zum Eingang hinauf.
    Aurelia hastete durch die Halle zur Tür und riss sie weit auf. »Da sind Sie ja.«
    »Haben Sie etwa an meiner Ankündigung gezweifelt?« Seine grauen Augen musterten sie aufmerksam, glitten langsam über ihren Körper, während er in die Halle trat. Als ob er überprüfen will, dass sich noch alles an seinem Platz befindet, schoss es ihr durch den Kopf, und ihr Magen krampfte sich erregt zusammen, als sie das anerkennende Funkeln in seinem Blick und die sinnlich zuckenden Mundwinkel registrierte.
    »Sie haben sich wieder Locken in die Haare drehen lassen.« Mehr sagte er nicht.
    Aurelia hatte keine Ahnung, warum seine Bemerkung ihr die Röte in die Wangen trieb. Trotzdem spürte sie, dass sie rot wurde wie die Unschuld vom Lande. »Ringellöckchen sind gerade in Mode.« Angestrengt versuchte sie, beiläufig zu klingen, so als ob ihr die Haut nicht wie Feuer brannte und ihr Magen nicht verrückt spielte. Sie wandte sich zum Salon. »Mit glattem Haar darf man sich in einer Stadt wie London nicht blicken lassen.«
    »Oh, ich glaube, Sie dürften es durchaus wagen.« Greville folgte ihr ins Empfangszimmer. »Ihr natürliches Haar ist ausgesprochen zauberhaft.« Wie gewöhnlich stellte er sich an den Kamin, lächelte sie an und zog fragend die Brauen hoch.
    Aurelia schenkte dem Kompliment keinerlei Beachtung, denn ihr fiel keine Erwiderung ein, die nicht unaufrichtig oder scherzhaft geklungen hätte. »Darf ich Ihnen einen Sherry anbieten … oder vielleicht einen Madeira?«, fragte sie und ging zur Anrichte mit den Karaffen.
    »Vielen Dank. Bitte einen Sherry.« Er schaute ihr zu, als sie den Raum durchquerte, und genoss den Anblick ihrer würdevollen flüssigen Bewegungen. »Nun, Aurelia, sind Sie bereit, in unser Abenteuer einzusteigen?«
    Mit der Karaffe in der Hand drehte sie sich um. »Wie bitte? Etwa heute schon?«
    »Just heute Vormittag habe ich den Mietvertrag für das Haus in der South Audley Street unterschrieben. Möchten Sie es besichtigen? Ihre Meinung würde mich interessieren.«
    Aurelia schenkte zwei Gläser Sherry ein. Irgendwie hatte sie das Gefühl, als wäre die Zeit wie im Nu verflogen. Außerdem hatte sie gehofft, dass sie für ein paar Tage in ihr gewohntes Leben würde zurückkehren können, bevor die Arbeit ernsthaft begann. Aber es schien anders zu kommen. »Sollten wir der Gesellschaft nicht ein paar Tage gönnen, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass wir es genießen, unsere Zeit miteinander zu verbringen?«, schlug sie zögernd vor und brachte ihm den Sherry.
    »Sicher«, stimmte Greville zu und griff nach dem angebotenen Glas. »Daran wird sich nichts ändern,

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