Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
Wimpern. Habe ich recht?«
    Aurelia lachte. »Ja, stimmt, Colonel Sir Greville Falconer, um seinen vollen Titel zu nennen. Ich bin in Bristol förmlich über ihn gestolpert, als ich mit den Möpsen meiner Tante unterwegs war.«
    »Oh …« Cornelia nickte bedeutungsvoll. »Ich dachte, du hieltest ihn für arrogant, als ihr euch hier begegnet seid.«
    Erstaunt zuckte Aurelia die Schultern. Wie einfach es doch war! »Ja, das dachte ich auch. Aber in Bristol war er der sichere Hafen in schwerer See. Ich bin fast gestorben vor Langeweile, hatte es gründlich satt, Tante Baxter aus ihren Zeitschriften vorzulesen, war es so unendlich leid, nur in Begleitung dieser erbärmlichen Hunde aus dem Haus zu kommen, dass ich selbst den leibhaftigen Teufel willkommen geheißen hätte.«
    Aurelia schöpfte Luft. »Aber wie dem auch sei, er hat mir ein paar Mal seine Aufwartung gemacht, bevor wir zusammen ein Konzert besucht haben. Warum auch immer, er war im Park, wenn ich mit den Hunden dort aufgetaucht bin …« Inständig hoffte sie, dass ihr Lächeln ebenso geheimnisvoll wie bescheiden wirkte. »Vermutlich werde ich ihn in London nicht wieder zu Gesicht bekommen, obwohl wir in der Wüste von Bristol ein Bündnis geschlossen hatten. Denn ich bin überzeugt, dass er in der Stadt genügend Freunde hat und sich die Zeit angenehmer vertreiben kann als damit, Möpse spazieren zu führen.«
    »Genau wie du«, betonte Cornelia scharfsinnig. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn du ihn nicht wiedersiehst?«
    Jetzt gilt es. »Ja.« Aurelia schlug die Augen nieder und betrachtete die Serviette auf ihrem Schoß. »Ja, Nell, es würde mir etwas ausmachen.« Kopfschüttelnd schaute sie wieder auf. »Oh, Nell, was soll ich nur machen?«
    »Dafür sorgen, dass du ihn nicht aus den Augen verlierst« - Cornelias Augen glänzten angriffslustig - »das ist ausgezeichnet, Ellie! Wir werden Colonel Sir Greville Falconer zu unserem Projekt erklären. Ich werde Harry auf ihn ansetzen. Schließlich kennt er ihn ein wenig …« Ihre Stimme verlor sich.
    »Denkst du auch gerade, was ich denke?«, fragte Aurelia leise.
    »Ja, falls du gerade denkst, dass er höchstwahrscheinlich in Harrys Arbeit verstrickt ist.«
    Aurelia nickte. »Ja, genau darüber habe ich nachgedacht. Aber ich bringe es einfach nicht fertig, ihn danach zu fragen.«
    »Verstehe«, stimmte Cornelia trocken zu, »die Männer reden nicht gern darüber.« Sie schaute ihre Freundin an. »Würde es dich stören?«
    »Dich und Liv scheint es doch auch nicht zu stören.«
    »Aber es ist nicht leicht.«
    In Aurelias Lächeln lag ein Hauch Ironie. »Ich glaube, ich kann es verkraften, wenn ihr beide es auch könnt.«
    »Natürlich«, stimmte Cornelia hastig zu, »ich wollte nicht andeuten, dass du … Es ist nur …« Hilflos zuckte sie die Schultern. »Es ist nur manchmal schwierig, nicht zu wissen, wo sie gerade stecken, welcher Gefahr sie gerade ins Auge blicken. Aber am schwersten ist es, dass es große Bereiche in ihrem Leben gibt, aus denen wir vollkommen ausgeschlossen sind. Wie tief die Liebe und die Verbindung auch immer reichen, nichts kann daran etwas ändern.«
    Und du glaubst, dass ich all das nicht weiß? Beinahe hätte Aurelia laut gelacht. Wenn überhaupt jemand Bescheid wusste, dann sie - viel besser als Nell oder Liv. Denn schließlich hatte sie erst nach dem Tod ihres Ehemannes erfahren, welchem Beruf er sich eigentlich gewidmet hatte. Und er wäre offenbar froh gewesen, sie ihr ganzes Leben lang in ihrer Unwissenheit schmoren zu lassen - wenn es ihm möglich gewesen wäre. Trotzdem genoss sie einen entscheidenden Vorteil vor ihren Freundinnen: Ihr war von Anfang an klar, worauf sie sich mit Greville Falconer einließ.

11
    »Wie Sie sehen, Sir Greville, ist alles mit gepflegter Eleganz eingerichtet … vollkommen neu möbliert«, erklärte der Makler ein wenig ängstlich. Bei der Besichtigung des Hauses in der South Audley Street hatte sein Klient nicht zu erkennen gegeben, ob ihm die Immobilie gefiel oder nicht. Noch nicht einmal die Augenbraue hatte er hochgezogen oder mit den Lippen gezuckt. »Ich denke, die Höhe der Mietzahlung werden Sie sehr vernünftig finden.«
    »Ja«, erwiderte der Colonel umstandslos. Er spazierte vom Salon in das Esszimmer. Am Mahagonitisch können zwölf Leute bequem sitzen, dachte er, obwohl er eigentlich keine Veranlassung sah, mehr als zwölf Leute zum Dinner zu bewirten. Im Esszimmer am Cavendish Square würden mehr als zwanzig Leute Platz

Weitere Kostenlose Bücher