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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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mit ihren Blick. »Und was soll das heißen?«
    »Was soll was heißen, Mama? Was soll was heißen?«, kreischte Franny aufgeregt und ließ ihre Stimme in Kaskaden nach oben gleiten.
    »Das heißt nur, meine Liebe, dass ich in der Lage war, Großtante Baxter zu trösten, auch wenn sie nicht richtig krank war«, erklärte Aurelia und warf ihrer Freundin einen warnenden Blick zu, der Cornelia noch neugieriger machte.
    Cornelia nippte an ihrem Kaffee und wechselte das Thema. »Ellie, ich hätte dich in der Woche gut gebrauchen können. Die Herzogin von Gracechurch hat darauf bestanden, dass wir sie zu einer entsetzlichen Dinnerparty begleiten. Harry hat sich in letzter Minute entschuldigt … dringende Angelegenheiten im Ministerium … Ich habe ihn tagelang nicht gesehen. Das heißt, ich musste allein zu seiner Großtante gehen. Wenn du in der Stadt gewesen wärst, hätte ich dich vielleicht zwingen können, mich zu begleiten.«
    Auf diese Art plauderten sie ungefähr eine halbe Stunde, bis die Gouvernante, Miss Alison, leise zu verstehen gab, dass es an der Zeit war, mit dem Unterricht zu beginnen. Aurelia erhob sich und zog auch Franny hoch. Geschickt kam sie dem aufkeimenden Protest mit einer Bitte zuvor. »Sei brav bei Miss Alison, meine Liebe, dann hole ich dich heute Nachmittag selbst ab. Und heute Abend essen wir zusammen vor dem Kamin.«
    »In deinem Salon … nicht im Kinderzimmer«, bettelte Franny.
    »In Tante Livs Salon«, korrigierte Aurelia und beugte sich zu Franny, um sie zu küssen.
    Schon bald werden die drei Monate vorüber sein, schoss es ihr durch den Kopf, und dann werde ich meinen eigenen Salon haben. Die Aussicht war überaus erfreulich, selbst wenn sie bis zu ihrem Ziel noch einen umständlichen Weg zurückzulegen hatte, um es diplomatisch auszudrücken.
    »Lass uns in meinem Wohnzimmer frühstücken«, schlug Cornelia vor, als sie das Kinderzimmer verließen. »Harry ist mit David und Nick ausgeritten. Die halbe Nacht haben sie sich bei White's dem Glücksspiel hingegeben. Jetzt müssen sie den Kopf wieder freibekommen.«
    Aurelia war froh, dass Harry sich nicht im Hause aufhielt. Denn sie war sich nicht sicher, wie überzeugend sie klingen würde, wenn sie die Geschichte ihrer zufälligen Begegnung mit Greville Falconer in Bristol auftischte - in Anwesenheit eines Mannes, dem Grevilles Beruf zumindest ein wenig vertraut war -, ganz zu schweigen von der Geschichte ihrer überraschenden Reaktion auf die Begegnung mit Falconer.
    Selbstverständlich würde Harry denken, dass Aurelia über Grevilles Verstrickung in die Schattenwelt des Ministeriums nicht informiert war. Deshalb nahm sie an, dass er - entweder persönlich oder durch seine Frau - mit allen Mitteln versuchen würde, ihr einzureden, dass die Verbindung für die unschuldige und naive Freundin seiner Frau höchst unpassend war.
    Kaum hatten sie es sich an dem runden Tisch im Wohnzimmer vor dem Kamin bequem gemacht, verschwendete Cornelia keine Zeit. »Vielleicht … vielleicht auch nicht«, wiederholte sie mit hochgezogenen Brauen.
    Aurelia lächelte immer noch geheimnisvoll, während sie ihrer Freundin und sich selbst Kaffee einschenkte. »Wenn ich nicht mit Haferschleim bei Tante Baxter auf der Bettkante gesessen habe, habe ich ihre entsetzlichen Möpse spazieren geführt.«
    »Ach?«, seufzte Cornelia ungeduldig, als Aurelia innehielt und sich Butter auf einen Toast strich.
    »So kam es, dass ich jemandem begegnet bin … jemandem, den ich zuvor nur flüchtig kennengelernt hatte.« Sorgfältig schnitt Aurelia den Toast in vier Teile. Ihre Augen glänzten, als sie ihrer Freundin einen verschwörerischen Seitenblick zuwarf, sich ein Viertel in den Mund schob und Cornelia verschmitzt zublinzelte. »Rate mal, Nell.«
    Cornelia ließ ihren Toast liegen, nippte an ihrem Kaffee und zog nachdenklich die Stirn kraus. Es machte ihr großen Spaß, Aurelias Spiel zu spielen. Plötzlich riss sie die Augen auf. »Nicht dieser Colonel … der, der Frederick gekannt hat? Der, der irgendwie … wie soll ich sagen … der ziemlich an dir interessiert war?«
    Aurelia nickte und griff nach der Marmelade. »Niemand anders.«
    »Wie hieß er doch … oh, ich weiß schon.« Cornelia schnipste mit den Fingern. »Es klang wie ein Raubvogel … Falconer. Colonel Falconer … lächelt ein wenig schief, ist aber recht attraktiv … auffallende Erscheinung … graue Schläfen … ein großer, kräftiger Mann … gute Augen, sehr dunkles Grau … erstaunliche

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