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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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Institut zu kommen, wenn ich seine Hilfe brauche. Wir sind heute Vormittag verabredet, weswegen Sie mich zu dieser frühen Stunde im Park antreffen. Keine Sorge, ich vertraue vollkommen in seine Fähigkeiten. Ehe Sie es sich versehen, wird er Sie wiederhergestellt haben.“
    Als William gewahrte, wie sie das Kinn vorreckte und ihn mit unnachgiebiger Entschlossenheit ansah, war es an ihm, amüsiert die Braue zu heben. „Ich sehe, Sie haben nicht die Absicht, sich umstimmen zu lassen.“
    „Richtig, Sir. Wenn Dr. Brookes Sie versorgt hat, wird Clem Sie mit der Kutsche zum Grosvenor Square bringen.“
    William warf der jungen Frau einen verdutzten Blick zu. „Sie wissen, wo ich wohne?“
    „Oh ja, Captain Lampard, und ich weiß noch einiges mehr“, gab sie mit sanfter Stimme zurück, worauf er verwirrt die Stirn in Falten legte. „Doch diesen Punkt werden wir jetzt nicht vertiefen. Es wäre nicht ratsam, wenn Sie mit Ihrer Verletzung hinter uns herritten. Schließlich könnten Sie ein zweites Mal die Besinnung verlieren, vom Pferd fallen und sich ernstere Blessuren zuziehen, die Sie dann für längere Zeit außer Gefecht setzen würden.“
    „Gott behüte!“, erwiderte William trocken.
    Sie nickte ernst. „Nachdem man Ihre Rückkehr aus Spanien so sehnsüchtig erwartet hat, wäre es ungünstig, wenn Sie das Bett hüten müssten. Schließlich bestünde die Möglichkeit, dass die eine oder andere Dame aus der Schar Ihrer Verehrerinnen sich von Ihnen abwendet. Kommen Sie jetzt. Schauen Sie, ob Sie stehen können.“ Wie gern hätte sie ihm schnurstracks in den Sattel seines Pferdes geholfen und ihn nach Hause geschickt, doch ihn allein seines fragwürdigen Rufs wegen so zu behandeln wäre ihr feige vorgekommen.
    Beeindruckt von ihrer Tüchtigkeit und dem gebieterischen Ton, den sie an den Tag legte, bemühte William sich, auf die Beine zu kommen, aber die Schwäche in seinen Gliedern hinderte ihn daran, ihrem Wunsch Folge zu leisten.
    Clem sah sich den kläglichen Anblick, den Lord Carlow bot, nicht lange an. Kurzerhand schritt er auf ihn zu, zog ihn auf die Füße und legte sich seinen Arm um die Schultern, um ihn schnurstracks in Miss Greenwoods Chaise zu verfrachten. Er half Cassandra beim Einsteigen und band das reiterlose Pferd am Heck fest. Dann kletterte er auf den Kutschbock und fuhr los.
    Sie verließen den Park in Richtung Soho, dem Viertel, wo Armut und Krankheit Hand in Hand gingen, und steuerten ein düster wirkendes Gebäude an, vor dessen Eingang unterernährte Kinder mit schmalen Gesichtern und übergroßen Augen herumlungerten.
    Clem brachte den Zweispänner vor dem Eingang zum Halten und half Lord Carlow aus der Kutsche. Miss Greenwood ging den beiden Männern voraus in das Gebäude. Sie führte sie in einen Raum und zu einem schmalen Bett, auf das der Kutscher den Captain herunterließ.
    William sank auf die Matratze und atmete tief, um bei Bewusstsein zu bleiben. Verschwommen gewahrte er, dass irgendwelche Gestalten sich in dem Raum bewegten. Er drehte den Kopf zur Seite und erblickte ein weiteres schmales Bett. Der Junge, der darin lag, konnte nicht älter als sieben Jahre sein. Er wimmerte im Schlaf. Seine dünnen, langen Beine ragten unter der Decke hervor, und William sah, dass beide Füße bandagiert waren. Die Gesichtsfarbe des Kindes wirkte ungesund grau, und sein Hals und die Arme waren schmutzig.
    Er zwang sich, den Blick von dem bedauernswerten Geschöpf abzuwenden, und konzentrierte sich stattdessen auf das Krankenzimmer. Außer seinem und dem Bett des Knaben befanden sich noch drei weitere in dem Raum, der jedoch ansonsten spärlich und nüchtern möbliert war. Neben dem Herd, in dem ein munteres Feuer loderte, stand eine junge, weiß beschürzte Frau vor einem steinernen Waschbecken und wusch ab.
    Plötzlich schob ihm jemand einen Arm unter die Schultern und hob ihn in eine halb sitzende Position.
    „Trinken Sie.“ Miss Greenwood drückte ihm eine Tasse an die Lippen.
    William tat wie ihm befohlen und trank in durstigen Schlucken. Dennoch war er dankbar, als er wieder auf das Kissen sinken durfte. „Wo zur Hölle haben Sie mich hingebracht?“, fragte er, ohne seine Neugier verhehlen zu können.
    „Bitte fluchen Sie nicht“, schalt Cassandra. Sie hatte sich ihres Mantels entledigt und trug stattdessen eine schmucklose Schürze über dem Kleid. „Ich dulde keine unanständige Sprache in diesen vier Wänden. Sie befinden sich nicht in der Hölle, sondern im Krankenzimmer eines

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