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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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präsentable Erscheinung nach, William“, begann er. „Da es Emma so schlecht ging, habe ich die Nacht kein Augen zugetan.“
    William nickte mit grimmiger Miene. „Wir auch nicht – dank dir. Nun? Was hast du zu deiner Verteidigung vorzubringen?“
    Angesichts der mühsam beherrschten Wut seines Cousins zuckte Edward zusammen. Er hatte eine schreckliche Dummheit gemacht, und er wusste es.
    „Dein Verhalten ist das eines törichten Grünschnabels, Edward, eines egoistischen, hemmungslosen Idioten“, fuhr William erbarmungslos fort, ohne seinem Vetter die Möglichkeit zu geben, zu antworten. „Ich bin enttäuscht von dir – tief enttäuscht. Was in Gottes Namen ist in dich gefahren, mit diesem wohlerzogenen, behüteten Mädchen davonzulaufen? Du kennst Miss Greenwood doch erst seit Kurzem.“
    „Immerhin drei Monate“, wagte Edward einzuwerfen. „Und ich fühlte mich vom ersten Augenblick zu ihr hingezogen, und je besser ich sie kennenlernte, desto mehr wuchs meine Achtung vor ihr.“ Edward lächelte seinem Cousin unsicher zu. „Ich habe mich wirklich bemüht, ihr fernzubleiben, doch das Schicksal wollte es anders und hat uns immer wieder zusammengeführt.“
    William ließ ein verächtliches Schnauben hören. „Und in deiner Inbrunst hast du begonnen, ihr den Hof zu machen, wie es ein Gentleman bei der Dame tut, die er zum Traualtar zu führen gedenkt“, polterte er hervor und begann im Zimmer auf und ab zu laufen.
    Edward wich dem Unheil verkündenden Blick seines Cousins aus und schluckte. „Ja, so ähnlich war es.“
    „Was für ein rührseliger Unsinn. Du kannst nicht recht bei Trost gewesen sein. Ist dir nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen, wie jung das Mädchen ist, als du damit begonnen hast, ihr nachzulaufen wie ein liebeskrankes Kalb? Gütiger Himmel, Edward, sie ist erst achtzehn – und war siebzehn, als du sie kennenlerntest. In den Augen mancher Leute war sie zu diesem Zeitpunkt noch ein Kind.“
    „Ich weiß, aber das ändert nichts daran, was wir füreinander empfinden. Wir haben entschieden, dass wir zusammen sein wollen, und da wir wussten, dass unsere Familien dagegen sein würden …“
    „Verdammt richtig!“, donnerte William.
    „… beschlossen wir, heimlich nach Gretna Green zu reisen, um vorwärtszutreiben, was unausweichlich ist.“
    „Und deine militärische Laufbahn? Hast du dir keine Gedanken darüber gemacht, wie es mit deiner Karriere weitergeht, als du Miss Greenwood deine Liebe erklärt und den Plan gefasst hast, mit ihr durchzubrennen?“
    Zerknirscht senkte der junge Mann den Kopf. „Ich dachte, es wäre nicht schlimm, wenn ich meine Ausbildung an der Militärakademie ein wenig später beginne. Ich habe mich falsch verhalten, das weiß ich, und ich möchte es wiedergutmachen – soweit ich kann.“ Er wandte sich Cassandra zu. „Als wir gestern Nacht hier ankamen, fühlte Emma sich furchtbar elend und hatte entsetzliche Angst, und es gab nichts, das ich für sie hätte tun können. Ich entschuldige mich aufrichtig für die Sorgen, die ich Ihnen und Ihrer Familie bereitet habe, Miss Greenwood. Gleichviel, was Sie von mir als Wiedergutmachung verlangen, ich werde sie leisten. Aber ich würde Sie bitten, damit zu warten, bis es Emma wieder besser geht.“
    Cassandra nickte. „Ja, Sie haben recht. Emmas Wohlbefinden sollte unsere größte Sorge sein.“
    „Was … was hast du beschlossen, William?“, fragte Edward stockend.
    „Du wirst dich unverzüglich zur Armee begeben, sobald wir wieder in London sind.“ William blieb stehen und sah aus dem Fenster. „Dort hättest du bereits gestern sein sollen. Darüber gibt es keine weitere Diskussion. Du wirst bei deinem Regiment bleiben, bis zu dem Zeitpunkt, da es außer Landes geht. Um Miss Greenwoods Ruf zu schonen, ist es oberstes Gebot, einen Skandal zu vermeiden. Ich bestehe darauf, dass diese unerfreuliche Angelegenheit unter uns bleibt, und du wirst uns darin unterstützen, Stillschweigen darüber zu bewahren, indem du den Kontakt zu ihr abbrichst. Hast du mich verstanden?“
    Alarmiert setzte Edward einen Schritt vor. „Um Himmels willen, William, das kannst du uns nicht antun. Ich bitte dich, hör mich an …“
    Brüsk wandte William sich um. „Ich kann und ich werde, Edward. Bis ihr ein gewisses Alter erreicht habt und ihre Mutter ihr Einverständnis gibt, wirst du Miss Greenwood nicht wiedersehen. Ich erwarte deinen Gehorsam. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    Edward kapitulierte zerknirscht.

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