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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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Kaffee auf den Tisch. „Ist alles nach Ihrem Geschmack?“
    „Das ist es. Vielen Dank“, antwortete William.
    „Sie und Ihre Frau Gemahlin sind früh auf den Beinen, Sir.“ Der Wirt sprach leichthin, ohne seine Neugier verhehlen zu können. „Reisen Sie weit?“
    „Wir haben noch ein gutes Stück vor uns, ja. Es war eine lange Nacht, und meine Gemahlin und ich möchten gern unser Frühstück beenden, damit wir weiterfahren können. Wenn Sie uns bitte entschuldigen würden?“
    „Selbstverständlich, Sir.“ Eilig strebte der Mann zur Tür. „Ich wollte nicht aufdringlich sein. Weiterhin guten Appetit.“
    William wartete, bis sie wieder unter sich waren, ehe er sich Cassandra zuwandte. Er hob eine Braue, als er ihre wütende Miene gewahrte. „Sie sind wirklich das Letzte!“, stieß sie entrüstet hervor. „Ich habe Ihnen erlaubt, mich mit meinem Vornamen anzusprechen, aber nicht, mich als Ihre Gattin auszugeben. Wie können Sie es wagen, mich als Ihre Gemahlin zu bezeichnen?“
    Gleichmütig zuckte William mit den Achseln. „Vor allen Dingen, um Gerüchten vorzubeugen. Bedenken Sie, wie sich dem Mann unser Auftritt in seinem Haus darstellt: Eine junge Frau reist unbegleitet mit einem Mann. Wenn Sie nicht meine Gattin sind, können Sie in seinen Augen nur meine Mätresse sein.“
    Cassandra setzte sich kerzengerade auf. „Ihre Mätresse? Allein der Gedanke ist unverschämt, Sir.“
    „Aus diesem Grund habe ich Sie als meine Gemahlin ausgegeben – um peinlichen Mutmaßungen vorzubeugen, verstehen Sie?“ William griff nach der Kaffeekanne. „Darf ich Ihnen nachschenken?“, erkundigte er sich mit einem lausbübischen Lächeln.
    Als sie das schalkhafte Funkeln in seinen Augen sah, musste sie lachen. Sie schob ihm ihre Tasse hin. „Ich bin überwältigt von Ihren vorausschauenden Überlegungen, und ja, ich möchte noch Kaffee.“
    Frisch gestärkt verließen William und Cassandra den Privatsalon, um sich zügig zu ihrer mit frischen Pferden ausgestatteten Kutsche zu begeben. Sie hatten den Schankraum etwa zur Hälfte durchquert, als ihnen ein dunkel gekleideter Gentleman mit einer braunen Ledertasche entgegenkam, der so sehr in Eile war, dass er Cassandra im Vorbeigehen beinahe umstieß. Es gelang dem Mann gerade noch, stützend ihren Arm zu ergreifen, bevor sie ins Straucheln geriet, und er begann sich wortreich für seine Ungeschicklichkeit zu entschuldigen. Cassandra tat den Zwischenfall mit einem Lachen ab und versicherte ihm, dass sie nicht zu Schaden gekommen sei. In diesem Moment trat der Wirt zu ihnen, der höchst erleichtert wirkte, den Fremden zu sehen. William nahm Cassandras Arm und wollte sie zum Ausgang eskortieren.
    „Gott sei Dank, dass Sie da sind, Dr. Wade“, hörten sie den Wirt im Weggehen sagen. „Ich hoffe, ich bereite Ihnen keine Ungelegenheiten, aber der jungen Dame geht es gar nicht gut. Ihr Begleiter ist ganz außer sich vor Sorge.“
    „Ich werde gleich hinaufgehen. Es sind Ausreißer, sagten Sie?“
    „Ja, so scheint es. Nicht, dass sie viele Worte verloren hätten. Aber meine Annie hat eine Nase für so etwas. Sie kamen letzte Nacht an.“
    Als das Wort „Ausreißer“ fiel, blieben Cassandra und William wie angewurzelt stehen und wandten sich um. Der Wirt hatte sich in Bewegung gesetzt, um dem Arzt in den ersten Stock voranzugehen. „Warten Sie!“, rief William und eilte zur Treppe.
    Die beiden Männer blieben stehen und drehten sich nach ihm um.
    „Sie beherbergen ein junges Paar, das vermutlich nach Schottland unterwegs ist?“
    „Könnte sein“, erwiderte der Wirt zögernd. „Stimmt etwas nicht?“
    „Wie heißen die beiden?“
    Der Wirt rieb sich das Kinn. „Nun, ich … ich bin mir nicht sicher, ob …“
    „Das geht in Ordnung“, kam eine ruhige Stimme vom oberen Ende der Treppe. „Ich werde mit dem Gentleman reden.“ Der junge Mann, der plötzlich erschien, wandte sich an den Arzt. „Sie müssen Dr. Wade sein. Bitte gehen Sie und kümmern Sie sich um die junge Dame. Es geht ihr sehr schlecht. Vielleicht können Sie ihr eine Medizin verabreichen, damit sie sich etwas besser fühlt.“
    Als der Arzt in Begleitung des Wirts, der ihm den Weg wies, in den oberen Flur entschwunden war, kam Edward langsam die Treppe herunter. Seine hübschen Züge wirkten grau und abgespannt, und um seine Augen lagen dunkle Ringe. Er schwieg, bis er vor William stehen blieb.
    „Guten Tag, William. Ich wusste, dass du kommen würdest.“
    Für einen Augenblick

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