Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
Vom Netzwerk:
begann, fragte sie sich, wie sie sich derart hatte gehen lassen können, statt ihm unverzüglich eine Ohrfeige zu geben.
    Sie trafen sich vor dem überdachten Eingang und betraten das gediegen wirkende Gasthaus. Ein wohlbeleibter Wirt begrüßte sie und führte sie durch die voll besetzte Schankstube in einen kleinen Speisesalon, der den Gästen eine gewisse Privatsphäre bot.
    Appetitliche Düfte nach frisch ausgeschenktem Bier und heißen Speisen durchwehten die Luft, und erst jetzt spürte Cassandra, wie hungrig sie war. Sie nahmen an einem Tisch vor dem Fenster Platz, das den Blick in einen kleinen Garten freigab. William erklärte dem Wirt, dass sie nicht viel Zeit hatten, und nach wenigen Minuten erschien die dralle, fröhliche Wirtsfrau und servierte ihnen ein üppiges Frühstück.
    „Sie sind hungrig.“ Amüsiert beobachtete William, in welcher Geschwindigkeit Cassandra sich ihre gebratenen Eier mit Speck zu Gemüte führte.
    „Und ob“, gab sie zu und schob sich eine weitere Portion auf die Gabel. „Und das Essen ist einfach vortrefflich zubereitet. Es schmeckt köstlich.“ Sie nahm einen Schluck Kaffee und sah ihn über den Tassenrand hinweg an. Er leerte seinen Teller in weit gemächlicherem Tempo als sie. „Mama pflegt zu sagen, dass ein herzhaftes Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist“, belehrte sie ihn, als sie die Tasse abgesetzt hatte. „Essen gibt uns Stärke.“
    „Ihre Mama ist eine weise Frau.“
    „Also müssen Sie ordentlich essen, damit Sie gestärkt sind für den Rest der Wegstrecke, Captain.“
    „William.“
    Verdutzt sah sie ihn an. „Wie?“
    „Es würde mir gefallen, wenn Sie mich William nennen. Ich habe die Armee verlassen und werde gemeinhin mit Lord Carlow oder Mylord angesprochen, aber von Ihnen würde ich gerne mit meinem Vornamen angeredet werden.“
    „Ich fürchte, das wäre nicht angemessen – vielmehr erschiene es mir höchst ungebührlich, obwohl ich gestehen muss, dass William ein schöner Name ist.“
    „Sehen Sie? Ich gestatte Ihnen, mich William zu nennen.“
    „Das ist sehr großzügig von Ihnen.“
    „Ich habe eben auch gute Seiten.“
    „Ich stimme Ihnen zu“, erwiderte sie heiter. „Selbst ein Wüstling kann nicht ganz und gar schlecht sein.“
    „Dann bin ich in Ihrem Ansehen ein kleines bisschen gestiegen?“
    „Ein bisschen. Obwohl Sie Ihre Grenzen oft überschritten haben – von dem Kuss rede ich erst gar nicht. Doch abgesehen davon sind Sie sehr liebenswürdig.“
    „Ich gebe mein Bestes. Werden Sie mich William nennen?“
    „Nun, da Sie bereits bemerkt haben dürften, dass ich eine eher unkonventionelle Natur bin – also schön, William.“
    Ein wohliger Schauer rann ihm über den Rücken, als sie seinen Namen zum ersten Mal aussprach. „Viel besser. Werden Sie mir erlauben, Sie bei Ihrem Vornamen zu nennen?“
    Sie hob die Schultern. Mich stört es nicht, wenn er mich so vertraulich anredet, dachte sie unbekümmert. Schließlich sehen wir uns nach diesem unerfreulichen Ereignis nicht wieder. Andererseits musste sie einräumen, dass sein Kuss so köst liche Empfindungen in ihr geweckt hatte, dass sie sich fast wünschte, sie verlören einander nicht aus den Augen und er würde sie ein weiteres Mal küssen. „Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass Sie mich auch dann Cassandra nennen, wenn ich es Ihnen verbiete.“
    „Ich entnehme Ihren Worten, dass Sie nichts dagegen einzuwenden haben.“
    Sie schüttelte den Kopf und nahm sich eine Scheibe Brot.
    „Vielen Dank, Cassandra. Und nun, da wir dies geklärt haben, erfreuen Sie sich weiter an Ihrem Frühstück.“
    „Das habe ich vor, obwohl ich wirklich darauf bedacht sein sollte, die Reise nach Schottland zügig fortzusetzen, statt mich an Eiern und Speck gütlich zu tun.“
    Ein Lächeln zuckte um seine Lippen, während er sich ruhig ein Stück Spiegelei abschnitt. „Eine Stärkung muss sein, und ich bin froh, dass Sie den Augenblick genießen können, ohne an die Zukunft zu denken.“
    Sie seufzte. „Zu meinem Verdruss gelingt mir das keineswegs. Ich mache mir große Sorgen, und bei dem Gedanken an die Aufregung, die es geben wird, wenn wir die beiden Ausreißer einholen, werde ich ganz niedergeschlagen. Falls sie bereits vermählt sind, müssen wir mit einem entsetzlichen Skandal rechnen, wenn wir wieder in London sind.“
    „Es hilft nichts, sich Sorgen zu machen, also essen Sie Ihr Frühstück.“
    Der Wirt kam in den Salon und stellte eine Kanne frischen

Weitere Kostenlose Bücher