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Sueße kleine graue Maus

Titel: Sueße kleine graue Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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die Glieder verrenken, wenn er unbedingt wollte! Rana verwünschte ihn, ihre Hände jedoch zitterten, als sie ein Glas aus dem Schrank holte und sich eisgekühltes Mineralwasser einschenkte.
    In ihr Apartment würde sie nicht zurückgehen. Auf keinen Fall wollte sie Trent noch einmal begegnen. So setzte sie sich an den kleinen Tisch in Rubys gemütlicher Küche, holte sich Block und Bleistift vom Bord, auf dem das Telefon stand, um mit einigen Ideen zu spielen, die sie seit geraumer Zeit im Kopf hatte. Paradiesvögel auf einem hellen, lavendelblauen Hintergrund? Ein purpurroter Hibiskus auf dem Rücken eines ärmellosen T-Shirts? Oder lieber ein abstraktes Design in Orange, Schwarz und Türkis?
    »Brainstorming?«
    Erschrocken ließ Rana den Bleistift fallen und hätte dabei beinahe das Glas Wasser umgestoßen. »Mir wäre es lieb, wenn Sie sich nicht so an mich heranschleichen«, fuhr sie Trent an.
    »Tut mir leid. Ich habe gedacht, Sie hätten mich gehört. Wahrscheinlich waren sie zu tief in Ihre Gedanken versunken«, erwiderte er.
    Sie warf einen anklagenden Blick auf seine nackten Füße. »Wenn Sie Schuhe tragen würden, könnte ich Sie vielleicht hören.«
    »Ich habe eine Blase am kleinen Zeh. Die ist heute morgen aufgegangen. Brennt wie Feuer.«
    Wenn er ihr Mitgefühl erwartete, dann konnte er eine Enttäuschung erleben!
    Sie wollte ihn fragen, warum er es für nötig hielt, halbnackt durchs Haus zu laufen, aber irgendwie brachte sie es nicht fertig. Außerdem wollte sie gar nicht, daß er dachte, sie hätte ihn eingehender betrachtet. Er hatte sich zwar inzwischen umgezogen, aber dennoch nicht viel mehr an Kleidung angelegt.
    Er trug eine abgeschnittene Jeans, die mindestens ebenso eng saß wie die Shorts von vorhin, dazu ein ärmelloses T-Shirt mit dem Aufdruck >Houston Mustang<, das auch viel zu kurz und zu knapp war und ein breites Stück von seinem Bauch freiließ.
    Immer wieder wanderte Ranas Blick zu diesem Stück brauner Haut, und sie fragte sich, was um Himmels willen so aufregend daran sein sollte.
    »Ist Tantchen irgendwo?«
    Rana sah auf und zeigte auf einen Zettel an der Küchenschranktür, der mit einem Magneten in Form eines Kohlkopfs festgemacht war. »Sie ist für eine Weile außer Haus.«
    »Hm.« Trent runzelte die Stirn. »Sie sagte, sie hat hier irgendwo Fruchtsaft für mich. Haben Sie eine Idee, wo?« Hoffnungsvoll sah er sie an.
    »Schauen Sie doch mal im Kühlschrank nach!«
    Er öffnete die Tür und überflog den Inhalt.
    »Milch, eine Flasche Chablis, Diätlimo«, zählte er auf und warf ihr über die Schulter hinweg einen Blick zu. »Und irgend etwas Undefinierbares in einem braunen Topf.«
    »Das ist Schmalz.«
    »Ich glaube kaum, daß das meinen Durst löscht.«
    Sein Auftauchen in der Küche hatte Rana endgültig aus der Ruhe gebracht. An Weiterarbeiten war nicht zu denken. Mit einem Seufzer stand sie auf - einem Seufzer, der nicht zu überhören war! - und sagte:
    »Manchmal verwahrt Ihre Tante Vorräte draußen.« Sie ging ihm durch die Tür voraus auf die überdachte hintere Veranda.
    »Ob Sie's glauben oder nicht - hier habe ich oft geschlafen!« rief Trent aus.
    »Wirklich?« »In unzähligen Sommernächten, wenn ich mit meiner Mutter zu Besuch bei Tante Ruby war.«
    Rana gab sich uninteressiert, obwohl ihr das Bild eines unbekümmerten kleinen Jungen mit dunklen Haaren und aufgeschürften Knien nicht aus dem Kopf gehen wollte. »Und Ihr Vater?«
    »Er kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Ich kann mich nicht mehr an ihn erinnern. Mutter hat nicht wieder geheiratet. Sie starb vor zwei Jahren.«
    Er war also allein auf der Welt wie sie, aber sie konnte keine Anteilnahme für ihn in sich zulassen. Sie konnte überhaupt kein Gefühl für ihn zulassen, besonders jetzt, da der Strandgeruch verflogen war und er nach Seife und Rasierwasser duftete.
    Sie durchsuchte den Vorratsschrank, wo Ruby alles aufbewahrte - von Toilettenpapier und Spülmitteln bis hin zu hausgemachter Marmelade. Auf einem Regal entdeckte sie einen Stapel Dosen mit Fruchtsaft. »Apfel, Grapefruit oder Orange?« fragte sie.
    »Orange.«
    Trent füllte den ganzen Türrahmen zwischen Rana und der Küche aus. Seine Beine waren lang und schlank, aber sehr muskulös. Ranas Blick wanderte über seine starken Arme zu seinen Händen. Auf seinem rechten Ellbogen erblickte sie eine Narbe. Wahrscheinlich hatte er sich die bei einem Footballspiel eingehandelt, dachte sie.
    »Entschuldigen Sie.« Sie griff nach der

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