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Sueße kleine graue Maus

Titel: Sueße kleine graue Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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verlassen und sich in mein Haus zurückgezogen. Stimmt's, mein Schatz?«
    »Genau.«
    »Ist Ihre Verletzung sehr schmerzhaft?« fragte Rana.
    Er zuckte die Schultern. »Manchmal. Aber nur, wenn ich mich überanstrenge.«
    Bei der Erinnerung an sein letztes Gespräch mit dem Mannschaftsarzt runzelte Trent die Stirn. »Es wird einfach nicht besser, Doktor«, hatte er sich beklagt. »Und Sie wissen doch - bis zum Trainingscamp muß ich in Ordnung sein.«
    Er hatte sich auf die Unterlippe gebissen. Wenn die nächste Spielzeit so miserabel verlaufen würde wie die letzte, würde sich der Trainer nach einem jüngeren und gesünderen Spieler umsehen.
    Trent macht sich da keine Illusionen. Er war vierunddreißig. Über kurz oder lang mußte er den professionellen Sport sowieso an den Nagel hängen. Aber er wünschte sich noch eine gute, nein, eine grandiose Spielzeit.
    Er wollte sich nicht als geschlagener, angeknackster Versager verabschieden, über den die Leute mitleidig die Köpfe schütteln und sich zuraunen würden: »Er kann nicht mehr. Aber er will es sich einfach nicht eingestehen.«
    Denn tief in seinem Innersten wußte Trent, daß er noch nicht verloren hatte. Er wollte seine Schulterverletzung in aller Ruhe auskurieren. Dann würde er noch eine Saison meisterhaft spielen und sich anschließend aus dem Job zurückziehen. Aber erst dann.
    »Hören Sie auf zu jammern, Trent«, hatte der Arzt erwidert. »Tom Tandy hat mir erzählt, daß Sie wieder Tennis gespielt haben. Tennis, du lieber Himmel! Haben Sie den Verstand verloren?«
    Trent stöhnte auf, als der Arzt mit geübtem Griff seine Schulter untersuchte. »Ich mußte doch meinen Aufschlag verbessern.«
    »Unsinn. Ich weiß, was Sie alles mit Ihrem Arm anstellen. Und nicht nur auf dem Tennisplatz. Tom hat mir auch erzählt...«
    »Wenn man so saubere Freunde hat wie Tom ...«
    »Hören Sie mal zu, Trent.« Der Teamarzt hatte sich einen Stuhl herangezogen, und seine Stimme klang sehr ernst. »Wenn Sie so weitermachen wie bisher, wird Ihre Schulter nie heilen. Sicher, jetzt ist keine Spielzeit, und Sie haben verdient, sich ein wenig auszutoben. Aber in ein paar Wochen findet schon das Trainingscamp statt. Was ist Ihnen wichtiger - die nächste Football-Saison oder das süße Junggesellenleben? Was möchten Sie lieber sein - ein Super-Quarterback oder ein Superplayboy?«
    Noch am gleichen Nachmittag hatte Trent seine Tante angerufen.
    Ich habe die richtige Entscheidung getroffen, dachte er jetzt, lehnte sich zurück und trank einen Schluck Kaffee aus der feinen Porzellantasse, die Ruby vor ihn hingestellt hatte. Vielleicht brauchte er wirklich Ruhe, regelmäßige Mahlzeiten und die Zurückgezogenheit dieser Pension in Galveston. Bei Tante Ruby langweilte er sich bestimmt nicht. Er erinnerte sich noch mit Vergnügen an die Besuche bei ihr während seiner Kindheit.
    Er warf einen abschätzenden Blick auf die andere Frau am Tisch. Vielleicht stellte sich ja auch Miss Ramsey als ganz amüsant heraus, wenn sie einmal etwas aus sich herausging. Womöglich konnte er da ein bißchen nachhelfen.
    »Wovon leben Sie?« fragte er abrupt.
    »Trent! Wie unhöflich!« Seine Tante sah ihn vorwurfsvoll an. »Hat dir meine Schwester keine Manieren beigebracht? Du warst zu lange mit diesen ungehobelten Burschen aus dem Footballteam zusammen.«
    »Ich möchte es aber gern wissen.« Sein Lächeln war entwaffnend. »Warum soll ich denn lange drum herumreden? Wenn Miss Ramsey und ich hier ... Zusammenleben, sollten wir uns doch besser kennenlernen, oder etwa nicht?«
    Der Blick seiner dunklen Augen glitt forschend über Ranas Körper und ließ sie erschauern. Sie wünschte, es wäre nicht so. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund war sie erleichtert, als sie erfahren hatte, daß er nicht wegen einer Scheidung hier untergetaucht war. Obwohl natürlich die Möglichkeit bestand, daß er verheiratet war.
    Sie hatte sogar so etwas wie Bedauern für ihn empfunden, denn sie nahm an, daß er sich Sorgen um seine Zukunft machen mußte. Immerhin kannte sie so viel von der Welt des Profisports, daß sie wußte, daß eine solche Schulterverletzung das Ende einer Karriere bedeuten konnte.
    Jetzt allerdings, als Trent Gamblin sie mit diesem vertrauten >DichvernaschichzumFrühstück<-Blick ansah, verflog ihre Anteilnahme, und ihre anfängliche Abneigung kehrte zurück. Und damit festigte sich ihr Entschluß, ihm aus dem Weg zu gehen.
    »Ich male«, erwiderte sie lakonisch.
    »Sie malen? Bilder oder

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