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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Arsch wegklauen konnte.«
    »Es muss von hier aus gemacht worden sein«, sagte Orlando. Er klickte den Verlaufsordner an, sofort stand klar und offen da, dass jemand von Dreas Computer aus die Website der Bank aufgerufen hatte. »Am anderen Ende der Leitung erscheinen dein und ihr Computer unter derselben IP-Adresse, schließlich geht ihr über denselben Router ins Netz. Wenn sie dein Passwort benutzt hat, hast du die Überweisung selbst vorgenommen, soweit es die Bank betrifft.«
    »Ich habe ihr das Passwort bestimmt nicht verraten«, fuhr Rafael ihn an. »Aufgeschrieben habe ich es auch nie.« Nicht einmal Orlando kannte sein Passwort.
    »Irgendwie ist sie drangekommen.« Orlando gab sich Mühe, möglichst unverfänglich zu blicken, während er ihn darauf hinwies. »Falls du dein Konto irgendwann mal aufgerufen hast, während sie im Raum war, könnte sie sich die Tastenfolge gemerkt haben.«
    »Wir reden hier über Drea. Sie konnte sich kaum merken, wie die Dusche funktioniert.« Okay, das war übertrieben, trotzdem sprachen sie nicht über eine Geistesriesin.
    »So viel Geld ist ein mächtiges Motiv, und hier ist der Beweis.« Orlando tippte wieder auf den Bildschirm. »Ich glaube nicht, dass sie entführt worden ist. Ich glaube, sie hat das Geld eingesackt und ist abgetaucht.«
    Rafael blieb wie erstarrt stehen und spürte, wie Zorn und Scham in ihm brannten. Er hatte zugelassen, dass
Drea ihm ans Herz wuchs, und diese Schlampe hatte ihn verarscht. Er hätte sich nie gehen lassen dürfen, er hätte sich keine Sekunde lang vormachen dürfen, dass sie sich irgendwie für ihn interessierte. Sie musste die beste Schauspielerin der Welt sein, sonst hätte sie diese Rolle keine zwei Jahre durchgehalten, ohne sich ein einziges Mal zu verplappern, und sie hätte vorgestern keinesfalls so viele Tränen rausdrücken können. Sie hatte ihn verarscht; das fraß wie Säure an ihm. Er hatte ihr den ganzen Mist mitsamt Kuh abgekauft, er hatte sich sogar vorgemacht, dass sie ihn wirklich liebte, Scheiße, dass er verliebt in sie war.
    Dafür würde sie bezahlen. Ganz gleich, wie viel es ihn kosten würde, sie würde dafür bezahlen.
    »Die entwischt mir nicht«, erklärte er tonlos. Am liebsten hätte er sie mit bloßen Händen zerfetzt, aber er war klug genug, nie persönlich aktiv zu werden, denn so konnte er immer alles abstreiten, selbst wenn er den entsprechenden Befehl erteilt hatte. Er brauchte sie nicht unbedingt selbst zu töten, Hauptsache er wusste, dass sie tot war. Vielleicht bedauerte er es, dass er um das Vergnügen gebracht wurde, mit eigenen Händen für Gerechtigkeit zu sorgen, aber sein Rachedurst würde auch so befriedigt, und er wusste auch genau, durch wen.
     
    Nachdem den Killer Salinas’ Ruf ereilt hatte, wartete er drei Tage ab, ehe er Kontakt aufnahm. Es war nicht so, dass er beschäftigt gewesen wäre, aber ihm stand der Sinn nach einer kleinen Auszeit, außerdem arbeitete er unabhängig und war kein Gehaltsempfänger dieses Drecksacks. Was Salinas auch von ihm wollte, es konnte warten.
    Er traute dem Ruf nicht; er kam zu schnell nach seinem Nachmittag mit Drea. Vielleicht hatte Salinas sein Angebot
noch einmal überdacht und im Nachhinein das Gefühl bekommen, dass seine Männlichkeit zutiefst verletzt worden war, aber der Killer glaubte nicht, dass Salinas das schon begriffen hatte. Drea war zu gut in ihrer Rolle; sie würde bestimmt nicht ausplaudern, wie viel Vergnügen sie aus diesem Handel gezogen hatte.
    Darum wartete er ab und hielt Ausschau. Natürlich interessierte es ihn, was Salinas plante, aber eine seiner wenigen guten Eigenschaften besaß er im Übermaß: Geduld. Irgendwas lief da ab; das konnte er an den Gesichtern der Gorillas und an Salinas selbst ablesen. Der Killer hatte den Gangster mehrmals beim Kommen und Gehen beobachtet, ganz offensichtlich war der Mann schwer angefressen.
    Als er fand, dass Salinas lang genug gewartet hatte, gönnte er sich erst einen gemütlichen Rundgang durchs Metropolitan Museum, einem seiner liebsten Flecken in New York. Die vielen Touristen und die schnatternden Kinder störten ihn nicht; die Ausstellungsstücke waren ihm Belohnung genug. Als er genug gesehen hatte, blieb er auf den breiten Stufen vor dem Eingang stehen und rief an.
    »Komm ins Penthouse«, befahl Salinas. »Wann kannst du hier sein?«
    »Ich bin ganz in der Nähe«, antwortete der Killer gelassen, »aber es ist ein schöner Tag. Wir sehen uns in einer halben Stunde auf der Bethesda

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