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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Terrace.« Er legte auf, schaltete das Handy ab und ließ es in die Tasche gleiten. Salinas hätte jetzt nicht nur Probleme, ihm so schnell eine Falle zu stellen, die Terrasse war auch ein beliebter Ausflugspunkt voller Touristen und Einheimischer. Außerdem lag sie im Freien, sodass nicht vorherzusehen war, aus welcher Richtung er kommen würde. Und er konnte von dort
aus in den Tiefen des Central Parks untertauchen, falls Salinas auf die dumme Idee kommen sollte, ihn verfolgen zu lassen.
    Er hatte keine Ahnung, wo Salinas sich momentan aufhielt, vielleicht war eine halbe Stunde eine Frist, die Salinas unmöglich einhalten konnte. Für ihn selbst war es nur ein gemächlicher Spaziergang zur Bethesda Terrace. Falls Salinas oben im Penthouse war, würde er problemlos rechtzeitig hinkommen. Falls er am anderen Ende der Stadt war … schwierig. Aber wenn es wirklich wichtig war, würde er wieder Verbindung aufnehmen.
    Der Killer genoss es, dem Bastard das Leben schwer zu machen, auch wenn das nur Nichtigkeiten waren. Trotzdem nahm er jedes Vergnügen mit, außerdem folgte er auf diese Weise nicht nur seiner Neigung, an Salinas’ Kette zu rucken, sondern auch seinem Instinkt, auf Nummer sicher zu gehen.
    Er schlenderte in den Park und legte dort eine kurze Pause ein, um sich eine Eistüte zu besorgen. Er kannte den Park ziemlich gut, kaufte sich aber trotzdem eine Karte und studierte sie ein paar Minuten lang, weil er genau wissen wollte, welche Möglichkeiten er im Notfall hatte. Er behielt die Karte in der Hand, auch weil Salinas sie sehen würde und hoffentlich schlussfolgern würde, dass der Killer nicht in New York wohnte und daher nicht mit der Anlage des Parks vertraut war. Der Schluss war gar nicht so abwegig, denn eigentlich wohnte er nirgendwo; er hielt sich über wechselnde Zeiträume an wechselnden Orten auf, und momentan lag dieser Ort zufällig ein paar Etagen unter Salinas’ Penthouse.
    Er suchte sich einen Beobachtungsposten und wartete ab. Falls ihm irgendwas Verdächtiges auffiel, würde er das Treffen absagen. Ihm war klar, dass sich Salinas nicht allein
mit ihm treffen würde; ein Mann wie er konnte es sich nicht leisten, ohne Personenschutz aus dem Haus zu gehen. Allerdings machte sich der Killer keine Gedanken wegen der Gorillas, die Salinas umringten; er hielt nach den Menschen Ausschau, die sich nicht offen zeigten.
    Schließlich entdeckte er Salinas, der, gefolgt von drei Männern, nur ein paar Minuten zu spät kam. Der Killer suchte die Umgebung ab, konnte aber nichts Auffälliges feststellen: Viele von Salinas’ Männern kannte er vom Sehen, darum brauchte er nicht allein auf auffällige Verhaltensweisen zu achten, um zu beurteilen, ob er sich aus seiner Deckung wagen konnte. Niemand schien grundlos in der Gegend herumzustehen, niemand schien sich verstecken zu wollen. Schließlich verließ er seinen Beobachtungsposten und schlenderte auf die Terrasse, die Eiswaffel immer noch in der Hand.
    Salinas sah gereizt auf die Uhr, als er den Killer kommen sah. »Du bist spät dran«, knurrte er und winkte seine Männer weg.
    »Am Eisstand war eine Schlange«, antwortete der Killer ungerührt. »Was liegt an?«
    Salinas sah sich um, zog dann ein altmodisches Transistorradio aus der Tasche und schaltete es ein. Es krächzte laut, so laut, dass der Killer einen Schritt auf Salinas zu machen musste, um ihn zu verstehen.
    »Drea hat mir vor vier Tagen zwei Millionen Dollar geklaut und dann die Fliege gemacht. Ich will, dass du sie findest und die Angelegenheit regelst. Endgültig.«
    Ein Tropfen geschmolzenes Eis rann an der Waffel entlang. Der Killer fing ihn mit der Zunge ab, um seine Überraschung zu verbergen. »Bist du sicher? Sie kam mir nicht besonders schlau vor – andererseits ist es tatsächlich nicht schlau, so was abzuziehen, oder?«
    »Ich bin sicher.« Salinas lächelte angestrengt. »Und, ja, mich zu beklauen steht ganz oben auf der Liste der größtmöglichen Dummheiten.«

10
    Leg dich nie mit einer klugen Frau an.
    Bei diesem Timing brauchte er kein Genie zu sein, um zu kapieren, was passiert war. Drea war nicht nur verstimmt gewesen, weil Salinas sie verliehen hatte; sie hatte vor Wut gekocht. Mit diesem Abgang sagte sie nicht nur: »Ich verlasse dich«, ihre Geste sagte vielmehr: »Ich verlasse dich, und nimm das, du Dreckschwein!« Als Geste war das kaum missverständlich.
    Amüsiert leckte er an seinem Eis. Eigentlich würde er ihr lieber applaudieren, statt sie zu jagen.

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