Sueße Rache & suendige Kuesse
durfte sie nie erfahren, denn dann würde sie Dinge von ihm fordern, die er nicht bereit war zu geben.
Sie kam mit ihrem Koffer, und Steven stand auf, um den Wagen zu holen. Verflixt, wieder einmal hatte er einfach nur dagesessen und an sie gedacht. Es war erschreckend, was Ainsley mit ihm anrichtete – das musste ein Ende haben. Er war ja nicht mehr er selbst.
Er fuhr vor und ging ins Haus, um Ainsley Bescheid zu sagen. Sie hatte sich bei seiner Haushälterin für das Essen bedankt und verabschiedete sich gerade von ihr.
„Danke, dass du mich hierhergebracht hast“, sagte sie dann zu Steven, als sie hinausgingen.
„Kein Problem. Tut mir leid, dass wir nicht länger bleiben können.“
„Tut es dir doch gar nicht. Seit ich nach Malcolm gefragt habe, wolltest du mich loswerden.“
Eigentlich sollte es ihn nicht überraschen, dass sie ihn durchschaut hatte, aber er wunderte sich, dass sie es laut aussprach. „Stimmt. Mir wurde klar, dass ich eine Journalistin in mein Haus gelassen habe – in meinen Zufluchtsort. Ich weiß, ich habe die Artikel vorgeschlagen, aber dies hier war eine Privateinladung.“
„Ich habe nicht herumgeschnüffelt und versucht, irgendwelche Geheimnisse aufzuspüren. Du und ich, wir haben uns geliebt, und ich habe dich lediglich um einen Gefallen gebeten. Hätte ich geahnt, wie es um deine Beziehung zu Malcolm bestellt ist, dann hätte ich nie gefragt“, rechtfertigte sie sich.
„Wie ist es deiner Meinung nach um meine Beziehung zu ihm bestellt?“
„Es gibt keine, stimmt’s?“
„Stimmt“, sagte er und öffnete die Beifahrertür. „Steig ein.“
„Ich bin noch nicht fertig.“
„Ich aber.“
Er hielt die Tür weiterhin auf, doch Ainsley schaute ihn nur trotzig an. Einerseits wusste er, dass er sich ihr gegenüber unfair benahm, doch sie stellte Fragen und machte auf Dinge aufmerksam, über die er nicht reden wollte.
„Ich fahre jetzt. Kommst du nun mit oder nicht?“
„Natürlich. Nicht zu fassen, dass du das so außer Kontrolle geraten lässt.“
„Ist nicht meine Schuld“, fuhr er sie an. „Du und deine Artikel! Das ist dir doch das Wichtigste. Ihr Reporter schnüffelt im Privatleben von Menschen herum, die das nicht möchten.“
„Du warst derjenige, der die Artikel als Preis dafür genannt hat, dass wir in deinem Laden drehen durften.“
„Richtig. Ich wollte jedoch nur eine Promotion für unsere Firmen, aber du musstest ja unbedingt die Familien hineinziehen. Dabei hast du nicht bedacht, dass es für Malcolm Devonshire nur eine Familie gab, und das war seine Firma.“
„Tut mir leid, das zu hören, denn dann hat er es versäumt, drei interessante Söhne aufwachsen zu sehen“, sagte sie, bevor sie ins Auto stieg.
12. KAPITEL
Nachdem sie die ganze Fahrt über geschwiegen hatten, setzte Steven Ainsley vor ihrem Büro ab und fuhr davon. Sie wusste, dass sie ihn zu sehr bedrängt hatte, dabei war das gar nicht ihre Absicht gewesen. Im Grunde wusste sie nicht einmal, warum auf einmal alles so schiefgelaufen war. Es gab eine Sache, die sie jedoch verstand, und das war ihr Job. Wenn sie in ihrem Büro war, dann hatte sie alles unter Kontrolle.
Cathy war überrascht, sie zu sehen. „Ich dachte, du nimmst dir einen Tag frei?“
„Ich habe meine Meinung geändert. Maurice will, dass wir das Interview mit Malcolm unter Dach und Fach bringen. Ich muss versuchen, einen Termin mit seinem Anwalt zu bekommen. Hast du schon einen Terminplan erstellt, wann wir die Antworten für die Artikel brauchen?“
„Ja. Ich bin übrigens froh, dass du hier bist, ich wollte dich nämlich gerade anrufen. Beim Fotoshooting für das Titelblatt der nächsten Ausgabe gab es einen kleinen Notfall. Das Model weigert sich, das vorgesehene Outfit zu tragen.“
„Die Aufnahmen werden jetzt hier im Gebäude gemacht, oder?“
„Ja. Aber sie sitzt mit dem Kreativdirektor in deinem Büro.“
Ainsley stieß die Tür zu ihrem Büro auf und sah den Kreativdirektor, das Model und den Fotografen. „Was ist hier los?“
„Er will, dass ich das da trage“, sagte das Model und stand auf, um auf ihr Outfit zu zeigen.
„Kenne ich Sie?“
„Nein.“
„Dann setzen Sie sich. Erzählen Sie mir, warum ich Geld für ein weiteres Foto verschwenden muss“, forderte sie den Kreativdirektor auf.
„Sie hat gerade ein Shooting für Cosmo gemacht und dabei ein ganz ähnliches Outfit getragen.“
„Stimmt das?“, fragte sie die junge Frau. „Wie heißen Sie?“
„Paulina.“
„Wir
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