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Süsse Sehnsucht Tod

Süsse Sehnsucht Tod

Titel: Süsse Sehnsucht Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die offene Tür in die winzige Küche, ohne dort jemanden zu entdecken. Auch in ihrem Wohn- und Schlafraum sah sie keinen Menschen, aber das war es auch nicht, was sie störte. Es brauchte ja nicht unbedingt ein Mensch in seiner körperlichen Form anwesend zu sein. Es gab da noch etwas anderes.
    Mandy dachte natürlich sofort an Ed Greene und seinen Geist, der zwar in anderen Welten schwebte, dem es aber nichts ausmachte, mit ihr in Kontakt zu treten. Entfernungen oder Grenzen spielten für ihn keine Rolle.
    War er noch da?
    Es konnte sein, denn nur Sinclair hatte ihn vertrieben, doch der war jetzt fort.
    Mit langsamen Schritten näherte sich Mandy dem Radio. Sie war nervös, denn plötzlich fürchtete sie sich vor diesem alten Apparat, der den Weg zur Geisterwelt darstellte.
    Den Weg ins Jenseits…
    Sie lächelte plötzlich und kniete vor dem Radio nieder. Ihre Haare schob sie zurück, die Augen waren auf die Frontseite des Radios gerichtet, überblickten auch die schwach leuchtende Skala, deren Licht sich in den kleinen Glasscherben vor dem Apparat spiegelte.
    Dann machte sie eine Entdeckung, die sie erregte und zugleich bestürzte. Der Zeiger wanderte über die Skala hinweg, als wollte er sich seinen Weg selbst suchen, um den Punkt zu finden, an dem die Verbindung zum Jenseits wiederhergestellt werden konnte.
    Atemlos schaute Mandy zu. Ihre Erregung wuchs mit jeder vergehenden Sekunde an. Sie spürte in den Augen das Brennen. Die Skala verschwamm, wurde dann wieder klar, und sie sah, daß der Zeiger an einem bestimmten Punkt zur Ruhe gekommen war.
    Durch ihren Beruf als Tänzerin störte Mandy die unnatürliche und angespannte Haltung kaum, in der sie vor der alten Kiste hockte. Sie ignorierte auch ihre feuchten Hände und den Schweißfilm auf der Oberlippe, denn etwas anderes drang in ihren Kopf.
    War es eine Stimme? Waren es Gedanken aus einer unendlichen Ferne, über Grenzen hinweg?
    Mandy kam damit nicht zurecht, aber sie stellte fest, daß diese anderen Gedanken sie steuerten und ihr sogar einen Befehl erteilten, dem sie auch folgte.
    Mandy Alwood bog ihren Körper zurück, wobei sie die Augen geschlossen hielt. Wenig später lag sie starr und rücklings auf ihrem Teppich, hielt die Augen halb geschlossen und nahm erst jetzt das leise Rauschen wahr. Das Radio war noch nicht abgestellt worden. Der Zeiger hatte sich nur eine neue Frequenz gesucht, auch die richtige gefunden, und wieder meldete sich das Jenseits.
    »Du bist ja noch da!«
    Mandy wußte nicht, ob sie eine Stimme vernahm oder nur fremde Gedanken. Jedenfalls flüsterte sie ein leises »Ja«, was den anderen wohl zufriedenstellte, denn sie hörte ein Lachen. Die nächste Frage allerdings überraschte sie.
    »Magst du mich?«
    »Wieso?«
    »Ich bin Eddy.«
    »Das weiß ich.«
    »Du mußt mich doch mögen«, wisperte er in ihrem Kopf. »Wir beide haben oft miteinander gesprochen.«
    »Das stimmt. Ich kann dich aber nicht sehen.«
    »Schade.«
    »Wo bist du, Eddy?«
    »Weit weg, sehr weit.«
    »Zu weit?«
    Sie hörte ein Kichern, was ihr nicht gefiel. »Nein, nicht zu weit. Wenn du willst, kannst du auch kommen.«
    »Zu dir?«
    »Ja…«
    Mandy war so überrascht, daß sie zunächst kein Wort hervorbrachte.
    Nach wie vor lag sie steif wie ein Brett auf dem Boden, die Augen hielt sie halb offen, aber sie war nicht mehr in der Lage, die Möbelstücke in ihrem Zimmer so zu sehen wie sonst.
    Diesmal kam sie sich vor, als läge sie in einer Welt, die dabei war, sich aufzulösen. In der aber Eddys Stimme bei weitem überwog. Er lockte sie wieder. »Bist du denn nicht zufrieden? Willst du mehr über mich wissen, Mandy?«
    »Ich möchte es schon.«
    »Und du hast keine Angst?«
    »Vor wem?«
    »Vor mir.« Er kicherte wieder. »Schließlich bin ich ein Massenmörder, was auch stimmt.«
    »Aber du lebst nicht mehr. Du kannst mir nichts tun. Das ist doch so – oder?«
    »Meinst du das?«
    »Dann hätte ich es nicht gesagt«, murmelte Mandy.
    »Du kennst mich nicht.« Mandy hörte die Stimme jetzt schriller in seinem Kopf. »Ich bin zwar kein lebender Mensch mehr, aber ich habe andere Möglichkeiten, über die du dich wundern würdest, Mandy. Ganz andere, sehr gute.«
    Sie dachte darüber nach, ohne auf eine Lösung zu stoßen. Was hatte der andere damit gemeint? Die Neugierde war stark, sehr stark, sie verdrängte jede Warnung. »Welche denn? Kannst du sie mir sagen?«
    »Nein, nicht sagen.«
    »Was dann?«
    »Du könntest sie erleben, Mandy. Du mußt dich nur

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