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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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brachte ein schwaches Lächeln auf seine Lippen. „Hör einfach auf, mich wie ein lästiges Anhängsel zu behandeln.“ Sie putzte sich die Nase. „Demütige mich nicht noch mehr.“
    Er ließ ihre Hand los und wischte ihr mit dem Daumen sanft eine Träne von der Wange.
    „Besser so?“
    „Ja.“
    „Und wenn ich dich eben in eine peinliche Situation gebracht habe …“, sein Mund näherte sich langsam ihren zusammengepressten Lippen, und er küsste sie sehr, sehr fest, während sie sich nicht rührte, „… dann habe ich dir unrecht getan.“ Er hob den Kopf ein wenig. „Ich werde mich das nächste Mal in der Öffentlichkeit besser benehmen.“
    Privat allerdings änderte er sein abscheuliches Verhalten nicht.
    Nachdem sie in zahlreichen Boutiquen eingekauft hatten, überging er einfach ihren Wunsch, bei ihrer Wohnung vorbeizufahren, um ein paar persönliche Dinge abzuholen. „Nicht nötig. Du hast jetzt neue Sachen.“ Vor dem Fünf-Sterne-Hotel, wo er soeben vorgefahren war, stieg er aus und öffnete den Kofferraum des Wagens.
    „Wo sind wir hier?“
    „Zu Hause.“
    Die ganze Situation erschien ihr völlig unwirklich. Besonders, als die eilig herbeigelaufenen Pagen Tüten und Schachteln ins Hotel trugen, sie mit Zarios durch die Eingangshalle schritt und vom Lift in wenigen Sekunden in die Präsidenten-Suite getragen wurde.
    „Hier wohnst du?“
    „Manchmal.“ Er ließ sein Jackett fallen und kickte im Gehen die Schuhe von den Füßen. Dann warf er sich aufs Sofa und griff nach einer Fernbedienung. Statt des Fernsehers erwachten die Jalousien zum Leben, hoben sich und gaben einen traumhaften Blick über die City und die dahinterliegende Bucht frei. „Ich pendele zwischen vielen Städten. Da ist es sinnvoller, in Hotels zu wohnen, als an jedem Ort eine Wohnung zu unterhalten.“
    Von allen Überraschungen, die sie mit ihm bisher erlebt hatte, schockierte diese sie am meisten. Oh, die Suite war luxuriös. Emma hatte noch nie in einem so vornehmen Hotel gewohnt, ganz zu schweigen von der Präsidenten-Suite. Sie ging durch die eleganten Räume und versuchte, alles in sich aufzunehmen: das tiefe, bequeme Sofa, den Esstisch aus massiver Eiche, groß genug für sechs Personen und mit einem entzückenden Blumenarrangement aus australischen Wildblumen geschmückt. Das geräumige Schlafzimmer mit angrenzendem Marmorbad, wo der Gast flauschige Handtücher und weiche weiße Bademäntel vorfand. Sogar eine kleine Teeküche war vorhanden. Und doch wurde Emma noch trauriger, als sie zu Zarios zurückkehrte und sah, dass er die Karte mit den Menüs, die der Zimmerservice bot, durchblätterte.
    Sie trat ans Fenster und ließ ihren Blick über die Port Phillip Bay gleiten. Glitzernd breitete sich die Bucht mit den lieb gewonnenen Wahrzeichen vor ihr aus: der Landungssteg von Brighton, wo die Masten der zahlreichen Segeljachten in der leichten Brise schwankten, der lange Sandstrand von Mentone und schließlich die zerklüfteten Kalksteinklippen am gegenüberliegenden Ende der Bucht. Dort, an der Grenze zu Queenscliff, stand auch ihr Elternhaus.
    Die Suite, in der sie sich hier befanden, war kein Zuhause. Auch die exquisite Einrichtung und die beeindruckenden Bilder an den Wänden konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie sich in einem Hotel aufhielten. Und wenn Zarios hier auszog, würde das Apartment für den nächsten Krösus hergerichtet werden.
    Selbst wenn sie den Rest ihres Lebens um ihre Eltern trauerte, so hatte sie doch einmal eine Familie und ein Heim gehabt.
    Beides war Zarios verwehrt geblieben.

9. KAPITEL
    „Es ist nur ein Traum, Emma.“
    Nur nachts nahm Zarios sie in die Arme. Wenn die Albträume sie plagten, brachte er sie sanft zurück in die Realität und hielt sie fest, bis die Angst von ihr gewichen war. Sie sprachen nie darüber, und sie war ihm dafür dankbar. Es überraschte sie immer wieder, wie liebevoll er sein konnte, wie zärtlich und geduldig.
    Allerdings nur nachts.
    Ihre erste gemeinsame Woche hatte aus einer schier endlosen Aneinanderreihung von Abendgesellschaften und Partys bestanden, bei denen Melbournes Elite mit dem glücklichen Paar anstoßen wollte. Die Tage allerdings zogen sich lang und einsam dahin. Während Zarios voll und ganz von der Vielzahl seiner Projekte in Anspruch genommen war, langweilte Emma sich in der Präsidenten-Suite.
    Nach einer langen, unruhigen Nacht streckte sie sich nun und warf einen Blick auf die Uhr. Dann stand sie auf und ging in den

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