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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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reden. Er glaubt, dass wir wirklich verlobt sind, das muss er deiner Mutter doch mitteilen.“
    „Es ist mir verdammt egal, was er ihr erzählt.“ Er fluchte vor sich hin und hieb mit der Hand aufs Steuer, als wollte er eine Fliege erschlagen. „Allein die Tatsache, dass er überhaupt mit ihr redet, mit dieser puttana …“ Er bemerkte ihren schockierten Gesichtsausdruck. „Du findest, dass ich nicht so über meine Mutter reden sollte?“
    „Ja. Und ich finde auch, dass du mit deinem Vater zu hart ins Gericht gehst.“
    „So, findest du?“
    Sie standen an einer roten Ampel. Zarios trommelte unruhig auf dem Lenkrad herum. Erst als sie wieder fuhren, sprach er weiter.
    „Mein Vater hatte damals keine andere Wahl. In seinem Dorf gab es keine Arbeit, und hier in Australien hatte er keine Verwandten, die sich um mich hätten kümmern können. Ich verstehe, dass er mich in Italien gelassen hat. Aber diese Frau, die sich meine Mutter nennt …“ Er schüttelte den Kopf. „Sie hat sich nie wie eine Mutter verhalten, und jetzt ist es zu spät dafür. Zu spät, die glückliche Familie zu spielen, nur weil mein Vater krank ist. Wenn er nicht selbst merkt, dass sie nur hinter seinem Geld her ist, dann muss ich es ihm eben sagen.“
    „Er verdient es, glücklich zu sein.“
    „Emma!“, fuhr er sie an. „Wenn du wirklich meine Verlobte wärst, würde ich vielleicht Wert auf deine Meinung legen. Aber wie die Dinge liegen …“
    Sie waren schon eine ganze Weile am Ufer des Yarra-Flusses entlanggefahren. Nun hielten sie vor einem exklusiven Shopping-Komplex mit Spielkasino an. Ein uniformierter Angestellter kam auf sie zu, um den Wagen zu übernehmen. Emma rutschte unwillkürlich tiefer in ihren Sitz.
    „Warum bist du gerade hierher gefahren?“
    „Um einen Ring für dich zu besorgen“, antwortete Zarios und betrachtete sie eingehend. „Wir gehen Kleider kaufen, ich bringe dich zum Friseur. Das alles können wir hier erledigen. Hast du etwas dagegen?“
    Ihr Herz pochte heftig, als sie nervös das Treiben im Foyer beobachtete. Das Shoppingcenter war das Juwel von Melbourne. Es gab dort alles, was man sich nur wünschen konnte, vorausgesetzt, man verfügte über ein gut gefülltes Portemonnaie: edle Restaurants, Designer-Boutiquen, exklusive Juweliergeschäfte – und eben ein Spielkasino. Und das war der letzte Ort, an dem sie sich aufhalten wollte. Wie oft hatte sie hier in den eleganten Räumen des Kasinos verzweifelt nach ihrem Bruder Ausschau gehalten. Trotz seiner Beteuerungen fiel es ihr schwer, ihm zu vertrauen, und sie fragte sich, ob er vielleicht in diesem Augenblick an einem der Spieltische saß.
    „Macht es dir etwas aus, hier zu sein?“ Zarios’ Stimme hatte eine neue Schärfe angenommen, die nicht verstand.
    „Natürlich nicht.“ Die Beifahrertür wurde geöffnet, und Emma versuchte, gleichmütig zu klingen, spürte allerdings, dass es ihr nicht gelang.
    Alle drehten sich nach Zarios um.
    Während sie durch das geschäftige Foyer schritten, spürte Emma die Aufmerksamkeit, die er allein durch seine Anwesenheit erregte. Seine Ausstrahlung ließ die Menschen innehalten, um zu überlegen, wo sie ihn schon einmal gesehen hatten. Andere schenkten dem extrem gut aussehenden Mann einfach einen langen Blick. Er selbst schien davon nichts zu bemerken und steuerte völlig ungerührt einen sehr luxuriösen Schönheitssalon an. Dort besaß er den Nerv, der freundlich auf sie zukommenden Dame zu erklären, wie er sich das Ergebnis der Behandlung vorstellte.
    „Kann ich dich jetzt allein lassen?“
    Emma warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Sag mir einfach, wann und wo wir uns wieder treffen.“
    „Wir treffen uns hier. Und wenn du früher fertig sein solltest, versuch bitte, dich zu beherrschen.“
    Sie hatte keine Ahnung, worauf er anspielte, und ließ sich einfach den Umhang überziehen, während Zarios den Salon verließ. Wortlos sah sie zu, wie ihr Haar stufig geschnitten und mit Strähnchen aufgehellt wurde. Als ihre Frisur für gut befunden worden war, wandte man sich der Aufgabe zu, ihren Teint, der in den letzten Wochen sehr unter Schlafmangel und Tränen gelitten hatte, aufzufrischen und die dunklen Ringe unter ihren Augen verschwinden zu lassen.
    Mit Erfolg!
    Als sie sich im Spiegel betrachtete, begann sie an Wunder zu glauben. Der Schmerz, den sie seit Wochen sichtbar mit sich herumgetragen hatte, schien wie wegradiert. Ihr Haar, zu einer hochmodischen Frisur geschnitten, glänzte. Ihr

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