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Sueße Versuchung

Sueße Versuchung

Titel: Sueße Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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dass sie einen Mann ausgewählt haben, der für mich arbeitet. Er hat mich gewarnt. Das Ganze ist eine Falle für uns beide.«
    »Haben Sie etwas über dich herausgefunden?«
    Jonathan zuckte mit den Schultern. »Möglich. Oder sie haben einen Verdacht.
    Vielleicht hat auch dein lieber Schwager William zu viel Wind gemacht.«
    »Wohin haben sie Sophie gebracht?!«
    »Richtung Hastings, sie wollen zu den alten Schmugglerhöhlen. Wie wir ja schon herausgefunden hatten, ist dort ein weiterer Schlupfwinkel. Smiley bleibt in ihrer Nähe und wird alles für uns vorbereiten.«
    Edward hatte sein Pferd bereits gewendet. »Welchen Vorsprung haben sie?«
    »Nur vier Stunden, nicht mehr. Sie haben sie in einen Karren verfrachtet.« Als er sah, dass Edward noch mehr erbleichte, hob er beruhigend die Hand. »Sie ist unverletzt.«
    Er grinste. »Mach dir nicht zu viele Sorgen um sie. Wenn ich mir dich so ansehe, sollte mich nicht wundern, wenn die Bande sie freiwillig wieder rausrückt, nur um sie loszuhaben.«
    Zu Jonathans Glück hörte Edward schon längst nicht mehr zu. Er überdachte seine Möglichkeiten. Mit dem Karren waren sie langsamer. Das bedeutete, dass er trotz des Vorsprungs spätestens zwei Stunden nach ihnen in Hastings ankommen konnte. Zu Pferd war er in der Lage, Abkürzungen zu reiten und die Karrenwege zu vermeiden.
    »Ich habe schon meine Leute verständigt. Wir werden den geplanten Angriff vorziehen«, sprach Jonathan weiter, während sie ihre Pferde antrieben. »Allerdings brauche ich ein neues Pferd, dieses hier wird es nicht mehr bis Hastings schaffen.«
    Es waren von hier etwa zwanzig Meilen nach Hastings. Edwards Rappe war ein besseres Tier als das von Jonathan, er würde durchhalten, wenn er ihm dazwischen Pausen vergönnte. »Wir werden bei einem Freund vorbeireiten, der gute Pferde im Stall hat«, sagte Edward über die Schulter. »Knapp vier Meilen von hier. So lange müsst ihr durchhalten.«
    »Hast du schon einen Plan, wie du sie befreien kannst?«, rief Jonathan ihm nach, als Edward sein Pferd schneller antrieb. »Oder willst du reinplatzen, alle niederschlagen und dann mit Sophie wegrennen?«
    »Das werde ich mir überlegen, wenn wir unterwegs sind.«
    »Du kannst nicht einfach losreiten und sie retten.« Jonathan stieß seinem Pferd die Fersen in die Weichen, um neben Edward zu bleiben. »Ich sagte ja schon, es ist eine Falle. Was sie allerdings mit Sophie vorhaben, weiß ich nicht. Aber hör zu. Ich habe einen Vorschlag.«
    »Mein Bruder hat deine Vorschläge nicht überlebt, soweit ich mich erinnern kann.«
    Edwards Stimme klang kalt. Er sah nur auf den Weg vor sich, wich einer Kutsche aus, und preschte dann schneller weiter.
    »Dein Bruder, Edward«, schrie ihm Jonathan nach, »war mein bester Freund!«
    Edward schloss sekundenlang die Augen, dann reduzierte er das Tempo, um Jonathan aufschließen zu lassen. Er sah kurz hinüber. »Schon gut, Jonathan. Ich weiß …«
    »Nein! Nichts weißt du!« Jonathan schrie jetzt. Er hatte Edwards Arm gepackt und riss ihn halb aus dem Sattel. »Und du wirst mir zuhören, bevor wir dorthin reiten und unseren Hals riskieren! Du musst mir vertrauen! Andernfalls sind nicht nur wir beide so gut wie tot, sondern auch Sophie. Also reite langsamer. Wir müssen reden!«
    Edward hielt sein Pferd an. Die Blicke der beiden Männer trafen sich. Edwards Blick war ernst, der von Jonathan aufgewühlt. Jonathan atmete schwer. Endlich sagte er:
    »Ich werde das nur ein einziges Mal sagen, um diese Sache zwischen uns klarzustellen. Ein einziges Mal, hörst du?«
    Edward nickte.
    »Glaubst du, ich habe keine Albträume davon? Glaubst du, mir war das gleichgültig?
    Und denkst du wirklich, verflucht nochmal, dass es nicht Stunden gegeben hat, in denen ich mir gewünscht hätte, an seiner Stelle zu sein, weil ich das Gefühl hatte, ihn im Stich gelassen zu haben?!« Er wandte den Blick ab, versuchte sich zu fassen.
    »Weißt du, wann ich das alles wirklich vergesse? Das Morden? Die Toten? Die Ertrunkenen, Erschlagenen, Verstümmelten des Krieges und am Ende noch der brutale Mord an James? Dein Anblick, als ich dich gefunden habe, weil sie dachten, du gehörtest zu uns und hättest Informationen, und sie dich verhörten?«
    Er atmete tief ein und sah auf seine Hände, die die Zügel so fest gepackt hatten, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Die wenigen Momente, in denen ich wirklich alles vergesse, sind die mit Melinda. Mit einer Frau, die irgendeinem Kerl gehört, der

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