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Sueße Versuchung

Sueße Versuchung

Titel: Sueße Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Der
dreckige Sassenach
«, fügte er hilfreich hinzu. Er war nicht dazu gekommen, sich in den vergangenen Tagen nach seiner neuen Bekannten umzuhören oder sich auf die Suche nach ihr zu begeben, da er sich um Familienangelegenheiten hatte kümmern müssen. Und nun stand sie vor ihm, und er konnte kaum den Blick von ihr lösen. Sie kämpfte sichtlich mit sich selbst, machte den Mund auf, klappte ihn wieder zu, während ihre Augen funkelten, aber dann wandte sie sich zu seiner Enttäuschung auf dem Absatz um, kroch unter den Pflanzenblättern durch und eilte davon.
    Oh nein, dieses Mal ließ er sie bestimmt nicht wieder verschwinden, ohne dass er wusste, wo er sie finden konnte. Edward schlenderte ihr unauffällig nach, bis er sie in der nächsten freien Fensternische gestellt hatte.
    Sie wollte abermals entwischen. Er trat einen Schritt näher, streifte leicht mit der Hand ihr Kleid – und zwar genau dort, wo sich unter den Röcken diese hinreißende Kehrseite befand – und hatte das Vergnügen, sie herumwirbeln zu sehen. Dabei verrutschte das Tuch über dem Dekolleté und gab ihm, bevor sie es hastig zurechtzupfte, eine recht unverhüllte Einsicht preis. Edwards Blick ruhte zuerst auf den vollen Hügeln, der tiefen Spalte und dann – mit Bedauern – wieder auf dem züchtigen Tuch. Jedenfalls hatte er recht gehabt. Sie war keine Bauerntochter. Und vermutlich hatte sie auch nichts mit den Leuten zu tun, die hauptsächlich des Nachts Marian Manor frequentierten. Was sie dort zu suchen gehabt hatte, würde er schon noch rausfinden.
    Seltsam war allerdings, dass dieses Mädchen bei diesem Fest so alleine in der Ecke stand. Als er in dem Alter dieser jungen Männer gewesen war, wäre sie genau diejenige gewesen, die er unter all den weiblichen Gästen herausgesucht hätte. Sie war zwar nicht gerade ein Ausbund an Eleganz, aber ihre Haltung, die Art, wie sie den Kopf drehte, wie ihre Augen funkelten, diese schnellen, temperamentvollen Bewegungen, die ihre Röcke zum Knistern und Rauschen brachten, waren wesentlich anziehender als die gekünstelte Anmut der anderen. Sie war auch nicht so blass. Man sah ihr an, dass sie sich viel in der frischen Luft aufhielt. Das war nun zwar auch nicht gerade das Merkmal einer jungen Dame, aber Edward gefiel es. Zumindest an ihr.
    »Hören Sie auf, mich so anzustarren und mich zu belästigen«, quetschte sie zwischen den Zähnen hervor.
    »Oh, das ist keine Belästigung! Das sei mir fern! So viel Mut brächte ich kein zweites Mal auf.« Er rieb sich bedeutsam sein Kinn.
    Sie richtete drohend den Fächer auf ihn. »Bleiben Sie mir bloß vom Leib. Sonst …«
    »Sonst, was?«, fragte Edward, dabei interessiert den Fächer betrachtend. »Haben Sie einen Degen darin versteckt?«
    »Lassen Sie Ihre Hände dort, wo ich sie sehen kann«, zischte sie ihm aufgebracht zu.
    Edward hob beide Hände in Schulterhöhe. »So?«
    »Ja, und jetzt verschwinden Sie.« Sie sah sich hektisch um, sich der Blicke mehrerer anderer Gäste bewusst, die sie beide neugierig beobachteten. »Lassen Sie mich in Ruhe. Sie machen meinen Ruf kaputt.«
    Edward war verblüfft. Diese Ansicht hatten bisher nur wenige Frauen geteilt. Im Gegenteil, die meisten Mütter und Töchter waren an diesem Abend sogar sehr engagiert gewesen, wenn es darum ging, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Sie sind ein Wüstling«, klärte seine kleine Schottin ihn auf. »Und ich kann es mir nicht leisten, mit einem solchen gesehen zu werden.«
    »Vielleicht habe ich mich Ihnen gegenüber tatsächlich nicht im besten Licht gezeigt, aber für einen Wüstling habe ich mich immer noch sehr moderat benommen, das kann ich Ihnen versichern. Aber wenn Ihnen meine Gegenwart peinlich ist, sollten wir uns vielleicht besser heimlich treffen?« Er mochte es, wenn ihre Augen blitzten. »Ich könnte Ihnen helfen, in das Haus einzubrechen ... oder aufpassen, dass Sie niemand dabei erwischt. Ich glaube, die einschlägige Fachsprache verwendet den Ausdruck ‚Schmiere stehen‘ dafür.«
    »Ich brauche Ihre Hilfe nicht, um einzubrechen«, fauchte sie ihn an. »Das kann ich auch …« Sie unterbrach sich, eine zarte Röte stieg in ihre Wangen.
    »Allein … natürlich. Aber zu zweit ist es unterhaltsamer. Möglicherweise sollten wir die Details bei einem Tanz besprechen? Das wäre dezenter – die Leute sehen schon her.« Tatsächlich ruhten schon etliche Blicke auf ihnen, und einige davon gehörten zu den berüchtigtsten Klatschmäulern der Stadt.
    Sie riss die

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