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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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wandte mich wieder an Holly und sagte leise: »Hör zu, ein Biss von Roberto bringt dich nicht um. Du solltest nicht alles glauben, was in den Zeitungen steht. Aber halt dich von den Vampiren fern.« Ich beugte mich vor. »Die Vampire finden, dass unser Faeblut besser, würziger
schmeckt als Menschenblut. Und es gibt viele, die du dir mit einem Nein nicht vom Leib halten kannst. Ich an deiner Stelle würde lieber mit Menschenjungs oder mit Fae ausgehen. Das ist nicht so gefährlich.«
    Holly seufzte. »Er – Louis – hat gesagt, ich schmecke nach reifen Kirschen. Er hat gesagt, dass ich ihm am allerbesten schmecke.« Sie biss sich auf die Lippe. »Die Menschenjungs … manche grausen sich vor meinen Zähnen. Und wenn mir mal einer gefällt, dann … dann verfällt er meinem Glamour , und das macht ihn zu einer Marionette.«
    Ich wusste genau, wovon sie sprach. Mit menschlichen Partnern war das so eine Sache, meistens ging’s wirklich schief. Jedenfalls, wenn man eine Fae war oder ein Faeling mit ein wenig Glamour im Blut.
    »Holly, pass auf, die Bisse sind okay. Du wirst nicht sterben. Ich sag’s Aggie.« Ich kramte eine Visitenkarte aus meiner Tasche. »Und ruf mich an, wenn was sein sollte, okay?«
    Als ich ging, kaute sie nachdenklich auf einer Haarlocke.
    Finn lehnte mürrisch neben der Tür zum Personalraum, die Hände in den Taschen vergraben. »Ich hab versucht, Agatha dazu zu überreden, ihren Scheiß wieder wegzumachen, aber sie sagt, sie hat keinen Saft mehr.«
    Ich grinste. »Bist wohl gestresst, wie?«
    »Sie hat überall ihre Fallen gelegt«, stöhnte er, »überall! Und jedes Mal, wenn ich einen Zauber zu knacken versuche, geht irgendwas in die Brüche.«
    »Hm. Das passiert, wenn man zu schnell rangeht«, bemerkte ich zuckersüß.
    »Touché, Gen.« Er stieß sich von der Wand ab und legte seinen Arm um meine Schultern. »Es dauert ewig, jeden Zauber einzeln aufzudröseln. Und Mr. Manager ist so knurrig wie ein Kobold ohne Bling.« Seine Stimme nahm einen schmeichelnden Tonfall an. »Du könntest wohl nicht was machen, oder?«
    »Möglich«, seufzte ich. Wusste ich’s doch, dass mich dieser
geschenkte Kristall reinreiten würde. »Aber nur, wenn du aufhörst, meine Schultern als Armstütze zu missbrauchen.«
    »Wie es Mylady belieben.« Er drückte mich kurz an sich, dann breitete er grinsend die Arme aus.
    Ich verdrehte die Augen. Verdammt, ich wusste genau, dass ich das bereuen würde, gab man ihm den kleinen Finger – selbst wenn’s beruflich war, würde er sich schon bald die ganze Hand – und mehr – schnappen. Und ich würde in die Fallgrube des Liebeskummers stürzen.
    Klappe zu, Elfe tot.
    Aber zuerst mal hieß es, alle Zauber zu finden, bevor ich sie in einem Aufwasch beseitigen konnte. Es brannten ohnehin nur einige wenige Lichter in der Küche, aber die schaltete ich auch noch aus. Nun blinkten nur noch die Leuchtanzeigen diverser Küchengeräte.
    Ich holte tief Luft und konzentrierte mich.
    Shit. Da war mehr Magie, als ich gedacht hätte. Viel, viel mehr.
    Ich schlug die Augen auf. Ja, ich hatte Recht. Überall pulsierte und waberte es wie in einem von Glühwürmchen wimmelnden Vulkansumpf. Mein Herz machte einen Satz. Angst und Erregung rangen miteinander. Kein Wunder, dass Finn das Zeug nicht hatte knacken können. Agatha musste all ihre Angst, Frustration und Wut in diese Flut von Magie investiert haben. Ich starrte zu ihr hin. Sie stand in der Tür zum Pausenraum, ihren Schützling fest an der Hand. Sie verneigte sich dankbar, und auch ihre runzlige Miene verriet ihre große Erleichterung.
    Ein unbestimmtes Gefühl nagte an mir, doch ich konnte mich im Moment nicht weiter darum kümmern: Die Küche verlangte meine ganze Aufmerksamkeit.
    Ich lege die Hände trichterförmig an den Mund und rief die Magie herbei.
    Etwas Machtvolles, Warmes strömte in meine Hände. Ein
Windstoß fuhr in mein Haar, Hitze breitete sich in meinem Körper aus, Millionen haarfeiner Nadeln stachen in meine Haut. Die Magie packte mich wie eine Puppe, meine Arme wurden zur Seite gerissen, meine Wirbelsäule bog sich durch, ich verlor den Boden unter den Füßen, hing in der Luft, den Kopf in den Nacken geworfen, den Mund weit aufgerissen, nach Luft schnappend. Eine Eisenfaust schien meine Lunge zusammenzudrücken, schwarze Flecken tanzten vor meinen Augen. Schmerz und Lust erfüllten mich, bis ich schließlich, einen langgezogenen Schrei ausstoßend, zu Boden geschleudert wurde.
    Ich schlang die Arme um

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