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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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halb offen stand.
    Ich überließ Finn das Kriechen – er mit seinem Charme kriegte das schon hin – und folgte Agatha. Was immer auch los sein mochte, es würde sich erst beheben lassen, wenn Agatha erreicht hatte, was sie wollte.
    Die Tür führte in einen kleinen Personal-Pausenraum. Darin standen ein Tisch, ein paar wackelige Stühle und einige Schließfächer für Habseligkeiten. Agatha wandte sich zu mir um, die Hände vor dem Blümchenkleid gefaltet, und kaute besorgt auf ihrer Unterlippe. Ein junges Mädchen saß auf einem der Stühle und hatte den Oberkörper über den Tisch gebeugt, den Kopf in den Armen vergraben. »Das ist sie, Holly. Mein kleiner Schatz.«
    Holly trug die obligatorische Kellnerinnenuniform: weiße Bluse, schwarzer Rock. Die Schuhe hatte sie ausgezogen, ihr Gesicht konnte ich nicht erkennen, da es unter einem Berg schwarzer Locken vergraben war, die sich wie Weinranken über den Tisch schlängelten.
    »Hau ab, Aggie«, kam es gedämpft unter dem Haarhaufen hervor. »Mir geht’s gut. Lass mich in Ruh.«
    »Sie ist jetzt da, mein Spatz.«
    »Ich will niemanden sehen!«, jaulte Holly.
    Aggie streichelte schüchtern Hollys Schulter. »Ach, jetzt komm schon, Schneckerl«, bat sie.

    Holly richtete sich jäh auf, ihr Gesicht war ganz rot und fleckig vom Weinen. »Hau ab!«, fauchte sie Agatha an und zeigte dabei ihre kleinen, spitzen, grünen Zähne. »Du musst mir aber auch immer alles verderben!«
    Agathas runzliges Pfirsichgesicht nahm einen störrischen Ausdruck an. Energisch ergriff sie Hollys Handgelenk und hielt es mir hin. »Sie wollte nicht zum Herrn Doktor gehen, in das komische Krankenhaus. Am Dienstag ist es geschehen, und seitdem bin ich ganz verrückt vor Sorge, vor allem wegen den Nachrichten.«
    Holly riss ihre Hand zurück, aber ich hatte bereits gesehen, was Aggie mir zeigen wollte: ein halb verheilter Biss.
    Holly brach prompt wieder in Tränen aus.
    Jetzt wusste ich, warum Agatha das Bistro in eine magische Fallgrube verwandelt hatte: Sie machte sich Sorgen um ihren Schützling. Ich hatte es hier also nicht mit einem Magieproblem zu tun, sondern mit etwas, das ich Woche für Woche in der HOPE-Klinik erlebte: »Getting Fanged« – von einem Vampir gebissen zu werden – war der letzte Schrei bei den Jugendlichen, und wer es nicht probierte, sobald er volljährig geworden war, galt als uncool. Infolgedessen wurden wir von einem ständigen Strom besorgter Eltern heimgesucht, die, ihre Sprösslinge im Schlepptau, bei uns auftauchten, sobald sie herausgekriegt hatten, wo und mit wem ihre Kinder die Nächte durchgetanzt hatten.
    Ich nickte Agatha zu. »Du kannst uns jetzt ruhig allein lassen, okay?«
    Agatha schien eine Last von den Schultern zu fallen. Sie verschwand mit einem lauten »Plopp«.
    Holly funkelte zornig die leere Stelle an, wo Agatha eben noch gestanden hatte. »Und wag es ja nicht zu lauschen, hörst du?«

3. K apitel
    I ch setzte mich Holly gegenüber an den Tisch. Sie wischte sich die Tränen ab. Holly war ein Faeling , halb Fae, halb Mensch. Schwer zu sagen, von welcher Fae-Rasse sie abstammte, doch Schwer zu sagen, von welcher Fae-Rasse sie abstammte, doch dass dies der Fall war, ging unübersehbar aus ihren zarten, spitzen Gesichtszügen und ihrem zierlichen Körperbau hervor. Und den Zähnen, natürlich.
    Sie hickste und fuhr sich dann mit allen zehn Fingern durch ihre Lockenmähne. Dabei sah ich, dass sie kleine blaue, herzförmige Ohrringe trug, die wie Sternchen aus dem Dickicht hervorblitzten.
    »Ist besser, wenn du nachgibst«, riet ich ihr, »Aggie würde dir sowieso keine Ruhe lassen.«
    Schmollend strich sich Holly das Haar über eine Schulter und klemmte sich eine Locke in den Mundwinkel. »Die glaubt wohl immer noch, dass ich zehn Jahre alt bin oder so«, brummelte sie böse.
    »Hm.« Ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
    »Dauernd regt sie sich auf – bloß weil ich mal mit meinen Freundinnen Party machen will!«
    »Ich glaube nicht, dass es ihr um deine Freundinnen geht.«
    Holly warf einen schaudernden Blick auf ihr Handgelenk.
    »Hübsche Ohrringe«, bemerkte ich.
    Sie hob unwillkürlich eine Hand in Richtung Ohr, stockte jedoch auf halbem Weg. Ein wachsamer Ausdruck huschte über ihr Gesicht.
    »Ich war noch nie im Blue Heart. Ist toll da, oder?«

    »Kann sein.« Sie klang nicht überzeugt.
    »Du fandest es nicht toll?« Ich lächelte gewinnend. »Ich dachte, das wäre der In-Club.«
    »War auch

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