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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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den Kopf und rollte mich zu einer Kugel zusammen. Die Magie schoss prickelnd wie Champagner durch meine Adern und wusch die Schmerzen fort. Mein Herz pochte heftig. Goldenes Licht strömte aus meinem Körper, umhüllte mich sekundenlang sanft schimmernd und löste sich dann auf.
    Wer hätte gedacht, dass Hauselfenmagie eine derartige Wirkung haben könnte?
    »Hab gehört, dass du so was kannst«, ertönte Finns Stimme, tief befriedigt, dicht an meinem Ohr. »Die Magie absorbieren , anstatt sie zu knacken oder einzeln aufzudröseln.«
    Ich ließ mich auf den Rücken rollen, das war alles, was ich im Moment zustande brachte. Finn kniete neben mir, und ich blickte wie betäubt zu ihm auf. Winzige smaragdgrüne Flecken tanzten in seinen moosgrünen Augen. Er musterte mich mit einem abwägenden Blick. Aber da war noch etwas … Respekt? Hochachtung?
    »Genny?«, sagte er behutsam.
    »Wsis?« Faszinierend, wie seine Lippen meinen Namen formten.
    »Wie viel Magie kannst du eigentlich rufen ?« Er beugte sich über mich, und sein warmer, brombeerduftender Atem liebkoste mein Gesicht. »Mehr als das hier?«

    Ich runzelte die Stirn. Was für eine eigenartige Frage. So unerwartet. Ein Gedanke durchdrang den Rausch meines Magie-Hochs: Das hier war nicht gerade wenig gewesen. Aber bevor ich meinem vagen Argwohn auf den Grund gehen konnte, schob Finn seine Arme unter meinen Körper, hob mich schwungvoll auf und hielt mich fest an sich gedrückt.
    Mein Herz begann heftig zu pochen. »Kacke! Was machst du da?« Ich drückte mit der Hand gegen seine Bodybuilderbrust, spürte seinen pochenden Herzschlag unter meiner Handfläche.
    »Beim Zeus, Gen! Was glaubst du denn, was ich mache? Du hast’ne ziemliche Ladung abgekriegt.« Ein verletzter Ausdruck huschte über sein Gesicht, verschwand wieder. Er grinste. »Ich will meiner Herzensdame doch bloß behilflich sein.«
    »Ja, ja. Aber jetzt lass mich runter. Ich kann auf meinen eigenen zwei Beinen stehen, herzlichen Dank.« Ich funkelte ihn böse an. »Und das mit der Herzensdame kannst du dir sparen.«
    »Null Problemo«, antwortete er fröhlich und stellte mich ab. Wahrscheinlich hatte ich mir das mit dem verletzten Ausdruck bloß eingebildet.
    Finn geflissentlich ignorierend, klopfte ich meine schwarze Hose ab. Was war das noch gleich gewesen, dieser Gedanke vorhin? Aber ich kam nicht drauf, er war weg.
    Hinter mir ertönte ein höfliches Hüsteln, und ich drehte mich um. Agatha stand vor mir, die kleinen braunen Hände züchtig vor dem Schürzenkleid gefaltet, den Blick in Kniehöhe auf mich gerichtet. Hinter ihr stand Holly und zeigte mir breit grinsend ihre spitzen grünen Zähne. Mr. Manager guckte ein wenig belämmert drein. Wahrscheinlich gehörte er zu den Menschen, die sich durch ein bisschen Magie nicht aus der Ruhe bringen lassen – oder das Gesehene schlicht und einfach sofort wieder verdrängen. Finn hatte jedenfalls keine Probleme damit, ihn beiseitezuziehen, um das Finanzielle mit ihm zu regeln.

    »Bin froh, dass du uns geholfen hast, hohe Herrin.« Agatha verknotete ihre Finger und mied verlegen meinen Blick.
    Ich ging vor ihr in die Hocke. »Das habe ich gern getan, Aggie.« Sie blickte auf und starrte mich beinahe ängstlich an. Ob sie sich noch immer Sorgen um Holly machte? »Holly fehlt nichts weiter«, beruhigte ich sie und tätschelte ihre Schulter. Sie zuckte zusammen, und da wurde mir klar, dass sie vor mir Angst hatte, dass es gar nicht mehr um Holly ging.
    Mist. Nichts holt einen schneller wieder auf den Boden der Tatsachen herunter, als die Reaktion der Leute auf deine kleinen magischen Kunststückchen.
    Ich sagte zu Finn, dass ich draußen auf der Straße auf ihn warten würde, bis er unsere Angelegenheiten mit Mr. Manager geregelt hatte.
    Dann stand ich draußen auf dem heißen Gehsteigpflaster und starrte in den wolkenlosen blauen Himmel, ließ mich nach der Kälte des klimatisierten Bistros von der Sonne durchwärmen. Die Magie sprudelte noch immer rastlos durch meine Adern. Ich schob die Faust in meine Tasche und holte drei Lakritzspiralen heraus, die ich mir gierig in dem Mund schob. Herzhaft kauend erschauderte ich, als sich der Zucker in meinem Körper ausbreitete. Magie absorbiert Zucker und wird dadurch leichter kontrollierbar. Ich holte ein paarmal tief Luft und merkte, wie ich ruhiger wurde, wie die Magie in einen trügerischen Dämmerschlaf verfiel.
    Nun, das musste fürs Erste genügen.
    Eine Brise kam auf und strich wispernd durch die

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