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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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»Erledigt.«
    Die Risse in Hughs Stirn vertieften sich. »Da gibt’s nichts zu suchen. Die Standardtests sind ergebnislos verlaufen.« Er rückte einen seiner wurstgroßen Kugelschreiber zurecht. »Auf Mr. Hinkleys Beschwerde hin hat Inspector Crane selbst einen Kreis gezeichnet und die Tests wiederholt – und noch einige andere durchgeführt. Sie hat sogar eine neutrale Hexe aus einem anderen Coven zu einer weiteren Überprüfung hinzugezogen.
Sie ist zu demselben Ergebnis gekommen.« Er bedachte mich mit einem durchdringenden Blick. »Keine Magie. Weder versteckt noch offen. Nichts.«
    »Dann werde ich ihm eben genau das sagen.« Ich lächelte Hugh an. »Sobald ich sie selbst untersucht habe.«
    »Genny, ich sollte dir das eigentlich nicht sagen« – er hielt einen Finger an seine Lippen -, »aber die frischesten Bisse stimmen mit den Gebissabdrücken des Boyfriends überein.«
    »Und die Blutuntersuchung?«
    »Hohe Anteile von V1 und V2 – wie nicht anders zu erwarten. VM3 präsent, aber inaktiv.«
    Ich nickte. Der Vampir-Venenum-Virus – 3V – ist nicht ganz das, was der Name besagt; der Wissenschaftler, der damals in den Siebzigerjahren die verschiedenen Komponenten entdeckte, war ein fanatischer Souler. Er identifizierte die wasserklare Flüssigkeit, die Vampire mit ihren versteckten »Giftzähnen« abgeben, als eine Mischung aus Hormonen und Proteinen. Er fand es jedoch sinnvoller, das Ganze als höchst ansteckende, gefährliche Virusinfektion zu verkaufen, und das damalige Gesundheitsamt fuhr auf derselben Schiene. Die venöse – giftige – Komponente (V1) ist für die »Infektion« verantwortlich: sie bewirkt eine erhöhte Produktion roter Blutkörperchen und macht das Opfer süchtig. Der ideale Blutsklave: jede Menge warmes, dickes Blut auf Abruf – und ein Opfer, das es kaum erwarten kann, gebissen und ausgesaugt zu werden. Mit fortschreitender Infektion mutiert V1 zu V2, die Morphogene verändern die DNA, das Immunsystem wird derart stark, dass buchstäblich jede andere Krankheit abgetötet wird – eigentlich ein großer gesundheitlicher Vorteil, vorausgesetzt, der »Junkie« überlebt die Nebenwirkungen der durch 3V hervorgerufenen Sucht.
    VM3 dagegen ist der Auslöser des geheimnisvollen Prozesses, der heutzutage beschönigend »die Gabe« genannt wird: die Transformation von Mensch zu Vampir. Diesen Auslöser hat der damalige Wissenschaftler nie gefunden.

    Aber er war ja auch nicht in der Lage gewesen, Magie zu sehen . VM3 ist nämlich die magische Komponente in der Gleichung.
    Der hohe Anteil an V1 und V2 in Melissas Blut war also erklärlich. Sie hatte ja nicht nur für Vampire gearbeitet, sondern obendrein einen zum Partner gehabt. Aber wenn das VM3 tatsächlich noch rezessiv gewesen war … Ich runzelte die Stirn. Das bedeutete, dass Melissas Tod nicht die Folge einer vermurksten Transformation gewesen sein konnte.
    Aber etwas anderes, das Hugh gesagt hatte, wollte mir nicht mehr aus dem Kopf. »Frische Bisse?«
    »Der Pathologe hat zahlreiche Bisse unterschiedlichen Alters gefunden. Er glaubt sie auf vier, möglicherweise fünf regelmäßige Partner einengen zu können. Aber die frischen Bisse aus der letzten Woche stammen ausnahmslos von Hinkley junior.«
    »Er muss ihr eine Überdosis V1 verabreicht haben.« Ich schürzte die Lippen. »Na, wenigstens war sie zu high, um groß mitzukriegen, was mit ihr passierte – immerhin ein Trost. Also, woran ist sie tatsächlich gestorben – Hirnschlag oder Herzanfall?«
    »Akuter Blutmangel«, antwortete Hugh mit seiner tiefen Bassstimme. »Praktisch leergesaugt, um die Worte des Pathologen zu gebrauchen.«
    Was Hugh da sagte, passte nicht mit Alan Hinkleys Story von wahrer Liebe zusammen. Jemanden »leerzusaugen«, der 3V hatte, war praktisch unmöglich – jedenfalls für einen einzelnen Vampir. So viel Blut konnte er in so kurzer Zeit gar nicht verdauen, außer es war Absicht gewesen.
    »Kacke«, murmelte ich, »der verdammte Blutsauger muss sich regelrecht an ihr besoffen haben.«
    »Korrekt.« Hugh seufzte. »Fall erledigt. Bloß der Vater will’s nicht einsehen.«
    Verdammt.

    »Vielleicht muss es der Vater einfach aus einem anderen Mund hören – nicht von der Polizei.« Ich nahm einen Schluck Wasser. »Ich meine, vor nicht allzu langer Zeit wäre sein Sohn gepfählt und verbrannt worden, sobald ihr ihn geschnappt hättet, nicht wahr?«
    Ein missbilligender Ausdruck breitete sich auf Hughs Gesicht aus. »Vampire haben dieselben Rechte

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