Sueßer als der Duft der Rosen
davon?"
Er schwieg, legte jedoch nicht auf.
Ihr kamen die Tränen, und eine glitt ihr über die Wange. Für einen Moment hatte sie sich in Pebble Beach so frei wie der Drachen gefühlt, den sie gemeinsam hatten steigen lassen. Aber sie war bald auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt.
Es wäre so schön, den Traum weiterzuträumen, aber sie durfte es nicht.
"Komm schon, es wird Spaß machen", drängte Curt.
"Verdammt, Katie, du bist mir wichtig. Bedeutet dir das denn nichts?"
Sie presste eine Hand auf den Mund, um nicht zu heulen.
Warum ließ er sie nicht endlich in Ruhe, bevor sie eine Dummheit beging?
Er seufzte tief, wie ein Mann, der sich wenigstens zeitweilig mit seiner Niederlage abfand. Dann legte er auf. Der Anrufbeantworter schaltete sich ab.
"Cherie, ich glaube, dieser Mann ist gut für dich", sagte Rudy.
"Nein, ist er nicht. Er ist falsch, ganz falsch", widersprach sie verzweifelt.
Rudy starrte auf ihre zitternden Lippen. "Ja, jetzt sehe ich, wie es zwischen dir und diesem gutaussehenden Mann steht." Er ließ das Omelette auf den vorgewärmten Teller gleiten und stellte es zusammen mit zwei Scheiben Toast vor sie hin. "Das dachten Annie und ich damals auch. Wir waren ein unmögliches Paar. Ihre Eltern lehnten mich ab. Ich war arm."
Aus reiner Höflichkeit aß Kathryn einen Bissen. Sie hatte nicht den geringsten Appetit und hatte Rudy nur deshalb das Frühstück zubereiten lassen, weil sie zu erschöpft zum Diskutieren gewesen war.
"Aber das spielte keine Rolle, denn wir liebten uns", fuhr Rudy fort. "So, wie du, mon amie, diesen Curt liebst."
"Das tue ich nicht", protestierte sie.
"Bestreite es nicht, cherie. Ich sehe deine Tränen und deine zitternden Hände. Seit er zum erstenmal vor deiner Tür stand, bist du anders. Er bringt Aufregung in dein Leben. Selbst wenn du den Hörer nicht abnimmst, wartet dein Herz darauf, seine Stimme zu hören. Ich versuchte damals auch, mich von meiner Annie fernzuhalten. Es hat uns beide nur unglücklich gemacht."
"Aber du hast sie verlassen. Du kamst hierher, in die Staaten, nach Hollywood."
"Wir hatten einen Plan", sagte er. "Aber du darfst die Stimme deines Herzens nicht überhören. Finde dich mit der Wahrheit ab, mon amie. Du hast dich in den Mann verliebt, dem du unbedingt aus dem Weg gehen willst."
Kathryn ließ die Gabel auf den Teller fallen, schlang die Arme um den Oberkörper und krümmte sich, als hätte sie Schmerzen. Rudy hatte sie mühelos durchschaut, obwohl sie sich alle Mühe gab, ihre Gefühle zu verbergen. Wodurch hatte sie sich verraten? Wann hatte ihr Herz über den Verstand gesiegt?
Vielleicht schon an dem Tag, an dem Curt beim Aerobic einen Schwächeanfall erlitten hatte, oder erst am Strand, als er ihr gezeigt hatte, wie man einen Drachen steigen ließ. Aber auf den Zeitpunkt kam es nicht an. Es war geschehen. Die langweilige, uninteressante, zurückhaltende Kathryn Prim liebte Curt Creighton, den unverheirateten Millionär und Liebling der Klatschpresse.
Und das tat höllisch weh!
Curt lag am Pool im Liegestuhl und genoss die
Nachmittagssonne, als ein Schwall kalten Wassers ihn hochfahren ließ.
"Was soll das?" rief er entrüstet.
Lucy zog einen Liegestuhl heran und setzte sich zu ihrem Bruder. "Du siehst mürrisch aus."
"Das bin ich auch", knurrte er.
"Ist es so schlimm?"
"Noch schlimmer."
Sie zog die Augenbrauen hoch. "Es wundert mich, dass du zu Hause bist. Ich dachte, du wolltest das Wochenende in Pebble Beach verbringen?"
"Das hatte ich gehofft", gestand er.
"Ich mag Kathryn."
"Ich auch."
"Wirklich?"
Er drehte den Kopf und hob die Sonnenbrille von den Augen.
"Ja, wirklich."
"Das wurde auch Zeit." Seufzend legte Lucy die Füße auf den kleinen Tisch. Ihre Shorts hätten kaum kürzer sein können, das Oberteil kaum kleiner, und sie trug lange silberne Ohrhänger.
"Es gibt Tage, da wünschte ich, ich wäre arm."
"Arm? Denk an das, was Mom immer sagte. Arm zu sein bedeutet, im Dreck zu wühlen, immer hungrig zu sein und das schlechteste Getreide der Welt zu ernten."
"Nun ja, vielleicht nicht ganz so arm."
Curt lachte mitfühlend. "Du wirst schon jemanden finden, Lucy. Du bist ein großartiges Mädchen."
"Danke" Sie starrte auf das im Dunst liegende Los Angeles und seufzte noch einmal. "Die meisten Männer, die ich kennenlerne, arbeiten in der Filmbranche. Dagegen ist nichts einzuwenden, aber manchmal sind sie ein wenig oberflächlich, und ich weiß nie, ob sie mich wirklich mögen oder nur mein Geld
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