Sueßer als der Duft der Rosen
erwiderte sie gerührt. "Ich lasse euch zwei jetzt allein. Ich wollte nur kurz nachsehen, ob..."
Das überwältigende Glück und die unzerstörbare Liebe der beiden waren mehr, als sie ertragen konnte. Wie gehetzt rannte sie aus dem Zimmer. Sie würde Curt verlieren. Es brach ihr das Herz, aber sie konnte ihn und sein Leben nicht ändern.
Auf dem Korridor holte er sie ein. "Du kannst jetzt nicht gehen, nicht so", sagte er. "Ich lasse es nicht zu."
"Du bist zu herrisch, Creighton, das solltest du dir abgewöhnen." Sie ging weiter, ohne ihn anzusehen, und hoffte, dass er sie nicht berühren würde. Denn nur zu gern hätte sie sich in seine Arme geschmiegt und all die Gründe vergessen, die gegen eine gemeinsame Zukunft sprachen.
Er stellte sich vor sie. "Wohin willst du?"
"Ich... ich will meinen Vater besuchen", sagte sie und traute ihren Ohren nicht. Sie wusste nicht, woher der Gedanke gekommen war, sie wusste nur, dass es Zeit war, sich der Vergangenheit zu stellen.
"Ich begleite dich."
"Nein, das muss ich allein tun."
Er legte die Hand in ihren Nacken. "Das brauchst du nicht, ich möchte für dich da sein."
"Diesmal nicht, Curt."
"Und danach ... Was wird aus uns?"
"Ich weiß es nicht", gestand sie. "Ich weiß es einfach nicht."
"Eben hast du noch strikt nein gesagt. Ich hoffe, dies ist ein Fortschritt."
Sie packte sein Handgelenk. "Ich kann dir nichts versprechen, Curt", sagte sie bebend vor Angst.
Er küsste sie und hoffte, dass sie sich sehr, sehr lange an diesen Kuß erinnern würde. Jemanden zu lieben war schwerer, als er erwartet hatte. Er musste Katie freigeben, obwohl sein Körper ihn dazu drängte, sie keine Sekunde aus den Augen zu lassen.
Er küsste sie mit heißem Verlangen und hoffte inständig, dass dieser Kuß nicht ihr letzter war. Katie hatte vollkommen recht es gab Dinge, die mit Geld nicht zu kaufen waren. Sie gehörte dazu. Aber er hätte sein ganzes Vermögen fortgegeben, wenn er sie dadurch für immer behalten könnte.
Als sie den Kuß beendeten, seufzten sie beide.
"Wirst du mich anrufen, wenn du mich brauchst?" fragte er fast flehend.
Sie nickte, aber es kam ihm nicht sehr überzeugend vor.
"Ich werde auf dich warten, Katie." Wenn es sein musste, so lange wie Rudy auf seine Antoinette gewartet hatte.
Mit eine m leisen Laut, der sich wie ein Schluchzen anhörte, löste Kathryn sich aus seinen Armen und eilte den Korridor entlang.
Curt blieb einige Minuten lang reglos stehen und klammerte sich an die unsinnige Hoffnung, dass die Tür, durch die sie verschwunden war, sich wieder öffnen und sie zu ihm
zurückkehren würde. Er schloß die Augen und dachte daran, wie sie in Paris ausgesehen hatte. An glückliches Lächeln, an die vor Aufregung geröteten Wangen, daran, wie ihr Haar im Licht der untergehenden Sonne geschimmert hatte. Und an die
Leidenschaft, mit der sie sich ihm hingegeben hatte.
Er sehnte sich nach der Chance, noch tausend solcher Wochenenden mit ihr verbringen zu können, sei es in Paris oder in London, in New York oder hier in Los Angeles. Es würde nicht die geringste Rolle spielen, wo sie sich liebten.
Hauptsache, er konnte mit seiner süßen Katie zusammen sein.
Als Curt endlich das Krankenhaus verließ, kamen ihm auf dem Parkplatz drei Männer entgegen. Es waren Tom Weston und zwei uniformierte Polizisten. Curt lief es kalt den Rücken herunter. War Katie etwas zugestoßen?
"Was ist los?" fragte er seinen Rechtsanwalt und Freund.
"Tu einfach nur das, was dieser Officer von dir verlangt, Curt. Aber sag kein einziges Wort, wenn ich nicht dabei bin. Ich werde dich so schnell wie möglich auf Kaution herausholen."
Als Kathryn den Gorman-Paß überquerte und ins Tal von San Joaquin hinunterfuhr, vermisste sie Curt schon so sehr, dass sie es kaum aushielt. Sie raste über den Highway, obwohl sie am liebsten umgekehrt wäre, um das schmerzhafte Verlangen nach seiner Nähe und Zärtlichkeit stillen zu können.
Sie kam an Mandelbäumen vorbei, deren herabgefallenes Laub das Land - wie ein goldschimmernder Teppich bedeckte, und musste unwillkürlich an Curts ansteckendes Lächeln denken. Daran, wie sich in seinen Augen die Belustigung widerspiegelte ... und die Leidenschaft. Sie erinnerte sich an seinen Charme und an die Art, wie er sie immer wieder zum Lachen gebracht und ihre Sorgen vertrieben hatte.
Als sie die Hauptstraße von Waverley erreichte, versuchte sie, sich an die Gesichter der Jungen zu erinnern, mit denen sie damals ausgegangen war. Aber
Weitere Kostenlose Bücher