Süßer die Glocken (German Edition)
bewusst, dass ihre Augen mit den überall entzündeten Weihnachtskerzen um die Wette glänzen müssen.
Bewundernde Blicke streifen sie; lachend hebt sie ihr Sektglas und prostet ihren Freunden zu.
»Euch allen ein gesegnetes Fest! Wie schön, dass wir alle wieder hier zusammen sind.« Es ist seit vielen Jahren Tradition, dass sie sich in vertrauter Runde am ersten Weihnachtstag treffen, Kaffee trinken und auch das Abendessen zusammen einnehmen – lauter Single-Frauen und -Männer.
»Du hast die vergangenen Stunden offenbar gut genutzt«, flüstert ihre beste Freundin ihr nach einer Weile zu.
»Ja, es war eine ganz außerordentlich köstliche Bescherung«, grinst sie. »Endlich mal was anderes als Socken oder langweilige CDs.«
»Ach so! Jemand hat dich mit einem genau auf dich zugeschnittenen Weihnachtsgeschenk beglückt? Endlich mal?« Neugierig beugt sich die Freundin näher zu ihr.
Sie grinst noch breiter, fährt sich mit beiden Händen flüchtig über ihre Brüste, die gleichfalls noch brennen von den Liebkosungen seiner Peitsche und seines Mundes.
»Das hast du wirklich treffend ausgedrückt, meine Liebe. Genau so ist es. Auf dein Wohl und fröhliche Weihnachten!«
Und sie trinkt der besten Freundin abermals zu und behält ihr Erlebnis als kostbares Geheimnis für sich, so wie sie die Spuren dieser Session, von dieser im wahrsten Sinne des Wortes geweihten Nacht, unter ihrer Kleidung verbirgt.
So viel Heimlichkeit …
Svenja Ros
»Wann willst du endlich mit Plätzchenbacken anfangen? Morgen ist schon der 1. Advent.« Die Stimme von Klaus klang leicht nörgelnd. Gisela ärgerte sich wieder einmal über ihren Freund, der immer nur fordern konnte, selbst aber selten bereit war, auch etwas zu tun.
»Gar nicht!«, reagierte sie deshalb bewusst provokant auf seine unterschwellige Kritik.
»Was?« Klaus wandte seinen Blick vom Fernsehbildschirm zu ihr.
»Du hast schon richtig gehört. Warum soll ich mir immer Stress machen, und du tust nichts anderes, als die Früchte meiner Arbeit in dich hineinstopfen!«
»Das kannst du doch nicht machen, Schatz, ich helf dir auch diesmal.«
Na toll, wie diese Hilfe aussehen würde, konnte sich Gisela lebhaft ausmalen. Doch Klaus schien es ernst zu sein. »Ich knete dir den Teig, steche die Plätzchen aus und verziere sie auch noch, wenn du willst.«
Ungläubig schaute Gisela ihren Freund an. Die Aussicht auf plätzchenlose Weihnachten schien die verschüttete Hilfsbereitschaft aktiviert zu haben. Doch war da nicht ein verdächtiges Aufleuchten in seinen Augen gewesen? Was führte Klaus im Schilde? Diese Frage wurde Gisela durch Klaus‘ nächsten Satz beantwortet. »Ich hätte allerdings eine Bedingung …«
Gisela schnaufte empört. »Glaubst du wirklich, du bist in der Position, Bedingungen zu stellen?«
»Nun, wenn sie dir genauso zu Gute kommen wie mir?«
Verständnislos sah Gisela ihren Freund an. Dessen Grinsen wurde noch eine Spur breiter. »Die Bedingung lautet: Wir backen nackt.«
Gisela prustete los. Nackt backen? Was war denn das für eine abgefahrene Idee? Sicher sollte sie bloß dazu dienen, das Aktionsfeld so schnell wie möglich woanders hin zu verlegen. Doch wenn er darauf spekulierte, würde sie ihn eines Besseren belehren. »Einverstanden. Aber glaub bloß nicht, du kannst dich drücken!«
Der vereinbarte Tag kam, die Rezepte waren ausgesucht, die Zutaten besorgt.
»Wir sollten besser die Rollläden nach unten ziehen«, schlug Klaus vor.
Er hatte Recht. Gisela hatte völlig vergessen, dass der Nachbar besten Einblick in ihre Küche hatte.
»Wie wär’s mit ein wenig stimmungsvoller Musik?«, fragte Gisela, während sie die Eier zum Mehl gab. »Oder sollen wir singen?« Ihr fiel ein Lied ein, das sie als Kinder immer gesungen hatten. »So viel Heimlichkeit in der Weihnachtszeit. In der Küche riecht es lecker, grade wie beim Zuckerbäcker …«
Klaus drückte sich an ihren Rücken. »Mmmmhhhhmmmm, es riecht wirklich lecker hier«, murmelte er in ihren Nacken. Gisela spürte seine Erektion an ihren Pobacken.
»Hier!«, sagte sie streng und drückte ihm das Nudelholz in die Hand. »Du kannst deine Kräfte gleich sinnvoll einsetzen.«
»Welche Ausstechförmchen sollen wir nehmen?«, wollte er wissen.
»Wir machen Spitzbuben, da brauchen wir die runden. Ein Teil gibt die untere Schicht, oben drauf kommen welche mit Loch in der Mitte.«
Klaus hielt sich das kleinere Förmchen für den Lochausschnitt vor seinen halb erigierten
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