Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight
einer Liebeserklärung gleich.
»Komm.« Er nahm meine Hand und führte mich zum Schlafsack.
Ich fand Trost in Lucas’ Armen. Ich konnte sein Herz schlagen hören, die Wärme seines Körpers fühlen. Es war anders in dieser Nacht. Unsere Nähe hatte sich verändert, sich weiterentwickelt. Er war nicht Lucas, mein Chef. Er war Lucas, mein Dunkler Wächter.
Selbst wenn ich glaubte, keinen Beschützer zu brauchen, wusste ich, dass er immer da sein würde.
»Wird es passieren« - wenn es passiert , dachte ich - »sobald der Mond aufgeht?«
»Nein, erst wenn er seinen Zenit erreicht hat.«
»Woran merke ich das?«
»Du beginnst, dich … anders zu fühlen. Hab keine Angst davor. Du weißt ja noch nicht lange davon, aber für uns ist diese erste Wandlung ein natürlicher Teil unseres Lebens - wie die Pubertät.«
»Na ja, ich hatte ziemlich unangenehme Bauchkrämpfe während der Pubertät.«
Er drückte die Lippen auf meine Stirn. »Und jetzt wirst du überall Krämpfe haben, aber sie gehen schnell vorüber.«
Ich hatte tausende von Fragen, während meine Zeit näher kam. »Wenn du deine Wolfgestalt angenommen hast, denkst du dann auch wie ein Wolf?«
»Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie ein Wolf denkt.«
Ich lachte kurz auf, wurde wieder ernst und fragte: »Du weißt, was ich wissen will.«
»Es ist immer noch deine Persönlichkeit, Kayla. Innen drin. Du siehst nur ein bisschen anders aus. Als Wolf bin ich aggressiver und kann besser kämpfen - aus dem Grund habe ich mich auch verwandelt, als der Bär dich angreifen wollte. Ich kann als Wolf schneller laufen, und wenn ich schnell irgendwohin will, wechsle ich normalerweise die Gestalt.«
»Gestern Nacht bist du aber auch ganz schön schnell gelaufen - und da warst du kein Wolf.«
»Die meisten Gestaltwandler sind schnell und stark. Unsere Körper werden ständig trainiert.« Seine Lippen streiften meine Schläfe. »Du schaffst das schon, Kayla.«
Seine Stimme so dicht an meinem Ohr ließ mich erschauern. Meine Hand ruhte auf seiner Brust, und ich spürte, wie warm seine Haut war.
»Du hast gesagt, ich wäre deine Gefährtin«, sagte ich leise und zögernd. »Bedeutet das, dass wir heiraten?«
»Nicht unbedingt. Normalerweise heiraten die Paare, aber nicht immer. Wir können Dates haben, wenn du mit mir ausgehen willst. Doch du bist nicht gezwungen, mit mir zusammenzubleiben - wenn es nicht das ist, was du willst.«
Seine Stimme war sehr leise geworden.
»Wenn ich dich nicht als Partner wollte, würdest du dir eine andere suchen?«
»Nein, ich würde einfach allein bleiben.«
Mein Herz geriet ein wenig ins Stolpern. Ich stützte mich auf den Ellbogen und blickte auf ihn hinunter. Der Mond, der fast seine volle Größe erreicht hatte, war hell und schien durch den Wasserfall wie durch einen durchsichtigen Vorhang. »Das ist nicht fair.«
»Ich weiß. Die männlichen Gestaltwandler sind bei dem Handel die Dummen. Sie fühlen, was sie fühlen, und die weiblichen Gestaltwandler wählen aus.«
»Kämpfen sie manchmal um ein Mädchen?«
»Sicher. Manchmal möchte ein Mädchen wissen, wer der Stärkere ist und wer sie am meisten will. Wir sind menschlich, aber wir haben auch ein wenig Tier in uns.«
»Ich weiß nicht, ob ich all das jemals verstehen werde.«
Er legte die Hand an meine Wange und spielte mit meinem Haar. »Hast du Angst vor dem, was ich bin?«
Seltsamerweise hatte ich keine Angst vor ihm. Vor mir
selbst schon. Ich hatte definitiv Probleme, mit alldem zurechtzukommen, nur Lucas war einfach Lucas. Wenn ich neben ihm lag, konnte ich vergessen, dass er manchmal ein Fell hatte.
»Nein«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
»Das ist gut.« Er drehte sich um und legte sich auf meinen Körper. Er liebkoste meine Wange mit seiner großen, warmen Hand. »Das ist gut«, wiederholte er.
Dann küsste er mich. Und es war anders als jeder Kuss, den ich jemals zuvor bekommen hatte, aber das erstaunte mich nicht. Es handelte sich schließlich um Lucas. Und er war nicht wie die anderen Jungen, die ich vorher getroffen hatte. Seine Lippen waren weich und sanft, als sei er nicht sicher, ob ich damit einverstanden war. Doch wie hätte ich etwas dagegen haben können?
Ich hatte mir den Kuss zum Geburtstag gewünscht.
Er wich zurück und schaute mich fragend an. »Du lächelst, wenn du geküsst wirst?«
»Mein Geburtstagswunsch ist gerade in Erfüllung gegangen«, sagte ich strahlend. »Als ich die Kerzen ausblies, hab ich mir gewünscht, du würdest
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