Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight
Seelengefährtin begegnen … dann wissen wir es einfach. Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll. Hast du denn nichts gefühlt, als wir uns begegneten?«
»Ich hatte Angst«, gab ich zu. »Ich war überwältigt, aber ich habe nie daran gedacht, wir könnten ein Paar werden. Ich meine, sieh dich doch an! Du bist älter, durchtrainiert … und ich mit meinen wilden roten Haaren und all den Sommersprossen.«
Er grinste. »Ich mag dein rotes Haar und die Sommersprossen. Und ich mag es, dass du eine innere Kraft hast, von der du, glaube ich, nichts weißt. Du bist ein großes Risiko eingegangen, als du mich aus dem Käfig befreit hast.«
»Was sie getan haben, war nicht richtig.«
»Aber es hätte längst nicht jeder etwas dagegen unternommen. Und als du auf Mason eingedroschen hast - das war einmalig.«
Ich fühlte, wie mir die Schamröte ins Gesicht stieg. »Ich kann nicht fassen, dass ich auf sein sanftes Gequatsche hereingefallen bin.«
»Er hat eine Menge Leute getäuscht.«
»Dich nicht.«
»Ich hatte einen Verdacht, aber das war alles. Ich stamme aus einer Gesellschaft, die im Zuge der Hexenjagd jahrhundertelang verfolgt wurde. Ich beschuldige niemanden ohne Beweise.«
Auch wenn das Warten auf die Beweise ihn beinahe die Freiheit oder sogar das Leben gekostet hätte.
»Was ist mit Connor? Und Brittany? Sind sie …« Meine Gedanken überschlugen sich plötzlich.
»Die meisten Sherpas sind Gestaltwandler. So können wir kontrollieren, welchen Teil des Nationalparks die Statischen zu Gesicht bekommen. Wenn wir ihnen den Zugang ganz verwehren, werden sie misstrauisch. Deshalb führen wir sie dorthin, wo sie uns nicht in die Quere kommen, und halten sie von den Bereichen fern, wo wir sie nicht haben wollen.«
»Mason glaubt, dass es hier draußen irgendwo ein Dorf gibt.«
Seine Miene versteinerte sich, seine Augen blitzten wie blankpolierte Steine. »Ja. Ich versuche noch herauszufinden, wer ihm das geflüstert hat. Es gibt zwar Legenden, aber er wirkte ein bisschen zu überzeugt.«
Vor lauter Staunen vergaß ich, meine Füße zu bewegen,
und sank unter Wasser. Gott sei Dank schloss ich noch früh genug den Mund und konnte einen Hustenanfall beim Auftauchen vermeiden, was mich noch lächerlicher gemacht hätte.
Lucas’ fragendes Gesicht erinnerte mich an einen Hund, der aus Verwirrung den Kopf schief legt. Wenn ich nicht so perplex wegen all seiner Informationen gewesen wäre, hätte ich gelacht. »Es gibt wirklich ein Dorf?«
»Wolford. Dort leben unsere Ältesten. Wir anderen treffen uns dort zur Sommersonnenwende. Es ist ziemlich gut getarnt. Der verrückte Keane und seine roboterhaften Leute finden es nie und nimmer.«
Ich war mir da nicht so sicher, aber mir ging noch etwas anderes durch den Kopf, das er gesagt hatte. »Warum willst du rauskriegen, von wem sie den Tipp bekommen haben? Spielst du gern Detektiv? Hast du gern die Fäden in der Hand?«
»Ich dachte, du hättest es erraten. Ich bin der Rudelführer. Das männliche Alphatier der Gruppe.«
Ich wusste nicht, wieso ich das nicht schon früher begriffen hatte. Die Art, wie Rafe sich seinen Entscheidungen fügte. Ich hatte immer gedacht, Lucas wäre nur für die Sherpagruppe verantwortlich.
»Wie muss ich mir das vorstellen? Stimmen die Ältesten , die du eben erwähnt hast, darüber ab?«
»Nein. Du kämpfst um die Position. Als Wolf. Du forderst den derzeitigen Rudelführer heraus und überwältigst ihn.«
Wie wilde Tiere? Was war er? Ein Mensch oder eine Bestie?
»Und das hast du getan? Ihn k.o. geschlagen?«
Er schaute mir tief in die Augen, als wollte er meine Reaktion ergründen. »Es ist ein Kampf auf Leben und Tod.«
Ich hörte wieder auf, meine Beine zu bewegen, und ging abermals unter. Diesmal war ich mir allerdings nicht sicher, ob ich jemals wieder auftauchen wollte. Es gab Aspekte in dieser Gesellschaft, an denen ich nicht unbedingt teilhaben mochte.
14
V or mir war Devlin der Rudelführer.« Lucas und ich lagen angezogen auf einer Decke in der Nähe des Teichs, aber nicht zu nah beim Wasserfall, sodass wir uns ohne Mühe unterhalten konnten. Der Ort schien zu friedlich für all die Dinge, die ich über Lucas erfuhr. Der Himmel war unbeschreiblich blau, und kleine weiße Wölkchen trieben vorbei. Wenn es dunkel wurde, würde ich dem Vollmond ein ganzes Stück näher sein. Mein Körper vibrierte bei der Vorstellung - als könnte er es nicht erwarten. Aber psychologisch konnte ich es nicht akzeptieren, dass
Weitere Kostenlose Bücher