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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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mir bald ein Fell wachsen würde. Im Alter von acht Jahren hatte ich mir den Arm gebrochen, und sie hatten ihn geröntgt. Die Knochen eines Gestaltwandlers mussten doch anders sein und viel mehr Gelenke haben. Wie sollten sie sonst die Verwandlung eines Menschen in ein vollkommen anderes Wesen überstehen? Ich fand die Vorstellung unfassbar.
    »Ich hatte nicht die Möglichkeit, ihn zu töten«, sagte Lucas, und ich hörte Enttäuschung in seiner Stimme. »Er ist wie ein Feigling davongerannt. Deshalb ist mein Aufstieg in die Rolle des Rudelführers nicht ganz nach Vorschrift verlaufen.«

    Ich betrachtete sein Profil. Er blickte konzentriert zum Himmel. Mir all diese dunklen Geheimnisse aus seiner Vergangenheit zu erzählen, war für ihn vielleicht genauso schwer wie für mich. Ich konnte mir nicht vorstellen, jemanden zu töten - aber es zu tun, um Macht zu gewinnen … ich wollte Lucas gern verstehen, doch seine Welt war beängstigend.
    »Und warum wolltest du Anführer werden?«, fragte ich.
    Er sah mich an. »Devlin war ein unglaublich schlechter Führer. Er brachte die anderen ständig in Gefahr. Ging Risiken ein. Gab die Existenz unserer Gesellschaft preis. Er musste aufgehalten werden. Aber am Ende konnte ich ihn nicht aufhalten. Dieser schwarze Wolf, den du gesehen hast - ich bin ziemlich sicher, dass es Devlin war.«
    »Als du gesagt hast, er hätte einen zahmen Wolf, hast du also …«
    »Ich hab die Wahrheit ein bisschen verdreht. Das müssen wir manchmal tun. So wie in der Nacht, als Keane über Werwölfe sprach und wir uns alle darüber lustig machten, als sei das Ganze grotesk.«
    Ich konnte mir vorstellen, dass man ganz schön auf der Hut sein musste, wenn man das Geheimnis bewahren wollte.
    »Dann glaubst du also, die Keanes haben durch ihn von euch … Gestaltwandlern gehört?«
    Er grinste boshaft. »Von dir auch. Du bist eine von uns.«
    »Ja.« Er war überzeugt. Ich war es nicht. Pech für ihn, wenn er sich in eine Statische verliebt hatte. Ich setzte mich auf. »Ich weiß, ich sollte wahrscheinlich ganz begeistert davon sein …«

    »Es ist einiges, was du zu verarbeiten hast«, sagte er und stützte sich auf dem Ellbogen ab.
    »Muss ich irgendetwas zur Vorbereitung machen?« Ich dachte, ich müsste irgendetwas tun. Offensichtlich hatte ich keinen Grund mehr, meine Beine zu rasieren. Ich strich über meine glatten Schienbeine und versuchte zu verharmlosen, womit ich mich nicht abfinden konnte. »Habe ich als Wolf kahle Beine, wenn ich sie mir vorher rasiert habe?«
    »War mein Wolfsgesicht kahl?«
    Ich lachte verlegen. »Nein. Du bist als Wolf genauso umwerfend wie als …« Ich ließ den Satz unbeendet. Hatte ich ihm das wirklich gestehen wollen?
    Er schenkte mir ein schiefes Lächeln. »Findest du mich süß?«
    »Süß nicht. Süß ist definitiv das falsche Wort. Wunderschön … ja.«
    Er setzte sich auf und rückte näher an mich heran. »Ich finde dich auch wunderschön. Das denke ich, seit wir uns zum ersten Mal gesehen haben.«
    Ein angenehm warmes Gefühl durchströmte meinen Körper. »Hast du mich deshalb die ganze Zeit angeschaut?«
    »Ja, ich dachte, du würdest sehen, was ich fühle. Ich fürchte, es war ein bisschen unheimlich, dass ein Typ dich die ganze Zeit beobachtet und nie mit dir redet.«
    »Du wirkst nicht besonders schüchtern.«
    »Als ich dich das erste Mal gesehen habe, war es, als hätte ich einen Schlag auf die Brust bekommen. Im Ernst. Ich hatte Angst, nie wieder richtig atmen zu können. Ich wusste nicht, was ich zu dir sagen sollte.«

    Er strich leicht über meine Wange, dabei wirkte er wie jeder andere Teenager.
    »In der Nacht, bevor die Sherpas losgegangen sind, hast du dich mit Rafe gestritten.«
    »Ja. Er weiß, dass du eine von uns bist, und fand es unverantwortlich von mir, dich zurückzulassen. Aber ich wollte dich nicht zwingen, mit uns zu kommen, wollte nicht, dass du mich ablehnst, und ich wusste noch nicht, wie ich dir von unseren Fähigkeiten erzählen sollte. Und zugegeben, ich war eifersüchtig, dass du so auf Mason abgefahren bist.«
    »Ich weiß nicht, ob ich ihn wirklich so toll fand. Ich mochte ihn, weil er unkompliziert war, weil ich für ihn nicht all diese verrückten Dinge empfand wie für dich. Diese Anziehungskraft, von der du gesprochen hast - ich habe so etwas noch nie gefühlt. Also was ist es? Eine Art animalischer Bund?«
    »Es kann sehr intensiv sein, aber es kann dich nicht dazu bringen, etwas zu fühlen, was du nicht wirklich

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