Sueßer Schmerz
verdrängte, wie sehr ihre Worte ihn verletzten.
»Ja«, bestätigte sie und fügte dann sofort hinzu: »Nein. Ich meine …«
Er hob die Brauen. »Ja oder nein?«
Sie zog an ihrer Hand. »Ich weiß es nicht. Ich habe sonst keine One-Night-Stands.«
»Es muss keiner sein. Du hast es dazu gemacht, weil du so gegangen bist,
wie
du gegangen bist.«
»Du hast meinen Wagen vorfahren lassen.«
»Weil du es kaum erwarten konntest, aus der Wohnung zu kommen.«
Sie machte ein verzweifeltes Geräusch. »Ich hatte keine andere Wahl.«
»Doch, die hattest du.«
»Nein.«
»Warum nicht?«
Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Er gab ihr einen Augenblick Zeit und drängte sie nicht, denn er spürte, dass sie sich erst sammeln musste. Schließlich fragte er vorsichtig nach: »Warum, Kelly?«
Sie legte die Hände gegen seine Brust. »Hör auf, mich zu bedrängen. Geh weg und lass mich in Ruhe.«
Er fasste ihre Handgelenke und schüttelte sie leicht. »Ich will dich küssen. Nur ein Mal.«
»Nein«, flüsterte sie.
»Willst du nicht auch wissen, ob das, was wir in jener Nacht empfunden haben, noch immer da ist? Ob es nur ein zufälliges Zusammentreffen der richtigen Umstände war oder vielleicht mehr? Sag die Wahrheit. Hast du dich das nicht auch gefragt?«
Sie schloss die Augen und öffnete sie erneut. Mit ihrer kleinen rosa Zunge leckte sie über ihre vollen Lippen, und er kannte die Antwort, bevor sie sie aussprach.
»Ja«, gab sie leise zu, sah ihm in die Augen und gab ihren Widerstand auf, sodass er sich zu ihr beugen konnte. »Doch, das habe ich mich auch gefragt.«
Nur ein Kuss.
Kelly musste nur noch ein Mal spüren, wie es sich anfühlte, Mark zu küssen. Es war verrückt, albern, unvernünftig, aber trotzdem nötig. Vielleicht brachte der seltsame Zufall ihr Antworten. Das war die Gelegenheit, um herauszufinden, dass Mark nicht so war, wie sie ihn in Erinnerung hatte.
Endlich würde sie ihn vergessen können.
Klar, das war absolut logisch, angesichts der Tatsache, dass er bereits einen warmen Schauder über ihre Haut trieb und sie ein deutliches Ziehen in den Lenden spürte. Selbst ihre Nippel kribbelten. Sie sah vor sich, wie er an ihnen saugte, während sie ihre Hände in seinen Haaren vergrub und sich auf die Unterlippe biss.
Trotzdem, ein Kuss würde beweisen, was ihrer Fantasie entsprang und was real war.
Sie musste es wissen.
Sie breitete die Finger auf seiner Brust aus und spürte, wie sich seine Muskeln unter ihrer Hand anspannten. Er trug eine Anzughose und ein frisch gebügeltes Hemd, das sich um seine muskulöse Figur schmiegte. Die von Kopf bis Fuß schwarze Kleidung bildete einen starken Kontrast zu seinen hellen Haaren. Er nahm Kellys Hand und zog sie von der Tür fort, strich mit den Fingern durch ihre Haare und legte seine Hand auf ihre Wange.
»Ich kann nicht glauben, dass ich dich noch einmal küssen werde.« Seine Stimme klang rau und sexy, voller Lust, die er sich nicht zu leugnen bemühte. »Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen.«
Als sie ihm in die Augen sah, hatte sie das Gefühl, er würde direkt in ihre Seele blicken. Sie konnte ihre Gefühle nicht vor ihm verbergen und kam sich vor, als würde sie in einen Abgrund fallen.
In seinen Augen sah sie Dinge, die ihr den Atem raubten. Zärtlichkeit und vielleicht echte Zuneigung. Die Hitze der Leidenschaft verschleierte nicht, dass mehr möglich war. Es war da und wartete darauf, entdeckt zu werden.
»Ich kann es auch nicht glauben«, flüsterte sie ehrlich. Während sie die Worte aussprach, bemühte sie sich, ihren vorherigen Gedanken zu verdrängen; das war reines Wunschdenken. Sie hatten eine Nacht miteinander verbracht und Sex gehabt – zwar großartigen Sex, aber immer noch einfach Sex. Es war verrückt zu denken, Mark würde mehr für sie empfinden.
Warum wollte sie es dann so unbedingt glauben?
Als er den Mund zu ihrem senkte, spürte sie seinen warmen Atem, der leicht nach Pfefferminz roch. Die erste Berührung fühlte sich auf ihren Lippen so intensiv wie ein elektrischer Schlag an, war aber dennoch zärtlich und sinnlich.
Sanft, mit weichen Bewegungen liebkoste er ihre Zunge. Wehrlos gegen die Reaktion ihres Körpers sank sie an ihn. Sie wollte ihm nahe sein.
Diesem Mann.
Mark.
Als er sie mit seiner Zunge verführte, erwachte plötzlich ihre Lust. Ihr Kuss wurde leidenschaftlicher, heißer … berauschend. Kelly schlang die Arme um Marks Hals und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm noch
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