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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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gestorben waren. Das klang ungeheuer edelmütig, und darum hatte er das nicht als Grund angeführt, als Britt ihn gefragt hatte, warum er George so gereizt hatte. Dennoch war es die Wahrheit. Er wollte Gerechtigkeit für die Menschen, die sie nicht mehr selbst einfordern konnten. Für die sieben Brandopfer. Auch für Cleveland Jones. Und für Suzi mit einem i am Schluss.
    »Ich würde gern mit dir über alles reden«, sagte Candy gerade. »Aber heute, genauer gesagt jetzt gleich, muss ich ein Live-Interview geben. Ehrlich gesagt habe ich überhaupt keine freie Minute, bis die Abstimmung im Senat gelaufen ist, egal wie sie ausgeht.

    Aber nächste Woche hätte ich ein paar Abende frei«, fuhr sie fort. »Wir könnten bei mir zu Hause essen. Ich koche immer noch nicht, aber wir könnten was bestellen. Irgendwas, das fett macht. Für dich bräuchte ich auch kein maßgeschneidertes Kostüm und kein enges Mieder anzuziehen. Wir hätten den ganzen Abend zum Essen, Saufen, Rührseligwerden und Plaudern, ohne dass jemand dazwischenfunkt. Das würde mir wirklich gut gefallen.«
    »Mir auch«, sagte er. »Das sollten wir unbedingt machen. Aber davor muss ich dich um einen Gefallen bitten.«
    »Für dich tue ich alles, das weißt du doch.«
    »Verschaff mir einen Termin bei Cobb Fordyce.«
    Sie lachte auf. »Wie bitte? Ist dir das wirklich ernst?«
    »Wie ein Herzinfarkt«, antwortete er mit einer Redewendung, die sie als Teenager verwendet hatten.
    »Warum?«
    »Ich habe dir vor fünf Jahren erklärt, dass die Sache mit Suzi Monroe von Anfang an geplant war. Ich bin immer noch davon überzeugt, Candy. Ehrlich gesagt bin ich fester überzeugt als je zuvor. Ich will dem Attorney General in die Augen sehen und ihn fragen, was er darüber weiß.«
    Er konnte hören, wie sie tief Luft holte, und sah im Geist die steile Furche zwischen den Augenbrauen, die sie oft als Fluch ihrer Gene bezeichnet hatte. Sie musste sie wöchentlich zupfen.
    Sie sagte: »Warum sollte Cobb irgendetwas wissen, wenn wirklich alles geplant war?«
    »Weil er einer der ›Fantastischen Vier‹ war.«
    »Du meinst einer der vier Helden nach dem Brand?«
    Er war es müde, das Thema immer nur zu umkreisen, und setzte alles auf eine Karte. »Diese vier haben sich zusammengetan, um mich in Misskredit zu bringen und meine Ermittlungen zu torpedieren. Mit Suzi Monroes Tod wollten sie alles verschleiern.«
    »Was verschleiern?«

    »Wie Cleveland Jones gestorben ist.«
    »Cleveland Jones? Der Verhaftete, der den Brand gelegt hat?«
    »Angeblich. Die Geschichte ist zu verwickelt, um jetzt ins Detail zu gehen, aber im Grunde bin ich damals mit meinen Ermittlungen der Wahrheit zu nahe gekommen, und die Wahrheit ist, dass Jones in diesem provisorischen Verhörraum umgebracht wurde und das durch das Feuer im wahrsten Sinn des Wortes vernebelt werden sollte. Suzi Monroe wurde umgebracht, um meine Arbeit zu sabotieren.«
    Sie brauchte ein paar Sekunden, um das zu verdauen. Schließlich sagte sie leise: »Heilige Scheiße .«
    »Heilig eher nicht. Aber definitiv scheiße. «
    »Hast du irgendwelche Beweise?«
    »Ich arbeite daran.«
    »Du arbeitest daran«, wiederholte sie geknickt. Wieder verstrichen mehrere Sekunden, dann sagte sie: »Raley, du bist der nüchternste Mensch, den ich kenne. Du würdest niemandem etwas so Schwerwiegendes vorwerfen, wenn du nicht überzeugt wärst, dass er schuldig ist.«
    »Das bin ich, und das sind sie.«
    »Aber… Das ist…« Damit hatte er sie sprachlos gemacht, möglicherweise zum ersten Mal in ihrem Leben. Sie setzte erneut an und sagte: »Das ist grotesk. Cobb Fordyce ist der oberste Strafverfolger von South Carolina. Und du unterstellst ihm eine Verschwörung und einen Mord. Denk einmal an die Konsequenzen.«
    »Habe ich. Fünf Jahre habe ich praktisch an nichts anderes gedacht. Er ist ein gewählter Beamter, aber falls er ein Verbrechen begangen hat …«
    »Ich meinte nicht die Konsequenzen für ihn, sondern für dich .«
    »Ich habe nichts mehr zu verlieren.«
    Das brachte sie wieder eine halbe Minute zum Schweigen. »Du behauptest, dass Jay, dein Freund , daran beteiligt war?«
    »Wie die anderen vier auch.«

    »Als ich gestern Abend mit George McGowan sprach, klang er ein bisschen zittrig«, gab sie zu. »Ich dachte, die Beerdigung hätte ihm so zugesetzt.«
    »Es war die Begegnung mit mir.«
    »Er hat mir erzählt, du würdest glauben, dass Jay dieser Reporterin irgendetwas gestehen wollte.«
    »Ich glaube, Jay wollte sich

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