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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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dem Golfen hatte er erst mit Mitte zwanzig begonnen, aber er brauchte selten über achtundsiebzig Schläge. Den Ball kraftvoll, akkurat und mit Gefühl zu schlagen lag ihm einfach im Blut. Es machte Les rasend, dass George ihn jederzeit schlagen konnte, selbst wenn er selbst mogelte.
    »Aber lass sie nicht merken, dass du absichtlich verlierst.« Er warf George einen kurzen Blick zu und prüfte dann sein Aussehen im Rückspiegel. Wie der Vater, so die Tochter. Beiden war noch kein Spiegel begegnet, an dem sie achtlos vorübergegangen wären.
    »Keine Sorge.« George fühlte sich wie ein Kind, das auf der Fahrt zur Schule die letzten Instruktionen bekam.

    »Wie geht es meinem Mädchen heute Morgen?«
    »Das hat noch geschlafen, als ich aufgestanden bin.«
    Les lachte. »Sie liebt ihren Schönheitsschlaf.«
    »Allerdings.«
    »Hast du schon gehört?«
    »Was?«, fragte George zerstreut. Er schaute aus dem Beifahrerfenster auf die Landschaft und den Ashley River, der sich hin und wieder zeigte. An diesem Morgen lag ein Hauch von Salzwasser in der Luft.
    »Die Polizei hat den Autopsiebericht über deinen Kumpel Jay bekommen.«
    Georges Kopf fuhr herum.
    Sein Schwiegervater schmunzelte und lachte dann laut auf. »Wusste ich doch, dass dich das aufwecken würde.«
    »Und? Was stand drin?« George fragte äußerst ungern, aber er musste es erfahren, selbst wenn er den alten Sack um Informationen anbetteln musste.
    Les ließ sich alle Zeit der Welt. Er rückte seine Sonnenbrille gerade und warf noch einen Blick in den Rückspiegel, bevor er antwortete: »Dass Burgess nicht eines natürlichen Todes gestorben ist und dass sein Tod auch nichts mit seinem Krebs zu tun hatte.«
    Die Corvette schlitterte auf zwei Rädern in die Abzweigung zum Country Club und kam quietschend auf dem reservierten Stellplatz zu stehen, den Les monatlich angemietet hatte. Sobald er den Schlüssel aus dem Zündschloss gerissen hatte, drehte er sich zu George um. Auf einmal fand er die Situation gar nicht mehr komisch, und Schmunzeln und Lachen waren wie weggewischt. »Ich muss dir wohl nicht erst erklären, George, dass es katastrophale Folgen hätte, wenn das in die Hose geht.«
    »Ich weiß, was ich tun muss. Gut spielen, aber die anderen gewinnen lassen.«
    Les setzte die Sonnenbrille ab und sah ihn scharf an. »Ich habe nicht vom Golfen gesprochen.«

    Mit diesen Unheil verheißenden Worten stieg sein Schwiegervater aus und knallte die Tür so energisch zu, dass der ganze Wagen erbebte. George befreite sich aus seinem Sitz und folgte ihm ins Klubhaus. Les hielt ihm tatsächlich die Tür auf, aber nur, um ihm beim Vorbeigehen zuzumurmeln: »Diese Typen sollen unbedingt glauben, dass wir ihnen einen Gefallen tun und nicht umgekehrt. Also komm ein, zwei Minuten zu spät zum Abschlag, dann setzen wir gleich den richtigen Akzent.«
    George war froh über diesen Vorschlag und nickte. Ein, zwei Minuten würde er sowieso an seinem Spind ausharren müssen, in dem er einen Flachmann gebunkert hatte. Er brauchte einen Schluck, sonst würde er keinen Golfschläger halten können. Nicht solange seine Hände dermaßen zitterten.

B ritt stürzte sich fast auf Delno. »Was ist mit der Autopsie?«
    Raley rechnete mit dem Schlimmsten. Er nahm an, dass Britt ebenfalls auf das Schlimmste gefasst war, darum bezog er schräg hinter ihr Position.
    »Sie haben gesagt…«
    »Wer? Wer hat was gesagt?«
    »Die Männer im Fernsehen.« Delno sah an ihr vorbei auf Raley. »Bist du völlig durchgedreht, sie zu entführen?«
    »Reporter?«
    »Hä?« Delnos Blick kehrte zu Britt zurück. »Ja, Reporter. Die und der Bulle, mit dem sie geredet haben.« Dann wieder zu Raley: »Was hast du dir verflucht noch mal erhofft, als du…«
    »Was hat der gesagt? Der Polizist.«
    Delno verlor allmählich die Geduld mit ihr. »Er hat gesagt, die Autopsie hat ergeben, dass Jay Burgess erstickt ist.«
    Sie wich einen Schritt zurück. »Erstickt?«
    »Erstickt wurde, genau gesagt. Mit einem Kissen über dem Gesicht.«
    Sie starrte Delno ungläubig an. »Das ist unmöglich.«
    »Ich lüge nicht, Lady. Genau das hat der Mann gesagt.«
    Sekundenlang rührte sich niemand vom Fleck, dann geriet Britt in Hektik, so als hätte jemand sie mit einem elektrischen Viehtreiber aufgescheucht. »Wo ist das Telefon?« Ohne Raleys Antwort abzuwarten, lief sie durch die Hütte, riss hier einen Stapel Bücher zu Boden, verstreute dort ein Kartenspiel und schleuderte alles beiseite, was ihr in die Hände kam

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