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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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fürchtete sie jeden Morgen – das Gegreine, die unvermeidlichen Milchseen. Aber das Frühstück zu bereiten war das Mindeste, was er für seine Frau und Kinder tun konnte. Das Allermindeste.
    Mechanisch kippte er Milch in eine Schnabeltasse, drückte den Deckel darauf und reichte sie seinem dreijährigen Sohn. Seine zweijährige Tochter saß nach voller Windel muffelnd in ihrem Hochstuhl und mischte auf ihrem Esstablett eine Waffel-Sirup-Pampe an.
    »Jay Burgess wurde vor zwei Tagen an der Seite der Nachrichtenreporterin Britt Shelley tot in seinem Bett aufgefunden. Ms Shelley, die den Krankenwagen rief, behauptet, nachdem sie sich mit Burgess in einem beliebten Lokal getroffen habe, fehle ihr jede Erinnerung an die mit ihm verbrachte Nacht.«
    Sie zeigten eine Außenansicht des Wheelhouses. Pat junior kannte es, aber er war nie dort gewesen.
    »Daddy?«
    »Gleich«, fauchte er ungeduldig.
    »Die Polizei hat Ms Shelley ausführlich befragt, es ist aber noch unklar, ob gegen sie ermittelt wird. Allerdings wurde angeordnet, dass die Autopsie an Jay Burgess so schnell wie möglich vorgenommen werden sollte. Gary, glauben Sie, nachdem der Bericht des Gerichtsmediziners vorliegt, wird die Polizei Ms Shelley erneut vernehmen?«
    Auf dem Bildschirm erschien ein Reporter, der auf der Straße vor dem mit Polizeiband abgesperrten Stadthaus von Jay Burgess
stand. »Das wird man ganz bestimmt, Stan. Ms Shelley sagte während der Pressekonferenz, die sie gestern gab, sie wolle um jeden Preis erfahren, woran Burgess gestorben ist. Sie hat selbst zugegeben, dass sie die Letzte war, die ihn lebend gesehen hat. In Anbetracht der Obduktionsergebnisse wird die Polizei ihr ein paar unangenehme Fragen stellen wollen.«
    »Pat?« Pat junior drehte sich um und sah seine Frau, die eben aus dem Bett gekommen war. Ihre Augen waren noch aufgequollen vom Schlaf, aber sie sah gebannt auf den Fernseher. »Geht es um Jay Burgess? Was gibt es Neues?«
    »Dass er nicht friedlich im Schlaf gestorben ist.« Die Worte wollten ihm nicht recht über die Lippen. Sie klemmten in Pats verunstaltetem Mund fest, aber schließlich schaffte er es, sie auszusprechen.
    Verdutzt fragte sie: »Ohne Witz?«
    Er schüttelte den Kopf und wünschte sich dabei von Herzen, er hätte einen gemacht.
    »Was ist mit ihm passiert?«
    Pat junior brachte nicht den Mut auf, es ihr zu sagen.
     
    George McGowan hatte schon die Haustür aufgezogen, als sein Schwiegervater laut hupend angefahren kam. Trotzdem warf Les Conway, während sich George auf den Beifahrersitz von Les’ neuester Errungenschaft, einem frisch erworbenen nagelneuen roten Corvette-Cabrio, quetschte, ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, als hätte er auf ihn warten müssen.
    George ignorierte den Blick. Eher würde er sich die Zunge abbeißen, als dass er sich dafür entschuldigte, nicht überpünktlich, sondern nur pünktlich gewesen zu sein.
    Les, der kaum eine Meile entfernt auf einem ähnlichen Anwesen lebte, hatte zuvor bestimmt, dass er George um Punkt sieben Uhr fünfzehn abholen würde, damit sie um sieben Uhr dreißig im Country Club ankamen und um sieben Uhr fünfundvierzig das erste Mal abschlagen konnten. Während Les gnadenlos den
Ganghebel in die verschiedenen Positionen rammte, fragte er: »Hast du die Pläne?«
    »Hier drin.« George fragte sich, was der alte Sack wohl in der Aktentasche vermutete, die George in der Hand hielt, wenn nicht die Entwürfe für die neue städtische Sportanlage. Heute trafen sie sich mit den Stadtplanern, um ein offizielles Angebot für den Bau abzugeben. Falls Conway Constructions den Zuschlag bekam, würde Les’ Brieftasche ordentlich aufgepolstert.
    Es war nicht das erste Mal, dass sein Schwiegervater Georges Bekanntheit und seine Verbindungen zur Stadtverwaltung ausnutzte, um einen lukrativen Auftrag zu ergattern. In den vier Jahren, die George und Miranda verheiratet waren, hatte es eine ganze Reihe solcher Aufträge gegeben. Aber weder Les noch Miranda hätten je zugegeben, dass George zum Wachstum der Firma beitrug. Er hatte es aufgegeben, auch nur ein anerkennendes oder dankbares Nicken zu erwarten.
    »Lass sie gewinnen«, sagte Les.
    George nickte. Wenn Les’ geschäftliche Verhandlungen mit einer Runde Golf begannen, war es für ihn Standard, die Gegner gewinnen zu lassen. Sonst kannte er beim Golfspiel keine Gnade.
    George war auf der Highschool und im College bis zum Schluss ein begeisterter Sportler gewesen und hatte fast jede Sportart ausgeübt. Mit

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