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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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du’s weißt. Wo war ich stehen geblieben?«
    »Candy fehlt…«
    »Richtig. Sie ist so wenig Hallie wie, mal sehen, wie du ich bist.«
    »Haha.«
    »Aber wie du zugeben wirst, gibt es mit Candy immer was zu lachen, außerdem ist sie momentan loverlos, und sie sagt, dass sie nicht zu meiner Party kommt, wenn sie keinen Begleiter auftreiben kann. Also, wie soll ich meine wundersame Wiederauferstehung aus den Flammen feiern, wenn meine beiden besten Freunde sich nicht blicken lassen?«

    Raley waren keine Ausreden mehr eingefallen. Eigentlich wollte er nicht auf die Party, nachdem er tagelang die Autopsieberichte der Brandopfer studiert hatte. Für Raley waren das nicht nur verkohlte Gewebereste und Knochenfragmente. Diese geschwärzten Leichname waren Menschen gewesen, die einen grauenvollen Tod gestorben waren. Er konnte einfach nicht ausblenden, wie schrecklich ihre letzten Lebensminuten gewesen sein mussten. Der Gedanke daran hielt ihn nachts lange wach, und wenn er irgendwann doch einschlief, hörte er sie in seinen Albträumen schreien. Er war wirklich nicht in Partylaune.
    Aber wenn er Jay darauf ansprach, würde er ihn daran erinnern, dass er trotz seines heldenhaften Einsatzes sieben Menschen nicht hatte retten können. Er nahm an, dass diese sieben Seelen seinen Freund genauso verfolgten wie ihn und dass Jay die Party auch gab, um dem Druck auszuweichen.
    Vielleicht verarbeitete sein Freund seine Schwermut besser als er. Jay würde ihm erklären, dass alles Trauern und aller Kummer die sieben nicht wieder zum Leben erwecken würden. Begrabe die Toten, das Leben gehört den Lebenden. Und genau betrachtet hatte er recht damit.
    »Ich hätte an dem Tag leicht sterben können«, erklärte er Raley gerade. »Ständig habe ich mit Flashbacks zu kämpfen, Raley. An das Feuer, an die Hitze in dem Gebäude. Ich kann die Hand nicht vor Augen sehen, der Qualm lässt mich würgen, und bei jedem Schritt habe ich Angst, dass der Boden unter mir einbrechen könnte. Immer wieder habe ich gedacht: Das war’s. Meine Zeit ist abgelaufen. Jetzt muss ich sterben. Wenn das Schicksal es nicht so gut mit mir gemeint hätte, wäre ich jetzt Geschichte. Diese Party hätte genauso gut eine Totenwache sein können statt…«
    »Heiliger Himmel, pack die verdammten Violinen ein«, stöhnte Raley. »Du wirst vor nichts zurückschrecken, um mich auf deine Party zu zitieren, habe ich recht?«
    »Ich kenne keine Scham.«

    »Allerdings.«
    Jay ermahnte ihn, Candy anzurufen und sie mitzunehmen, und sagte dann: »Wart’s nur ab. Du wirst dich königlich amüsieren, du alter Miesepeter.«
    »Eines noch«, bemerkte Raley, bevor Jay auflegen konnte. »Cleveland Jones. Ich habe seine Akte immer noch nicht bekommen.«
    »Ach du Scheiße. Die habe ich völlig vergessen.«
    »Ich weiß nicht, wie du das vergessen kannst. Schließlich habe ich dich jetzt schon dreimal nach dem Protokoll von der Festnahme gefragt.«
    »Ich weiß, ich weiß, tut mir echt leid. Ich lasse es dir gleich am Montagmorgen zukommen.«
    »Ich nehme dich beim Wort.« Enttäuscht, dass er das Protokoll nicht schon übers Wochenende hätte, legte Raley auf. Es war ihm unangenehm, Jay immer wieder darauf anzusprechen, aber dieses Protokoll war entscheidend für seine Ermittlungen.
    Jay wurde durch seine plötzliche Prominenz und die Presse abgelenkt, die ihn weiterhin belagerte. Nicht dass es ihn gestört hätte, im Rampenlicht zu stehen, aber prominent zu sein war eine zeitraubende Beschäftigung.
    Abgesehen von diesem letzten Gespräch hatte Jay, wenn Raley ihn angerufen hatte, jedes Mal zerstreut gewirkt und den Anruf eilig abgewürgt. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte Raley das Gefühl gehabt, dass Jay ihn auf Abstand halten wollte, aber im Moment konnte er verstehen, dass sein Freund mit anderen Dingen beschäftigt war. Er leistete wie jeder andere im Charleston Police Department unzählige Überstunden, um die Schäden nach der Brandkatastrophe zu beheben. Das gesamte Department war nur noch ein Aschehaufen und operierte unter unerträglichen Bedingungen. Die Angestellten arbeiteten in provisorischen Büros und versuchten, zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben alle Abläufe neu zu organisieren.
    Nachdem das ganze CPD im Chaos zu versinken drohte,
konnte Raley es Jay nicht wirklich verübeln, dass er nicht sofort seine Bitte erfüllt hatte, ihm die Unterlagen über Cleveland Jones zuzusenden, trotzdem wollte er die Ermittlungen endlich abschließen. Brunner hatte ihm

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