Süßer Tod
Brustwarze kratzte, und wollte ihr schon sagen, dass sie damit aufhören sollte – ehrlich –, als sie flüsterte: »Ich war noch nie in Boston. Zu kalt. Ich hab’s gern heißer, verstehst du?«
Hallie war auf langen, aber informativen Konferenzen. Na also. Er war nicht so betrunken, dass er das vergessen hätte.
»Aber heute Abend ist es schrecklich heiß.« Sie hob ihre Haare mit beiden Händen aus dem Nacken und ließ sie dann wieder fallen. Dabei strich sie mit beiden Händen über ihre Brüste, offenbar gefiel ihr das Gefühl, denn ihre rechte Hand blieb dort liegen. Sie umfasste ihre rechte Brust und begann mit dem Daumen langsam den Nippel unter dem funkelnden F zu umkreisen. Der kreisende Daumen wirkte hypnotisierend, und noch mehr hypnotisierte ihn, was er mit ihrem Nippel anstellte.
Aber so verführerisch der Anblick auch war, er musste immer wieder blinzeln, um sich darauf zu konzentrieren. Mann, war er betrunken. Sein Körper fühlte sich bleischwer an. Bestimmt konnte er seine Beine nicht mehr bewegen, aber das wollte er auch nicht, denn das hätte bedeutet, dass er … ähm …
Wie hieß sie noch?
Jedenfalls hätte das bedeutet, dass er sie zur Seite schieben müsste, und ihre Hüfte lag gerade so schön an seinem Schenkel.
Wie konnten ein Bier und eine halbe Margarita ihn nur so betrunken machen? Normalerweise vertrug er deutlich mehr. Die Jahre auf dem College hatten ihn hinsichtlich Alkohol abgehärtet …
Wo war die Margarita überhaupt geblieben?
»Und deine Verlobte ist ganz allein verreist?«
Eigentlich hatte er darauf eine gute Antwort, aber er wusste beim besten Willen nicht mehr, welche.
»Das ist ziemlich dumm von ihr.«
Er konnte sich nicht erinnern, seine Margarita abgestellt zu haben, aber offenbar hatte er das getan, denn seine Hände waren inzwischen anderweitig beschäftigt. Eine war auf…
Scheiße, wie hieß sie überhaupt?
Eine Hand lag auf ihrem Bein und schlich sich unter ihren Minirock und an der Innenseite ihres Schenkels aufwärts, die andere wurde gegen diesen festen, harten Nippel gedrückt, der unter dem T-Shirt zum Vorschein gekommen war.
Ihr Atem strich feucht über sein Gesicht. »Dumm von ihr, aber praktisch für mich.«
Die spitze rosa Zunge, die ihm vorhin aufgefallen war, leckte genüsslich das Salz von seinen Lippen. Irgendwas unter seiner Gürtellinie fühlte sich verflucht gut, aber falsch an. Ganz falsch.
Das sollte ich nicht tun. Das sollte ich nicht tun! Warum tue ich das nur?
R aley verstummte, in der Hütte wurde es bis auf das gelegentliche Tropfen des Wasserhahnes über der Spüle vollkommen still. Schließlich sah er Britt an. »Danach kann ich mich an nichts mehr erinnern. Ihre Zunge war in meinem Mund und ihre Hand in meiner Hose, ich dachte immer nur: Was tue ich da, verflucht noch mal? Ich muss damit aufhören!« Er schüttelte den Kopf, wie um ihn freizubekommen. »Danach kommt nichts mehr.«
Britt holte bebend Luft. »Das hört sich für mich bekannt an.«
»Dachte ich mir.«
»Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich es unbedingt bis auf Jays Sofa schaffen wollte, ohne vorher hinzufallen. Danach ist alles komplett weggewischt.«
»Sind irgendwelche Erinnerungsfetzen aufgeblitzt?«
»Ich wünschte, es wäre so.«
»Vielleicht kommt das noch«, sagte er. »Bei mir ist manches später wiedergekommen, so wie man sich an Träume erinnert. Vor den Augen flackert ein Bild auf und verblasst, bevor das Gehirn es wirklich verarbeiten kann. Eine Wortkombination, die man mal gehört hat, die aber keinen Sinn ergibt. So in der Art.«
Er griff nach seiner Wasserflasche und leerte sie, dann verschränkte er die Arme auf der Tischplatte und beugte sich vor. »Empfinden Sie es nicht als einen unglaublichen Zufall, dass wir beide etwas Ähnliches erlebt haben und dass beide Male Jay etwas damit zu tun hatte?«
»Sie glauben, Jay hat diese Frau auf Sie angesetzt, damit sie Ihnen Drogen einflößt?«
»Was glauben Sie ?«
Die Frage waberte zwischen ihnen hin und her wie Rauch über einer ausgepusteten Kerze. Nach einer Weile gestand Britt: »Ich möchte so etwas nicht von Jay glauben.«
»Nein. Weil er ein Held war. Und weil Helden so etwas nicht tun. Sie tun es schon gar nicht ihren Freunden an.«
Sie sah Jay mit seinem entwaffnenden Lächeln vor sich. Seine Augen hatten immer boshaft gefunkelt, aber war er wirklich zu einem so abgrundtiefen Verrat fähig, wie Raley ihn beschrieben hatte? Sie konnte sich das beim besten
Weitere Kostenlose Bücher