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Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Titel: Süßer Zauber der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Unterhändler? Und was mochte er wohl von Dominie wollen? "Was habt ihr mit ihm gemacht?"
    Mit dem Kopf wies Lambert in Richtung der nach Cambridge führenden Landstraße. "Er kommt jetzt her, Mylord. Unter Bewachung. Ich ritt voraus, um Euch vorzuwarnen. Habt Ihr irgendwelche Befehle?"
    "Ja." Armand schloss fest die Augen, um sich besser zu konzentrieren. "Verbindet ihm die Augen, damit er nichts von unserer Ernte und unseren Verteidigungsvorkehrungen sieht!"
    "Zu Befehl, Lord Flambard!" Lambert wendete sein Reittier.
    "Ein Wächter reicht als Eskorte für einen Mann mit verbundenen Augen", rief Armand ihm noch nach. "Die übrigen zurück auf ihre Posten! Es könnte sich um eine Finte handeln, mit der man uns ablenken will, während die Hauptmacht des Feindes von hinten angreift. Ich werde sehen, wen ich noch entbehren kann, und euch Verstärkung schicken!"
    Inzwischen erschien Dominie im Laufschritt, die Röcke gerafft, damit sie sich nicht auf den Saum trat, und stolperte. "Was ist geschehen?" keuchte sie außer Atem. "Ich hörte … einen Reiter …"
    "Noch sieht es nicht allzu bedrohlich aus." Armand war bemüht, sie zu beruhigen, obwohl seine eigenen Sinne sich mehr und mehr schärften. "Ein Mann namens Roger of Fordham ist auf dem Wege zu dir, allein, unter der Flagge des Unterhändlers."
    "Roger of Fordham?" Dominie sprach den Namen zögerlich aus, geradezu vorsichtig, als fürchte sie, sie könne sich daran die Zunge verbrennen.
    "Du kennst ihn?"
    "Ja … von früher …" Ihre Antwort erfolgte stockend. "Kurz nachdem du uns verließest, kam er und warb um mich."
    "Tatsächlich?" Armand redete sich ein, das Ganze sei Vergangenheit, und er habe so oder so nicht das Recht, sich darüber Gedanken zu machen. Das aber hielt seine kurz gestutzten Fingernägel nicht davon ab, sie tief in seine Handflächen zu bohren. "Was veranlasste dich, ihn abzuweisen?"
    "Was kümmert es dich?"
    Begriff sie etwa noch immer nicht? Obgleich er ihr doch einen Vorgeschmack ihrer unmöglichen Alternativen gegeben hatte? Falls dem so war, blieb keine Zeit mehr, sie aufzuklären. "Weil es uns möglicherweise andeutet, was er von dir will!"
    Sie überlegte einen Moment und musste offenbar einräumen, dass dies nicht von der Hand zu weisen war. "Falls du's unbedingt wissen musst: Mein Vater wies ihn ab. Nach Vaters Ansicht sollte ich mir Zeit lassen, denn unter Umständen würdest du umdenken und zu uns zurückkehren."
    "Aha." Armand drehte sich um und schaute, die Augen gegen die Sonne abgeschirmt, gen Westen. Das aber war nur ein Vorwand, um das Gesicht abwenden zu können.
    Ungeachtet all jenen Haders, welcher zu Armands Fortgehen geführt und seinen Aufbruch begleitet hatte, war Baldwin De Montford also nach wie vor gewillt gewesen, den verlorenen Pflegesohn wieder mit offenen Armen aufzunehmen. Ja, er war sogar bereit gewesen, ihm seine viel geliebte Tochter zur Gemahlin zu geben – eine Vorstellung, die Armand erstaunte und tief bewegte.
    "Es heißt doch, Roger habe sich Eudo St. Maur angeschlossen, nachdem beide ihre Lehen verloren." Auch Dominie ließ nun den Blick in westliche Richtung schweifen.
    Als Armand einen raschen Seitenblick auf ihr Gesicht riskierte, sah er, dass ihre hohe, klare Stirn sich in Falten gelegt hatte. "Was er wohl diesmal will?" flüsterte sie.
     
    In der Tat: Was führte Roger von Fordham nach Harwood? fragte Dominie sich, als sie den Mann herankommen sah, die Augen verbunden, das Pferd von Lambert Miller am Zügel geführt. Und wie viele andere hätten wohl in derselben verwundbaren Lage eine solch blasierte Selbstsicherheit zur Schau getragen?
    War er gekommen, um die Verteidigungsvorkehrungen auszukundschaften? Oder gar die Kapitulation zu fordern? In beiden Fällen hätte er mit einer Enttäuschung rechnen müssen. Und hatte er seinen Auftrag erst ausgeführt, so gedachte sie ihm eine Überraschung aufzutischen, welche ihm seinen Hochmut schon austreiben würde.
    "Was führt Euch her, Sir?" knurrte Armand den Unterhändler an, als die Pferde still standen. "Stimmt es, dass Ihr St. Maur dient, diesem Verräter?"
    Roger of Fordham machte keinerlei Anstalten, sich die Binde von den Augen zu reißen, wodurch er den Eindruck erweckte, dass er das Ding wohl so lange zu tragen gewillt war, bis er aufgefordert wurde, es abzunehmen.
    Er drehte den Kopf in die Richtung von Armands Stimme. "Ich beantworte ausschließlich Fragen der Herrin von Harwood höchstpersönlich!"
    "Befleißigt Euch gefälligst eines

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