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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Halunke«, stieß er leise und in eisigem Ton hervor. »Basil Hulsey.«
    Sie sah ihn tadelnd an. »Wieder ungehörige Ausdrücke, Mr
Jones? Finden Sie es wirklich so erstaunlich, dass es auch außerhalb Englands Menschen mit paranormalen Fähigkeiten gibt? Wir sind nicht die Einzigen, die eine psychische Seite der Natur besitzen.«
    Sie verstummte jäh, als Caleb plötzlich mit geradezu überwältigendem Elan aus seinem Sessel aufsprang. Ans Sofa tretend zog er sie auf die Beine und in seine Arme.
    »Miss Bromley, Sie ahnen ja nicht, wie hilfreich Sie waren. Ich könnte Sie zum Dank küssen.«
    Sie war so verblüfft, dass es nicht einmal zu damenhaftem Protest reichte. Ein erschrockener kleiner Quietschlaut war alles, was ihr über die Lippen kam, und im nächsten Moment nahm er ihren Mund so leidenschaftlich in Besitz, dass heiße Energie in der Atmosphäre aufflammte.

5. KAPITEL
    Intuitiv war ihr klar, dass der Kuss als rasche, nichtssagende Geste gemeint war, der völlig unbegreiflichen Erregung zuzuschreiben, die den sonst so beherrschten Mr Jones erfasst hatte. Dennoch wusste sie, dass dieser Verstoß gegen die Etikette sie bis ins Innerste hätte erschüttern sollen.
    Geraubte Küsse waren das Markenzeichen von Draufgängern, die die Unschuld junger Damen ausnutzten, von tollkühnen Liebhabern, denen es glückte, sich aus überhitzten Ballsälen in das Dunkel nächtlicher Gärten zu stehlen. Unter ehrbaren Eheleuten galten solche Küsse als Kennzeichen verbotener Beziehungen.
    Frauen, die einem Gentleman so empörende Freiheiten gestatteten, wurden als locker bezeichnet.
    Ach, sie war schon mit viel schlimmeren Wörtern belegt worden.
    Jedenfalls handelte es sich nicht um einen verstohlenen Moment der Leidenschaft, wie ihn Verliebte genossen. Es war ein Aufblitzen untypischen Überschwangs eines Mannes, der sich nur selten leidenschaftliche Ausbrüche leistete.
    Der Kuss, der so abrupt hätte enden sollen, wie er begann, ohne mehr als momentane Verlegenheit zwischen ihnen zu hinterlassen, erlebte eine Verwandlung. Wie Blei im Schmelztiegel
eines Alchemisten, das zu Gold werden soll, verwandelte sich in einem Moment der Verwirrung bloße Überraschung in heiße Glut.
    Calebs Hände festigten plötzlich ihren Griff um ihre Arme. Er zog sie zu sich und vertiefte den Kuss. Sein Mund lag nun warm und schwer auf ihrem, berauschend wie ein mit dunklen und gefährlichen Verheißungen versetztes Elixier, das er ihr anbot und dem sie nicht widerstehen konnte.
    Sie erschauerte einen Moment, als sie die Situation erschreckend klar erkannte. Irgendwo öffnete sich eine Tür und gestattete einen flüchtigen Blick in einen märchenhaften Garten voller exotischer, märchenhaft lebendiger Pflanzen, Blumen und Kräuter, wie sie ihr nur aus Träumen bekannt waren. Es war eine Welt blühender Energie und Lebenskraft, ein Ort der Geheimnisse und des Zaubers.
    Ihre anfängliche Verwunderung verflüchtigte sich und wich einer Woge köstlich verstörender Glut. Die erregende Wärme, die sie erfasste, war nicht die einzige neue Empfindung in der Atmosphäre. Alle ihre Sinne, psychische wie physische, flammten als Gesamtspektrum auf. Sie erlebte eine elektrisierende, völlig auf Caleb Jones konzentrierte Bewusstheit.
    Er murmelte Unverständliches; Worte, die der Nacht angehören mussten; Worte, so erregend, dass sie das Licht des Tages scheuten. Sein Atem ging rauer. Eine erneute Woge zu Kopf steigender Erregung erfasste sie, als er ihre Lippen mit seinen öffnete. Dann bewegten sich seine Hände und umfassten sie so, dass sie der Länge nach an seinen harten Körper gepresst wurde.
    Sie zitterte, nicht vor Angst, sondern vor Erwartung. Es
winkte der Zaubergarten voll wildem grünem Leben, das wundervoll verführerische Energie verströmte. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und ließ sich tiefer in die Umarmung sinken, in die gefährlichen Strömungen, die sie umkreisten.
    Das also ist Leidenschaft, dachte sie. O Gott, ich hatte ja keine Ahnung …
    Caleb ließ sie so plötzlich los, dass sie einen Schritt zurücktaumelte.
    »Verdammt.« Er sah sie völlig fassungslos an. War er noch vor einem Moment im Griff des Verlangens gefangen, hätte man ihm dies nun nicht mehr angesehen. Eiserne Beherrschung umschloss ihn wie die Gitter einer Kerkerzelle. »Verzeihen Sie, Miss Bromley. Ich weiß gar nicht, was in mich gefahren ist.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie wieder Worte fand.
    »Ach, denken Sie sich nichts dabei«, brachte

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