Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
dieser Dr. Hulsey meinen Farn stehlen?«, fragte sie.
    »Es ist genau jene Gattung, die ihn interessiert. Hulseys Spezialgebiet ist die Traumforschung. Vor einiger Zeit braute er einen Trank zusammen, der tödliche Albträume bewirkte. Die meisten Opfer starben.«
    Sie schauderte. »Wie schrecklich.«
    »Nach Hulseys Verschwinden entdeckte ich einige seiner Notizbücher. Daraus geht hervor, dass ihn Träume schon seit geraumer Zeit faszinieren. Er ist überzeugt, dass im Traumzustand der Schleier zwischen dem Normalen und Paranormalen ganz dünn, fast durchsichtig, ist. Sein Ziel ist es, diesen
Zustand manipulieren zu können. Dr. Hulseys größtes Problem aber ist finanzieller Natur.«
    »Was heißt das?«
    Caleb fing an, den Raum zu durchmessen. Seine kantigen Züge verrieten tiefste Konzentration. »Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass Hulsey aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Ich glaube nicht, dass er über gesellschaftliche Beziehungen oder eigenes Vermögen verfügt. Die Einrichtung eines gut ausgestatteten Labors ist sehr kostspielig.«
    »Mit anderen Worten, er benötigt einen Gönner, der seine Forschungen finanziert.«
    Caleb warf ihr einen Blick über die Schulter zu, der verriet, dass er mit ihrer Schlussfolgerung zufrieden war. Als wäre ich ein aufgewecktes Kind oder ein intelligenter Hund und hätte eben einen Test bestanden, dachte sie. Wie ärgerlich .
    »Genau.« Caleb nahm seine Wanderung wieder auf. »Seine letzten Gönner waren aber an Traumforschung nicht sonderlich interessiert. Ihnen schwebte ein anderes Ziel vor. Sie wollten, dass er die Formel des Gründers wiederfindet.«
    Er blieb stehen und sah sie aufmerksam an, offenbar in Erwartung einer Reaktion. Da sie nicht wusste, was er von ihr wollte, beschränkt sie sich auf ein Nicken.
    »Fahren Sie fort«, sagte sie höflich.
    Er runzelte die Stirn. »Sie scheinen nicht erstaunt, Miss Bromley.«
    »Sollte ich es sein?«
    »In der Society herrscht die Meinung vor, die Formel sei nur eine Legende um Sylvester, den Alchemisten.«
    »Ich weiß noch, dass meine Eltern ab und zu über die mögliche Zusammensetzung einer solchen Formel Vermutungen
anstellten. Ist das so seltsam? Falls die Droge des Gründers existierte, wäre sie pflanzlichen Ursprungs gewesen, und meine Eltern waren große Botaniker. Ihr Interesse war daher ganz natürlich.«
    »Verdammt.« Calebs heiserer Ton verriet Ärger. »So steht es also um die dunkelsten, tiefsten Geheimnisse der Society.«
    Sie wartete, doch diesmal kam keine Entschuldigung für die derbe Sprache. Es war anzunehmen, dass sie sich an seine mangelhaften Manieren gewöhnen musste.
    »Falls es Ihnen ein Trost ist - meine Eltern gelangten schließlich zu dem Schluss, dass jede Rezeptur, die die psychischen Fähigkeiten eines Menschen zu steigern vermag, sehr gefährlich und grundsätzlich unberechenbar sein muss«, sagte sie. »Wir wissen einfach zu wenig über die menschliche Psyche, um an diesem Aspekt unserer Natur herumzudoktern.«
    »Ihre Eltern waren sehr weise«, sagte er darauf. Seine Worte verrieten Gefühlstiefe.
    »Sie hielten es auch für sehr unwahrscheinlich, dass Sylvester sein Ziel erreichte und ein solches Elixier schaffen konnte. Schließlich lebte er gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Damals glaubte man noch an Alchemie und musste ohne die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft auskommen.«
    »Leider irrten sich Ihre Eltern«, sagte Caleb grimmig. »Sylvester glückte es tatsächlich, eine solche Rezeptur zu finden. Das verdammte Zeug wirkt, doch hat es, wie Mr und Mrs Bromley vermuteten, böse Nebenwirkungen.«
    Momentan konnte sie ihn nur erstaunt anstarren. »Sind Sie sicher?«

    »Ja.«
    »Und was sind die Nebenwirkungen?«, fragte sie, plötzlich wider Willen interessiert. Schließlich war sie Botanikerin.
    Er blieb am andere Ende des Raumes stehen und sah sie an.
    »Unter anderem macht die Droge süchtig«, sagte er. »Das Wenige, was wir von den Wirkungen wissen, stammt aus Sylvesters alten Journalen und aus Aufzeichnungen jener, die versuchten, die Droge wiederherzustellen.«
    »Hulsey ist also nicht der Erste, der versucht, die Droge zu gewinnen?«
    »Leider nein. Vor einiger Zeit experimentierte ein Mann namens John Stilwell mit der Formel. Er kam dabei ums Leben. Seine Journale und Papiere wurden vom neuen Vorsitzenden der Society konfisziert.«
    »Von Gabriel Jones, Ihrem Vetter.«
    Er bestätigte die Tatsache mit einem Kopfnicken. »Diese Unterlagen befinden sich nun

Weitere Kostenlose Bücher